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1486 - Im Tempel der Furcht

1486 - Im Tempel der Furcht

Titel: 1486 - Im Tempel der Furcht
Autoren: Jason Dark
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Tür.
    Alles war gut abgelaufen. Es gab keine weiteren Probleme mehr.
    Er wandte sich dem Eingang zu. Die Haustür war nicht zugefallen.
    Nur angelehnt.
    Er stieß sie auf, wollte etwas sagen, aber die Worte blieben ihm im Hals stecken, denn ihm fiel plötzlich die unheimliche Stille auf, die im Innern herrschte.
    Da war absolut nichts zu hören. Keine Stimmen und auch keine anderen Geräusche.
    Es hätte ihn vielleicht nicht weiter gestört, wenn er nicht dieses Erlebnis mit der unheimlichen Gestalt gehabt hätte, aber jetzt sah alles anders aus.
    Er betrat das Haus. Er ging in den Flur und schaute sich dort um.
    Auch hier war niemand, ebenso wenig im Wohnzimmer, in dem Licht brannte.
    Dann erinnerte er sich an den Anbau, in dem die Archäologin ihr Arbeitszimmer hatte. Das war sein nächstes Ziel, und dorthin konnte er auch ohne Probleme gehen.
    Er schaute in einen menschenleeren Raum.
    Tief holte er Luft. Leer, alles leer. Und dennoch konnte er nicht so recht daran glauben. Irgendetwas war anders, obwohl er nichts anderes sah. Es klang verrückt, aber die Atmosphäre hatte sich verändert. Sie war nicht mehr die gleiche geblieben. Er spürte, dass etwas passiert sein musste, und über seinen Rücken rieselte eine Gänsehaut.
    Alles wies darauf hin, dass die Archäologin und John Sinclair das Haus verlassen hatten. Aber warum hatten sie dann die Tür nicht ins Schloss gezogen?
    Darüber grübelte er nach, aber er fand keine plausible Erklärung.
    Er stand in gewisser Hinsicht vor einer Leere und konnte nur den Kopf schütteln.
    Etwas in seinem Innern hinderte ihn daran, den Arbeitsraum zu verlassen. Mike Nichols konnte sich nicht erklären, was es genau war. Er hörte einfach auf sein Gefühl, und das sagte ihm, dass nicht alles so war, wie es hätte sein müssen.
    Obwohl sich nichts verändert hatte, schaute er sich um. In dieser normalen Umgebung suchte er nach Spuren des Unnormalen, die jedoch nicht sichtbar für ihn waren.
    Auch die Kälte, die sein Inneres erfasst hatte, gefiel ihm nicht. Er bezeichnete sie als unnormal. Sie trat sonst immer nur dann auf, wenn er eine Gefahr erwartete. Dieses Gefühl hatte er sich im Laufe der Zeit angeeignet.
    Aber hier…?
    Er ging wieder zur Tür. Rückwärts sogar, damit ihm nichts entging. Er sah dabei nach vorn, und plötzlich riss er die Augen auf.
    Dann schloss er sie wieder, weil er das Gefühl hatte, sich etwas einzubilden.
    Aber das stimmte nicht.
    Da war etwas.
    Bilder vielleicht?
    Nicht an den Wänden hängend und auch nicht starr, sondern leicht verschwommen und sich auch innerhalb des Zimmers bewegend, wie auf einer Leinwand, die hier jedoch nicht vorhanden war.
    So gab es nur die Erklärung, dass sich die Szenen mitten im Raum abspielten. Aber das war doch unmöglich!
    Er blieb nahe der Tür stehen. So hatte er den besten Überblick. Er ignorierte seine Furcht und den Druck im Magen, weil er sehen wollte, was da geschah.
    Vor ihm schwebte eine andere Umgebung. Wie eine sehr schwache Zeichnung hatte sie sich über die normale geschoben. Sie stand auch nicht starr. Es gab Personen, die sich darin bewegten, wobei er nicht in der Lage war, sie zu identifizieren.
    Mike Nichols verstand die Welt nicht mehr. Er hatte schon Probleme mit dieser grünlich schimmernden Gestalt gehabt, aber nun war etwas eingetreten, das ihn noch stärker belastete.
    Seine Kehle war plötzlich trocken geworden. Er sehnte sich nach einem Schluck Wasser. Um das zu bekommen, hätte er an das Waschbecken an der Seite treten müssen. Das wollte er nicht. Er blieb stehen und schaute nur.
    Auf der Stirn des Constablers hatte sich Schweiß gebildet, und auch sein Atem ging lauter als gewöhnlich.
    Seltsamerweise kam ihm nicht der Gedanke an Flucht. Er blieb bewegungslos stehen und wartete auf irgendein Ereignis.
    Ein Schrei löste sich plötzlich aus seiner Kehle. Noch in derselben Sekunde schloss er die Augen, weil er plötzlich von einem grellen Schein geblendet wurde. Ohne es zu merken, drehte er sich auf der Stelle um und presste seinen Kopf gegen die Wand.
    Auch in dieser Haltung bemerkte er das Licht, aber es war etwas anderes, als in eine normale Lampe zu schauen. Dieses Licht blendete ihn und stach dabei wie mit Nadeln in seine Augen.
    Dann war es weg.
    Nichols hörte sich stöhnen, das sehr schnell abklang, denn er hatte eine Stimme vernommen, die er kannte.
    Sie gehörte Rosy Keller, der Besitzerin des Hauses!
    ***
    Licht, ich sah nur Licht!
    Und ich konnte hineinschauen, denn trotz der
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