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1483 - In den Ruinen von Lokvorth

Titel: 1483 - In den Ruinen von Lokvorth
Autoren: Unbekannt
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trugen als Kennzeichen den Spruch „Wort ist Gewalt!" Und der Hüne hatte den Akzent eines Non-Lokvorthers.
    Und da hatte Zaeddel schon wieder eine Eingebung. „Es tut mir so leid, daß ich dich angerempelt habe, Benny", entschuldigte.er sich. „Aber ich bin in furchtbarer Eile. Ich muß Nonloks warnen, die drauf und dran sind, Klaeffer ins Maul zu laufen. Irgend jemand hat sie in seine Kathedrale geschickt."
    „Wada-Wada?" rief der Hüne aufgeregt. „Weda Nonlok?"
    Du bist kein Aristo, Junge, dachte Zaeddel. Und du schaffst es nie.
    Laut sagte er: „Ich kenne nicht alle. Ich weiß nur, daß einer Sato heißt, sich aber auch Eburtharavanong nennt - aba wirkl'."
    „Sato Ambush!" entfuhr es dem Hünen. Er wandte sich an die junge Frau, nannte sie Katharina und sagt etwas zu ihr in einem Kauderwelsch, das er für Aristokratensprache hielt. Er schloß: „Wir müssen Sato Ambush und den anderen beistehen. Klaeffer könnte sie in den Wahnsinn treiben. Oda tuta nixa z'trau, Katharina?"
    Nein, dieser Möchtegern-Adept würde es ganz sicher nie schaffen.
    Die junge Frau griff wortlos in die Tasche und entließ dann in ihr zerzaustes Haar einen Schwarm von Irrlichtern. Offenbar ihr Markenzeichen bei Rededuellen. „Gemma!"
    Auf dem Weg zur Kathedrale sagte Zaeddel zu dem Hünen: „Du kennst Sato offenbar, Benny. Gehörtest wohl zu seiner Mannschaft, bevor dich Katharina um den Finger wickelte. Sag, hast du nicht zufällig eine Syntro-Box als Belohnung für mich zur Hand?"
     
    *
     
    Sie erreichen das Ende der Straße der Basare. Und da schallte ihnen auch schon das haßerfüllte Gebrüll der losen Akrobatenrriäuler entgegen. Es war viel schlimmer, als Zaeddel es sich je vorzustellen gewagt hätte. Und er sah Kugelkopf-Sato und seine Kumpane schon als lallende Idioten, die nicht einmal mehr eine einfache Frage wie „Hast du vielleicht eine Syntro-Box für mich übrig!" verstehen würden.
    Es war ein Jammer!
    Zwischen ihnen und der Kathedrale Klaeffers lag nur noch ein hundert Meter breiter Park, dabei handelte es sich aber um dichtesten Dschungel, voller unberechenbarer Pflanzen und hungriger Tiere. Zaeddel furchtete und haßte die Flora und Fauna seiner Heimatwelt. Der Park bildete für ihn eine unüberwindbare Barriere. „Jetzt ist es wohl endgültig aus", sagte er niedergeschlagen.
    Aber weder Benny noch Katharina stimmten mit seiner Meinung überein, sondern setzten ihren Weg fort.
    Benny zog trotz Katharinas Protest einen Strahler und brannte sich einen Weg durch den Dschungel.
    Unter diesen Umständen wagte es auch Zaeddel, ihnen zu fölgen. Er sagte sich zu seiner zusätzlichen Beruhigung auch: „Bei dem Geschrei werden selbst die furchtbarsten Monstren Reißaus genommen haben."
    Es war auch wirklich schrecklich anzuhören, selbst auf diese Entfernung, und je näher sie der Kathedrale kamen, desto enervierender wurde das Gebrüll. Unvorstellbar, daß Menschen solche Laute hervorbringen konnten!
    Endlich hatten sie das Ende des Grünstreifens erreicht. Vor ihnen ragte das hohe und schmale, langgestreckte Gebäude auf. Aus den leeren Fenstern fiel heller Lichtschein, unterbrochen von tanzenden Schatten. Klar, man nannte Klaeffers Bande auch die „Tanzenden Derwische", was immer darunter zu verstehen war. Sie umtanzten gerade ihre Opfer; Zaeddel sah es in schrecklich realistischen Bildern vor sich. „Glaubst du, wird Katharina dieser Horde gewachsen sein?" fragte Zaeddel mit zittriger Stimme; er bereute es bereits, seine geistige Gesundheit wegen ein paar schnöder Chips aufs Spiel zu setzen. „Kann Katharina es schaffen?"
    „Das wird gar nicht nötig sein", sagte Benny.
    Zaeddel zuckte zusammen, als der Stimmorkan sich unvermittelt zu unglaublicher Lautstärke steigerte - es war wie ein Wunder, daß unter diesen Vibrationen die Kathedrale nicht zusammenstürzte.
    Benny und Katharina erreichten das Tor und blieben stehen, um das sich ihnen bietende Schauspiel zu betrachten. Da Zaeddel zu kleingewachsen war, um ihnen über die Schultern zu schauen, lugte er an ihnen vorbei.
    Er traute seinen Augen nicht. Was er sah, war... einfach unglaublich.
    Der tanzende, brüllende Derwisch war nicht etwa Klaeffer oder einer seiner Leute, sondern ein Nonlok.
    Aber was für einer. Einer so groß wie ein Ertruser, aber mit vier Armen und einem Kopf wie eine Planetenhälfte. Ein tobender, brüllender Berserker mit schwarzer Haut und einer Stimme wie der Weltuntergang.
    Bei ihm befanden sich sechs vergleichsweise
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