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1488 - Söhne der Hölle

Titel: 1488 - Söhne der Hölle
Autoren: Unbekannt
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durften beim Rückzug auf keinen Fall im Seegewölbe, oder gar im SUB-COM materialisieren. Es mußte an einem Ort geschehen, den die Biontenverfolger gezielt ausmachen sollten, von dem aus das U-Boot aber noch rechtzeitig genug zu Fuß erreicht werden konnte.
    Im Hafen angekommen, hatten sie sich nach Norden gewendet. Von dorther kamen die Jubelrufe aus zweihunderttausend Kehlen.
     
    *
     
    Die gelbe Sonne Eczaur stand hoch am Himmel. Es war Sommer auf der Nordhalbkugel des Planeten Mycon.
    Von der See her wehte ein böiger Wind über die Stadt. Er führte die vielfältigen Gerüche des Fischereihafens mit sich und eine weitere Duftnote, die es vor zwei Tagen noch nicht gegeben hatte.
    Mangels funktionierender Abfall-Desintegratoren waren die sterblichen Überreste der ermordeten Lebewesen nicht beseitigt worden.
    Auf Mycon waren ausgefallene oder defekte Techno-Einrichtungen so selbstverständlich wie die dort herrschenden Zustände.
    Früher einmal, so hatte Hüdel berichtet, hatte es Verkehrsmittel und Laufbänder gegeben. Die meisten davon waren nicht gewartet worden und daher ausgefallen.
    Die Cantaro hatten Mycon zur Welt der totalen Überlebenskünstler werden lassen. Sie wollten die belohnen, die sich dort behaupten konnten.
    Nun waren es wahrscheinlich mehr geworden, als die Strategen des Supremkommandos und die ihnen übergeordneten Herren der Straße ursprünglich angenommen hatten.
    Der Gen-Müll hatte ungeahnte Fähigkeiten entwickelt, die auszuwerten sich zu lohnen versprach. Wenn dem so war, mußte die Lebensmittelversorgung erheblich verbessert werden. Zur Zeit waren die Zustände chaotisch.
    Wahrscheinlich, vermutete Wossonow, war der sogenannte Weise Herr auch aus praktischen Erwägungen heraus gekommen. Etwas, das man wider Erwarten doch gut brauchen konnte, durfte man nicht umkommen lassen.
    Die Mikrosensoren des Boten meldeten eine drohende Gefahr. Sie entnahmen es den psionischen Feinmessungen, die ein plötzlich angehobenes Aggressions-Potential feststellten.
    Hinter dem Boten versuchte ein mißgestaltetes Wesen, auf dem noch intakten Laufband mehr Platz für sich und zwei weitere Geschöpfe seiner Art zu schaffen.
    Tetch fuhr herum und stieß mit einem langen Knotenstock warnungslos zu. Jede andere Verhaltensweise hätte unweigerlich seinen Tod bedeutet. Wer sich nicht blitzartig und mit aller Härte wehren konnte oder wollte, war verloren. So lautete das Gesetz von Camush.
    Der Schimäre fuhr die aus dem Stockende hervorzuckende Stahlspitze in die Brust. Ihre Tentakel-Greifhand ließ den Stein fallen, den sie Tetch hatte auf den Kopf schlagen wollen. Er hatte ihr den Platz versperrt!
    Das Wesen schrie auf, taumelte zurück und stürzte vom Laufband nach unten. Es verband die großen Flugplattformen von zwei hochaufragenden Gebäuden, die früher einmal Einkaufszentren gewesen waren.
    Die beiden Schimären nahmen sofort die übliche Unterwerfungshaltung an. Eine versuchte dennoch, Wossonow suggestiv zu beeinflussen.
    Da ließ er erneut die unterarmlange Stahlspitze aus dem Stockende hervorzucken. Wortlos drückte er sie der Schimäre an die Kehle. tSie gab auf und verneigte sich tief. Tetch ließ von ihr ab. Auch das gehörte sich so. „Selbstgemacht?" fragte ein bulliger, schwammgesichtiger Humanoider bewundernd und deutete auf den dicken Knotenstock. Er war fast zwei Meter lang. „Die Spitze, meine ich."
    Tetch Wossonow sah mit seinen rotglühenden, faustgroßen Glotzaugen furchterregehd aus. Rechts und links an seinem Hals pulsierten geäderte Hautbeutel wie zwei große Kröpfe.
    Die Maske hatte sich bewährt. Der Gen-Müll aus verschiedenen Versuchsreihen zeigte ähnliche Verwachsungen. „Keine Feindschaft!" drang es mahnend aus dem Gesichts-Schwamm. „Willst du handeln? Die Spitze ist gut. Ich habe Stahlbleche und eine Schleifmaschine. Die kannst du benutzen, wenn du mir die Spitze gibst. Du kannst dann viele machen."
    „Kein Interesse", wehrte der Bote mit zischelnder Stimme ab. „Nicht jetzt. Wir werden sehen."
    Der fremde Klon gab sofort auf. Ein Handel mußte überlegt werden. Das stand jedem zu. Andererseits gab es auf Mycon keine Möglichkeiten, ohne Tausch zu Gütern aller Art zu kommen.
    Jeder hatte etwas zu bieten. Es kam auf sein Geschick an, sich am Leben zu erhalten. Zahlungsmittel waren von den Cantaro nicht eingeführt worden.
    Tschubai beobachtete die dichtgedrängt auf dem Laufband stehenden Retortenwesen. Sie wollten alle den Weisen Herrn begrüßen.
    Jeder Biont
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