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1482 - Der Alleingang des Außenseiters

Titel: 1482 - Der Alleingang des Außenseiters
Autoren: Unbekannt
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auf. „Wir gehen nach dem vereinbarten Plan vor. Gib mir die Daten; ich bin sofort zur Stelle."
     
    *
     
    Einer der Roboter sah aus wie das verkleinerte Modell eines fliegenden Sarges. Als Homer G.
    Adams zu ihm sagte: „Anfangen!", da öffnete sich an der Oberseite eine Klappe, und Dutzende von Mikrosonden, jede so groß wie die Kuppe eines kleinen Fingers, quollen daraus hervor. Sie waren vorprogrammiert. Sie wußten, was sie zu tun hatten. Lautlos, von Mikrogravitatoren angetrieben, schwebten sie davon.
    Das Gelände war unübersichtlich. Es befand sich auf der zweitobersten Etage der unterirdischen Anlage. Es gab hier viele kleine Lager- und Ersatzteilräume und eine entsprechende Anzahl von Gängen, Korridoren und Rampen, die kreuz und quer verliefen.
    Damit hatte man rechnen müssen. Der Saboteur würde sein Versteck nicht in einer Gegend einrichten, die leicht zu durchsuchen war. In Adams' Begleitung befanden sich, außer Liü-Yee-Tiin, weitere Roboter. Einige davon waren Spezialmaschinen, die gebraucht werden würden, wenn Türen einzurennen oder Hindernisse aus dem Weg zu räumen waren. Bei der Mehrzahl handelte es sich jedoch um Kampfroboter. Homer G. Adams hatte nicht die Absicht, bei der Aufbringung des Saboteurs ein persönliches Risiko einzugehen.
    Scott Huggin hatte man immer noch nirgendwo auftreiben können. Das bereitete Adams Sorgen.
    Einer der Roboter bildete mehrere Videoflächen aus, auf denen zu sehen war, was die Sonden beobachteten. Die Bilder zeigten leere, hellerleuchtete Korridore. Die Sonden waren mit Impulsgebern ausgestattet, mit denen sich die Öffnungsmechanismen der Türen betätigen ließen. Eine Tür nach der anderen glitt auf. Die Beleuchtungen der Räume schalteten sich automatisch ein. Lange Reihen von Regalen wurden sichtbar; anderenorts dagegen gab es nur kahle Wände zu sehen.
    Ein weiteres Bild wurde aufgeblendet. Es zeigte die Topographie des Geländes. Die jeweiligen Standorte der Sonden waren durch blinkende rote Lichtpunkte markiert. Homer G.
    Adams bemerkte rein zufällig, wie eines der Geräte sich einer Kreuzung zweier Hauptkorridore näherte. Er suchte das dazugehörige Bild unter den Videos und kam gerade noch zurecht, mitanzusehen, wie die Sonde um die Ecke bog.
    Liü-Yee-Tiin, der sich für einen anderen Abschnitt der bildlichen Darstellung interessierte, fuhr erschrocken auf, als er Adams' zornigen Schrei hörte. „Der verdammte Narr!"
    Adams hatte den Arm ausgestreckt und deutete auf das Bild, das seinen Arger erregte.
    Verwundert erkannte der Blue Scott Huggins hagere, hoch aufgeschossene Gestalt. Der Terraner wirkte müde. Sein Gesicht war blaß. Er hatte die Sonde bemerkt und war stehengeblieben. Wahrscheinlich konnte er sich denken, was für eine Aktion hier im Gange war. Man sah seine Lippen sich bewegen. Aber die Sonden waren für Audiotransmission nicht eingerichtet. „Den Mann abholen und hierherbringen - sofort!" donnerte Adams.
    Einer der Roboter setzte sich in Bewegung und war Sekunden später aus dem Blickfeld entschwunden. Der Punkt, an dem die Sonde auf Scott Huggin gestoßen war, lag nicht mehr als zwanzig Meter entfernt. „Du glaubst doch nicht etwa...", begann Liü-Yee-Tiin. „Natürlich nicht", knurrte Homer G. Adams. „Aber wenn es einen Preis dafür gäbe, sich selbst leichtfertig in Verdacht zu bringen, dann hätte Scott ihn gewiß verdient."
    Der Roboter kam wieder in Sicht, und Huggin folgte ihm schleppenden Schrittes. Adams hatte eine geharnischte Ansprache parat. Aber bevor er noch das erste Wort über die Lippen brachte, gellte ein Alarmsignal. Eines der insgesamt 14 Bildern wechselte. Die Videofläche zeigte ein flimmerndes, von schlierenförmigen Störungen durchzogenes Grau. „Sonde siebenundzwanzig durch äußere Einwirkung zerstört", meldete der Medienroboter monoton.
    Auf der topographischen Darstellung flackerte ein blaues Licht. Homer G. Adams hatte seinen Zorn vorübergehend vergessen. „Vorrücken!" befahl er. „Einkreisen. Unschädlich machen!"
    Die Roboter schössen davon. Adams, Huggin und der Blue folgten ihnen zunächst in gemessenem Tempo. Erst als im Hintergrund das knatternde Fauchen eines Impulsstrahlers hörbar wurde, verfiel Adams in Laufschritt.
    Sie umrundeten eine Ecke. Der Gang, der vor ihnen lag, hatte sich mit Qualm gefüllt. Die Blitze von Schüssen zuckten durch den Dunst. „Halt! Ich will den Kerl lebendig!" schrie Homer G. Adams gegen den Lärm an.
    Aus dem Rauch schälte sich die schwebende
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