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148 - Die Satan GmbH

148 - Die Satan GmbH

Titel: 148 - Die Satan GmbH
Autoren: Dämonenkiller
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endlich…!"
    Grabosc hatte mehr als ein Jahrzehnt Diensterfahrung, und er kannte auch den Grund für die Wut und Verzweiflung der jungen Frau. Sie war vermutlich rauschgiftsüchtig und finanzierte sich dieses teure Laster dadurch, daß sie sich verkaufte - und die Aktion der Polizei brachte sie nun um die Chance, sich das Geld für die nächste Spritze zu verschaffen.
    Unwillkürlich sah Grabosc auf die Uhr. Seine Dienstzeit lief in ein paar Minuten ab. Es wurde Zeit, die Aktion zu beenden.
    Auf der Rückfahrt zum Waidmarkt ging ihm das Gesicht der jungen Frau nicht wieder aus dem Kopf, und einmal mehr spürte er eine unterdrückte Wut, daß es ihm und seinen Kollegen einfach nicht möglich zu sein schien, diesem Elend wirkungsvoll entgegenzutreten.

    Coco Zamis erwachte ausgeruht und frisch; der lange Schlaf hatte ihr gutgetan. Das Frühstücksbuffet im Hotel war vorzüglich, wie Coco von Ira wußte, aber sie zog es vor, auf dem Zimmer zu frühstücken. Danach zog sie sich an - nicht allzu auffällig und figurbetont. Allerdings hätte auch ein Billigkleid von der Stange nicht erreichen können, Coco unansehnlich zu machen.
    Der Himmel über Köln war klar, daher beschloß Coco, zu Fuß zu gehen. Einen Stadtplan hatte sie sich im Hotel gekauft, ansonsten fragte sie sich durch.
    Ein wenig mußte sie schmunzeln, als sie die Antworten hörte - während ältere Frauen sie von einer Kirche zur anderen als Anhaltspunkt schickten, orientierten sich ältere Männer an Kneipen. Bei jüngeren Leuten waren es Diskotheken oder Computer-Shops, die als Wegweiser dienen sollten. Coco nahm sich Zeit. Aus der Anzeige hatte sie ersehen können, daß das Studio erst nachmittags öffnete. Coco spazierte gemütlich über Kölns Kommerz-Boulevards und verweilte ein paar Minuten bei einem bemerkenswert guten Pflastermaler, der das Pflaster der Hohe Straße mit einer Kopie von Rembrandts
Abendmahl
bedeckte. Sie wanderte weiter zum
Kwartier Lateng,
wie das Kneipen- und Restaurantviertel in der Nähe der Universität genannt wurde.
    Beim Betrachten des bunten Straßenlebens begann Coco zu verstehen, daß Ira Marginter immer wieder einmal von Heimweh nach ihrer Heimatstadt überfallen wurde, wenn auch nicht heftig genug, um sie vom Castillo Basajaun wegzulocken.
    Nach einer vorzüglichen vegetarischen Mahlzeit in einem benachbarten Viertel, das fest in der Hand von Bhagwan-Jüngern zu sein schien, nahm sich Coco ein Taxi und ließ sich zur Adresse des Studios fahren.
    Verarmt schien dieses Unternehmen nicht zu sein, erfuhr Coco von dem Taxifahrer. In dieser Gegend gab es einige bemerkenswert schöne alte Häuser, die den Krieg überstanden hatten. In den meisten dieser Prachtbauten waren Institute der Universität untergebracht, Arzt- und Anwaltspraxen, und einige der schönsten Gebäude gehörten studentischen Verbindungen.
    Coco wartete, bis sich das Taxi entfernt hatte, und betrachtete das Gebäude. Mit seinen Erkern, Winkeln und Türmchen sah es ein wenig nach einem Hexenhaus aus, romantisch mit Efeu überwachsen. Das Messingschild, das blankpoliert am rechten Torpfeiler glänzte, enthielt außer dem Namen und den Öffnungszeiten keinen weiteren Hinweis auf das Studio.
    Coco betätigte die Klingel. Es gab eine Gegensprechanlage, aber sie wurde nicht benutzt. Das Tor wurde elektrisch geöffnet. Coco trat ein. Die dichte Hecke hatte den Blick auf den Garten verstellt - sorgsam gepflegten Rasen und eine plätschernde Vogeltränke. Auf der Zufahrt zur Garage stand ein schwarzer Mercedes, dessen Fenster halb verspiegelt waren. Man konnte von innen klar sehen, konnte von außen aber nicht entdeckt werden - wahrscheinlich eine Sonderanfertigung. Scharfäugig entdeckte Coco auch die Antenne, deren Größe ihr verriet, daß der Wagen mit einem Autotelefon oder einer Funkanlage ausgerüstet war.
    Die Haustür ließ sich leicht öffnen. Ein halbdunkles Treppenhaus wurde sichtbar.
    Coco zog prüfend die Luft ein.
    Der Geruch kam ihr vertraut vor. Exotische Räucherharze erster Qualität waren in diesem Haus verbrannt worden, keine billigen Importe aus Indien oder Bangladesh. Dazu kam ein Hauch von Parfüm, sehr warm und sinnlich, ohne dabei aufdringlich zu wirken.
    Coco stieg die Treppe hinauf, die mit einem dunkelblauen, samtartigen Läufer bedeckt war. Am oberen Absatz wurde Coco erwartet.
    Eine junge Frau, schlank, mit hüftlangen schwarzen Haaren und einem alabastern wirkenden Gesicht, in dem die dunklen Augen und der auffallend rot geschminkte
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