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1483 - In den Ruinen von Lokvorth

Titel: 1483 - In den Ruinen von Lokvorth
Autoren: Unbekannt
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eine willkommene Abwechslung, daß er sich mit Lingam Tennar herumschlagen und ihm auszureden versuchen mußte, mit dem Nakken Varonzem auf Exkursion zu gehen. Schließlich überzeugte er den Haluter mit dem Argument, daß man ihn für den Ernstfall benötigen könnte und er aus diesem Grund im Hauptquartier bleiben mußte.
    Benno hatte seine Kombination nicht wieder angezogen. Er trug noch die Kluft der Verbalartisten und das Stirnband mit der Aufschrift „Wort ist Macht". Knapp vor Ablauf der achtundvierzig Stunden sprach er bei Loydel Shvartz vor. „Ich möchte ein paar Tage Urlaub, Loydel", sagte er. „Dich hat es wohl gepackt, Benno?"
    „Ich komme zurück. Mein Platz ist nicht auf Lokvorih, und Katharina weiß das. Aber ich habe noch etwas zu klären."
    „Und wenn wir unerwartet aufbrechen müssen, und du bist nicht da?"
    „Dann finde ich schon einen Weg nach Heleios."
    Loydel Shvartz ließ ihn seufzend ziehen.
    Der 20. Oktober war erst eine Stunde alt, als ein Funkspruch auf WID-DER-WeUe eintraf. „Hier ist Zaeddel, der Schlaue", meldete sich die wohlbekannte Stimme. „Ich hab's geschafft. Mein Herr ist bereit, sich mit Eburtharavanong-Sato und Loydel Shvartz zu treffen. Als Begleiter sind höchstens noch zwei Roboter gestattet. Betrachtet diese aber nicht als eure Beschützer, sondern als Präsent.
    Verstößt ihr gegen diese Regeln, werdet ihr Balaam nie zu Gesicht bekommen."
    „Abgemacht", sagte Sato Ambush. „Und jetzt nenne uns Balaams Adresse."
    „Ha, ha, ha!" Zaeddels Lachen klang herzerfrischend. „Ihr werdet, wenn überhaupt, Balaam an einem neutralen Ort im Norden der Stadt treffen. Macht euch bereit. Inr habt zehn Minuten. Wenn ihr fertig seid, bekommt ihr über Funk weitere Anweisungen."
    „Gefällt mir nicht", sagte Loydel Shvartz. „Mir auch nicht", stimmte Ambush zu. „Aber welche Wahl haben wir? Sag besser du deinen Leuten, daß sie uns unter keinen Umständen nachspionieren dürfen. Aber sag es ihnen eindringlich!"
    Loydel Shvartz tat es. Und er sprach das Verbot, in der Tat, mit solchem Nachdruck aus, daß er schon wieder befürchtete, der eine oder andere könnte das als versteckte Aufforderung auffassen, gegen das Verbot zu verstoßen. Darum betonte er noch einmal, daß er und Ambush es unter keine Umständen wünschten, daß ihnen jemand folgte.
    Noch vor Ablauf der Zehn-Minuten-Frist waren Ambush und Loydel einsatzbereit. Der versprochene Anruf kam aber erst nach einer halben Stunde. Balaam wollte sie offenbar zappeln lassen.
    Und diesmal meldete sich nicht mehr Zaeddel sondern eine unbekannte, bis'zur Unkenntiichkeit verzerrte Stimme. „Fliegt in Richtung Norden. Nach zehn Kilometern bekommt ihr genauere Anweisungen."
    Das war alles.
    Sato Ambush und Loydel Shvartz brachen in Begleitung zweier Roboter auf.
     
    *
     
    Sie landeten in einer Art Atrium in einem Außenbezirk yon Lokvorth-Therm, der so etwas wie ein Industriezentrum gewesen sein mußte. Die übriggebliebenen Ruinen unterschieden sich jedoch kaum von den anderen. Loydel Shvartz paßte es jedoch nicht, daß ihr Treffpunkt von Mauern umgeben war; er hatte das Gefühl, in der Falle zu sitzen. „Balaam hat auch Kroesorus auf iiem Gewissen", erinnerte er und ließ den Strahl seines Scheinwerfers über die hoch aufragenden Mauern wandern.
    Plötzlich hielt er inne, ließ den Scheinwerferkegel ein Stück zurückwandern, bis zu einem Mauerdurchbruch - und fmg eine imposante Gestalt ein.
    Der Mann kam langsam, seltsam ausschreitend auf sie zu. Er war, mit etwa 190 Zentimetern geradezu riesig.
    Brandrotes Haar fiel ihm in kunstvoll geschlungenen Locken über die Schultern und verwob sich mit seinem Vollbart gleichen Feuers. Darin glitzerten Edelsteine. Sein Gewand, eine locker um die Beine wallende Hose und ebenso saloppe Bluse, darüber ein wehender Umhang, war von greller Farbenvielfalt; er schien geradewegs von irgendeinem Karneval zu kommen. Er erinnerte Loydel Shvartz augenblicklich an den Vario-500 in einer seiner Phantasiemasken. Doch das konnte nicht gut möglich sein ... „Captain Ahab!" rief Sato Ambush überrascht aus. „Du bist Balaam?"
    „Ich bediene mich vieler Namen", sagte der Rotbärtige, als er sie erreicht hatte. „Auf Lokvorth heiße ich Balaam."
    Natürlich war auch Loydel Shvartz der Name Captain Ahab ein Begriff. Spätestens nachdem Icho Tolot nach der Rückkehr aus Andromeda von einer Begegnung mit diesem Abenteurer berichtet hatte, wurden die Widder an diese schillernde Figur aus der
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