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1482 - Der Alleingang des Außenseiters

Titel: 1482 - Der Alleingang des Außenseiters
Autoren: Unbekannt
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Widder-Stützpunkte an verschiedenen Standorten innerhalb der Milchstraße. Es waren aber in Wirklichkeit neun Nachrichten gesendet worden. Der individuelle Datenvorspann der neunten Sendung gab als Adresse einen ARINET-Hyperfunksatelliten in dem Raumsektor ZW-235/K957 an. Der Adresse folgte eine Symbolgruppe, die den Satelliten anwies, die Sendung nicht durch Einspeisung in das allgemeine, milchstraßenweite Kommunikationsnetz, sondern durch unvektorierte Rundum-Abstrahlung weiterzuverbreiten.
    Hier zeigte sich, daß der Saboteur ein Dilettant war. Die Adressierung für unvektorierte Abstrahlung verlangte, daß am Ende des Datenvorspanns dem Satelliten eine Sendeleistung vorgeschrieben würde. Fehlte diese Angabe, dann arbeitete der Satellitensender mit minimaler Leistung - das war die sogenannte default condition. Bruchstücke von Sendungen dieses Satelliten waren im April 1446, also vor fünf Monaten, auf dem Cantaro-Stützpunkt Angermaddon empfangen worden - glücklicherweise nicht von den Cantaro, sondern von einem zum cantarischen Dienstpersonal gehörenden Blue namens Dirfeberl, der durch Zufall auf die verstümmelte Kommunikation stieß. Der Blue war kein Freund der Droiden. Er behielt seine Entdeckung für sich, teilte die Informationen, die er in Fragmenten aus ARINET erhielt, höchstens seinem Gesinnungsgenossen Tebye Garnoda mit, einem Mediker plophosischer Herkunft.
    Ebenfalls im April war ein Sonderkommando der Widder auf Angermaddon eingesickert Es bestand aus dem CantaroÜberlaufer Shoudar, der unter dem Namen Yattur einen cantarischen General spielte, dem Vario-500, der in ausgezeichneter Maskierung als Cantaro-Major namens Zhoquum fungierte, sowie Roi Danton, der einen komatösen Gefangenen mimte, und schließlich dem Mausbiber Gucky, der auf Angermaddon nicht öffentlich in Erscheinung trat, sondern aus dem Hintergrund die Funktion des Notdiensts wahrnahm. Das Sonderkommando war mit Tebye Garnoda in Verbindung getreten und hatte von diesem erfahren, daß auf Angermaddon Fragmente der ARINET-Kommunikation empfangen würden. Garnoda war ebenso wie sein Informant, der Blue Dirfeberl, der Ansicht, der Empfang sei auf einen nicht näher beschriebenen Systemfehler zurückzuführen. Shoudar, dem Vario-500 und Roi Danton war jedoch von der ersten Erwähnung an klar, daß es sich hier um einen Akt der Sabotage handeln müsse. ARINET sendete, von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, nur an dedizierte Empfänger. Solche gab es auf Angermaddon nicht.
    Die Mitglieder des Sonderkommandos hatten Garnoda ihren Verdacht, der eher schon Gewißheit war, nicht mitgeteilt. Es war ihnen dennoch gelungen, über Garnoda Dirfeberl dahingehend zu beeinflussen, daß er den Empfang der ARINET-Kommunikationsfragmente auf dem Cantaro-Stützpunkt blockierte.
    Auf dem Cantaro-Stützpunkt konnten also Sendungen, die aus ARINET kamen, nicht mehr empfangen werden. Infolgedessen ging von den Handlungen des Saboteurs keine schädigende Wirkung aus. Dessenungeachtet erschien es insbesondere Homer G. Adams unerträglich, einen Verräter in den eigenen Reihen zu wissen. Daß er sich auf Heleios befinden müsse, war zu Anfang natürlich nur eine Vermutung gewesen. Er hätte durchaus auf einem der zahlreichen anderen Widder-Stützpunkte sitzen können; denn Nachrichten konnten von überallher nach AR IN ET eingespeist werden. Adams halte sich indes rasch Gewißheit verschafft.
    Als das Sonderkommando nach Heleios zurückkehrte, hatte Danton sofort Bericht erstattet: Homer G. Adams direkt und unter vier Augen. Es war klar, daß man den Saboteur nur zu fassen bekommen würde, wenn er sich weiterhin in Sicherheit wiegen konnte. Aus technischer Sicht war es ungemein aufwendig, Sendungen aufzuzeichnen, die auf dem Weg vom Computer zum Sender waren. Die Feldleiter, die die Syntrons mit der großen Sendeanlage verbanden, ließen sich nur schwer anzapfen, und zweitens gab es ihrer mehrere Hundert. Da war es wesentlich einfacher, auf dem Mond Mestor einen Monitor zu installieren, der alle Sendungen aufzeichnete und verdächtige Daten an eine zentrale Überwachungsstelle auf Heleios zurückleitete.
    Innerhalb weniger Tage hatte festgestanden, daß der Verräter in der Tat auf Heleios saß. Er verfügte offenbar über Gerät, mit dem er in die von den Computern zum Sender führenden Feldleitungen eindringen konnte. Allein das war schon eine Überraschung; denn es bedeutete, daß ihm eine Technik zur Verfügung stand, die der der Widder überlegen war.
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