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148 - Die Satan GmbH

148 - Die Satan GmbH

Titel: 148 - Die Satan GmbH
Autoren: Dämonenkiller
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der Milchbart anstieß.
    „He, ist das nicht der gesuchte Opel?"
    Grabosc nickte. Er hatte den Wagen ebenfalls gesehen.
    „Können wir nicht…?"
    Grabosc drehte den Kopf. Der Einsatzleiter lächelte wohlwollend. Das hätte er besser nicht getan. Polizeiobermeister Grabosc nahm die Verfolgung auf…
    Der Bus machte einen Satz nach vorn; die Insassen wurden in die Sitze gepreßt.
    In mehr als einem Jahrzehnt Dienst in Köln hatte Polizeiobermeister Grabosc genug Gelegenheit gehabt, alle Tücken des Innenstadtverkehrs kennenzulernen. Durchdrungen von der Überzeugung, alles bestmöglich machen zu müssen, hatte er sich so intensiv mit Streckenführung, Ampelphasen und Ähnlichem beschäftigt, daß er stundenlang in der Stadt herumrasen konnte, ohne ein einziges Mal gezwungen zu sein, vor einer Ampel zu halten. Diese Fertigkeit kam ihm jetzt zugute.
    Grabosc hatte einen Verdacht, welches Ziel der Opelfahrer hatte - und Grabosc kannte selbstverständlich eine schnellere Route. Er kurvte durch die Straßen, vorbei an bimmelnden Straßenbahnen, an Radfahrern, die sich gerade noch rechtzeitig in Sicherheit brachten.
    Er handhabte den Bus, als handele es sich um einen Streifenwagen - von denen Grabosc bereits vier „verrissen" hatte, dienstgemäß natürlich. Aus dem Hintergrund wurden seltsame Laute hörbar, aber Grabosc kümmerte sich nicht darum. Er bog rechts ab, wobei sich der Bus ein wenig auf die Seite legte.
    Der flüchtige Opel kam mit hoher Fahrt auf den Bus zu. Grabosc stieg in die Bremsen und ließ das Lenkrad herumwirbeln.
    Der Bus stellte sich quer, schlitterte auf qualmenden, quietschenden Reifen auf den Opel zu, dessen Fahrer entsetzt die Augen aufriß und dann ebenfalls mit aller Gewalt bremste.
    „Na also", sagte Polizeiobermeister Grabosc zufrieden. „Maßarbeit."
    Er sah nach rechts. Der junge Kollege stierte aus glasigen Augen aus dem offenen Fenster hinunter auf die Kühlerhaube des Opels. Der Wagen stand so dicht an der Seitentür von Graboscs Fahrzeug, daß man kein Zigarettenpapier mehr hätte dazwischenschieben können. Der Verkehrssünder hatte augenscheinlich das Bewußtsein verloren. Er hing schief auf seinem Sitz und rührte sich auch nicht, als der junge Polizist ihm das Kantinenfrühstück auf die Kühlerhaube spuckte.
    Grabosc sah nach hinten und begann zu begreifen, daß er wohl wieder einmal irgend etwas falsch gemacht hatte. Die Gesichter der Nachwuchsbeamten wirkten käsig, und der Einsatzleiter hatte dicke Schweißperlen auf der Stirn.
    „Flüchtiges Fahrzeug gestellt", brachte Grabosc über die Lippen. Der mordlüsterne Blick des Vorgesetzten ließ ihn verstummen.
    Vorsichtshalber stieg Grabosc aus dem Bus. Wie immer begriff er gar nicht, was er angestellt haben sollte.
    Der Verkehrssünder war gestellt, ohne daß es eine Beule gegeben hatte. Daß der Bus nun quer zur Straße stand und es zwischen seinem Kühler und einem geparkten Fahrzeug nur noch einen Viertelmeter Luft gab, ebenso wie am Heck, sprach für Willis Fahrkunst. Zudem hatten die jungen Kollegen hautnah einen richtigen Verfolgungseinsatz miterleben können. Besser konnte man sie doch gar nicht in den Dienstbetrieb einführen.
    „Grabosc", sagte der Einsatzleiter mit erstickter Stimme. „Gehen Sie mir aus den Augen."
    Willi Grabosc zuckte mit den Schultern. Mit manchen Vorgesetzten konnte man einfach nicht auskommen.
    Inzwischen war eine Funkstreife angekommen, deren Besatzung sich um den Fahrer des Opels kümmerte, während Willis Fahrgäste ins Freie taumelten, um frische Luft schnappen zu können. „Das hast du wieder einmal sauber hinbekommen", sagte eine bissige Stimme. Sie gehörte zu Hauptwachtmeister Jürgens, der früher zusammen mit Willi Streife gefahren hatte.
    „Finde ich auch", antwortete Willi arglos. Er warf einen Blick auf den Fahrer des Opels. Der Mann kam langsam wieder zu sich.
    Willi warf einen prüfenden Blick auf den Bus. So ohne weiteres war das Ding nicht von der Straße zu bekommen, und die Insassen sahen nicht so aus, als legten sie Wert auf eine Fortsetzung des Ausflugs.
    „Könnt ihr mich zum Waidmarkt mitnehmen?" fragte Willi. Der Kollege nickte.
    „Steig ein."
    Es dauerte noch eine Viertelstunde, bis die Funkstreife abrücken konnte, eine Zeit, die Grabosc wie eine Ewigkeit vorkam. Während er allein in dem Wagen hockte, kam ein Ruf der Zentrale an. Offenbar gab es an diesem Tag in Köln nicht viel zu tun - die Streife bekam Anweisung, die Gegend um das Eigelsteintor zu besuchen
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