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148 - Die Satan GmbH

148 - Die Satan GmbH

Titel: 148 - Die Satan GmbH
Autoren: Dämonenkiller
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auf dem Lande stammte.
    Im Klartext hieß das, daß sie von nichts eine Ahnung hatte und sich, falls ihr etwas zustieß, niemand nach ihr erkundigen würde - ein ideales Opfer also.
    Coco plauderte munter weiter, immer wieder von geschickt gestellten Fragen Grohners angetrieben. Dreist tischte Coco dem Mann eine Lüge nach der anderen auf.
    Angeblich hatte sie schon immer einen Hang zum Spirituellen gehabt, in ihrem Dorf habe es eine alte Frau gegeben, die mit seltsamen Kräutern, Tränken und Beschwörungen bei Vieh und Menschen wahre Wunderdinge habe vollbringen können.
    Coco spielte das Dummchen vom Lande außerordentlich geschickt. Die Gier in Grohners Blick wurde immer deutlicher.
    „Nun, vielleicht sind Sie da bei uns ganz an der richtigen Adresse", sagte Grohner schließlich. Sein Tonfall wurde anders - salbungsvoll zum einen, zum anderen fast hypnotisch lockend. Er hielt seinen Blick ständig auf Coco gerichtet und bewegte in einer scheinbar bedeutungslosen Geste immer wieder die halb geöffnete Hand vor Cocos Gesicht hin und her. Für Coco war die Ähnlichkeit mit einem Hypnosependel nicht zu übersehen.
    „Wir vermitteln in der Tat unseren Klienten spirituelle Erfahrungen, die es anderswo nicht gibt. Einsichten in die inneren, wesenshaften Zusammenhänge des Kosmos und in die wahre Natur des Selbst, sinnliche Erfahrungen, die herkömmliche Vorstellungen übersteigen."
    Coco nickte beeindruckt.
    „Ich muß Sie aber darüber aufklären, daß diese Reise in eine jenseitige Wirklichkeit nicht so wohlfeil zu haben ist, wie viele sich das vorstellen."
    Coco setzte ein leicht erschrockenes Gesicht auf. Grohners Ausdruck wurde gütig.
    „Nicht, was Sie vielleicht denken", sagte er beschwörend. „Es ist keine Frage des Geldes, vielmehr ein Problem der inneren Einstellung und des Mutes."
    „Ich bin zu allem bereit", behauptete Coco und stellte sich so arglos wie nur möglich. Das Grinsen, das kurz über Grohners Züge flackerte, war nur noch widerlich zu nennen.
    „Sie müssen sich beispielsweise zu äußerster Geheimhaltung verpflichten. Niemand, der jemals einem der inneren Zirkel angehört hat, darf darüber sprechen. Für die Meister des Innern ist dieses Gebot selbstverständlich, aber Adepten der äußerer Kreise der Transzendenz haben mitunter Schwierigkeiten, sich gänzlich auf den Weg der seelischen Transformation einzulassen. Unsere Methoden sind außergewöhnlich, und es erfordert Mut und Selbstüberwindung, sich darauf einzulassen."
    „Daran wird es nicht fehlen", versicherte Coco mit einem entsprechenden Augenaufschlag.
    Sie ahnte natürlich, worauf Grohner anspielte. Längst hatte sie gesehen, daß es bei diesem Unternehmen nicht nur um Pseudo-Magie ging, sondern auch um handfesten Sex. Der Charakter dieses Etablissements war Coco längst klar - aber ihre Witterung verriet ihr auch immer deutlicher, daß es dahinter etwas anderes gab.
    Aber was?
    „Wir werden morgen in den Räumen des Studios eine Seance des äußeren Kreises abhalten. Ich lade Sie ein, diese Veranstaltung zu besuchen - als Hospitant. Sie werden nur in sehr begrenztem Rahmen mitmachen dürfen, das verlangen unsere Gebote."
    „Und… was würde das…" Grohner setzte wieder ein einladendes Lächeln auf.
    „Die Teilnahme daran ist kostenlos, selbst wenn wir sie nicht jedermann zugänglich machen. Und später läßt sich über das Finanzielle reden. Sollten Sie beispielsweise Begabungen haben, die unseren Zielen dienlich sind - ich denke da vor allem an mediale Fähigkeiten -, werden die Gebühren sicherlich kein Problem sein."
    Coco zauberte ein dankbares Lächeln auf ihr Gesicht.
    „Wer gehört sonst noch dazu?" fragte sie harmlos. Grohners Gesicht bekam einen wichtigtuerischen Ausdruck.
    „Das darf ich Ihnen nicht sagen", antwortete er. „Nur soviel - unsere Mitglieder sind einflußreiche Persönlichkeiten in Wirtschaft und Politik."
    Damit hatte Coco gerechnet. Mit den einflußreichen Persönlichkeiten waren höchstwahrscheinlich Männer gemeint, denen unter der Fassade eines Satanskultes Gespielinnen zugeführt wurden - wobei das Satanische bei der Sache nur als zusätzlicher Nervenkitzel diente, um die Sinne der vermutlich recht angejahrten Männer aufzustacheln.
    Grohner strich sich mit der Hand über die Haare. Obwohl er knapp über dreißig Jahre alt sein mußte, war sein Haupthaar schlohweiß, vielleicht gefärbt?
    „Darf ich hoffen, daß Sie uns besuchen werden? Morgen abend in diesem Hause. Und sagen Sie bitte
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