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148 - Die Satan GmbH

148 - Die Satan GmbH

Titel: 148 - Die Satan GmbH
Autoren: Dämonenkiller
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und „geeignete Maßnahmen zu ergreifen, zwecks Bekämpfung der Prostitution".
    Grabosc grinste in sich hinein. Er hatte plötzlich eine Idee.
    Er verließ den Wagen und ging zu den Kollegen hinüber. Der Opelfahrer startete gerade sein Fahrzeug - erst jetzt bemerkte Willi, daß der Opel den Äskulap-Aufkleber hatte. Vermutlich handelte es sich bei dem Fahrer um einen Mediziner, der dringend in der Lindenburg gebraucht wurde und daher ein wenig zu schnell gefahren war.
    Grabosc war ein Mann, der im Dienst sehr auf Ordnung bedacht war. Papier gehörte nicht auf die Straße. Willi hob die Karte auf, sie war vermutlich dem Opelfahrer aus der Brieftasche gefallen, als er sich ausgewiesen hatte.
    Mit Verwunderung las Willi den Text; es war eine Eintrittskarte für eine okkulte Veranstaltung des Studios für Astral-Transzendete-Aural-Neubelebung. Versammlungsort und -zeit waren angegeben, aber leider nicht der Name des Karteninhabers.
    Grabosc bedachte die Lage und kam zu dem Ergebnis, daß er in dieser Angelegenheit tüchtig genug gewesen war. Wenn er die Karte den Kollegen weitergab, würde sie auf dem Dienstweg zwei Wochen brauchen, um den Besitzer zu erreichen - und die Versammlung war für den nächsten Abend angesetzt. Willi beschloß, die Angelegenheit selbst zu klären.
    Eine halbe Stunde später kurvte der Streifenwagen durch das Viertel am Eigelsteintor. Die Kollegen machten mißmutige Gesichter.
    „Was jetzt?" fragte Jürgens brummig. „Anhalten, aussteigen, die Damen überprüfen… das bringt doch nichts."
    „Weißt du eine andere Maßnahme?" fragte der Fahrer. Grabosc hatte es sich auf dem Rücksitz bequem gemacht und schmunzelte in sich hinein.
    „Vielleicht habe ich eine Idee", ließ er sich hören. Jürgens stieß einen Seufzer aus und verdrehte die Augen.
    „Nur nicht", stieß er hervor. ;,Ich kenne deine Methoden."
    „Ach was", meinte der Fahrer. „Laß hören, vielleicht taugt es etwas."
    Polizeiobermeister Grabosc grinste breit.
    „Ganz einfach", sagte er. „Wir steigen aus und machen eine ganz normale Verkehrskontrolle."
    Die beiden Beamten stießen ein wieherndes Gelächter aus, dann wurden sie still und sahen sich an. Ihre Gesichter wurden breit und gutgelaunt, Willi Grabosc lehnte sich zurück - jetzt wurde der Tag doch noch erfolgreich.
    In der Zentrale war man nicht weniger verwundert über diese Art der Bekämpfung der Unsittlichkeit. Immerhin, die Beamten bekamen Erlaubnis, nach Willis Vorschlag vorzugehen.
    Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten.
    Mit steigender Belustigung kontrollierten die Polizisten Führerscheine, Fahrzeugpapiere und den Zustand des jeweiligen Wagens. Wie nicht anders zu erwarten, wurden sie dabei fündig - defekte Bremslichter, abgefahrene Reifen, nicht angelegte Sicherheitsgurte wurden bemerkt und verwarnt. Angesichts der eifrig tätigen Polizeibeamten suchten die Kunden der Gunstgewerblerinnen vorsichtshalber das Weite. Die Gesichter der Frauen, zuerst fassungslos, wurden länger und länger. Willi Grabosc grinste zufrieden in sich hinein.
    Während in der Straße der versteckte Ärger wuchs, verbreitete sich auf den Frequenzen der Polizei Heiterkeit. Natürlich waren die einschlägigen Straßen und Häuser der Polizei bestens bekannt, und es dauerte nicht lange, da tauchten vor gutgetarnten Saunaklubs und anderen Etablissements dieser Art Streifenwagen auf, Beamte stiegen aus und machten Verkehrskontrollen.
    Nach zwei Stunden wurden die ersten „Damen" handgreiflich, wenig später erschienen die „Beschützer" auf dem Plan. Es zeichnete sich ab, daß dieser Tag die gesamte Branche durcheinanderbrachte, entsprechend verbittert waren die Kommentare, die Willi Grabosc und seine Kollegen zu hören bekamen.
    „Warum verschwindet ihr nicht von hier und laßt uns in Ruhe? Haben wir euch vielleicht etwas getan?"
    Die junge Frau, die Willi Grabosc anbrüllte, war in höchster Erregung. In ihren Augen standen Tränen.
    Willi Grabosc preßte die Kiefer zusammen.
    Im ersten Augenblick hatte er sein Gegenüber für ein Mädchen von fünfzehn oder sechzehn Jahren gehalten; bei näherem Zusehen aber wurde deutlich, daß sie älter sein mußte. Die junge Frau war klein und wirkte ziemlich mager, sie hatte etwas sehr Kindhaftes an sich. Nur die kleinen Falten an den Augenwinkeln, die scharf ausgeprägten Falten von der Nase zu den Mundwinkeln und andere Details verrieten Grabosc, daß die Frau diesem Gewerbe schon seit ein paar Jahren nachging. „Verschwindet doch
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