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148 - Die Satan GmbH

148 - Die Satan GmbH

Titel: 148 - Die Satan GmbH
Autoren: Dämonenkiller
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die Kette gepackt; er setzte sich zur Wehr - nicht weil er hoffte, die Ratten besiegen und sein Leben retten zu können. Eine aberwitzige Idee hatte sich in seinem Kopf festgesetzt, eine Möglichkeit, die Außenwelt vielleicht doch noch zu warnen - nach seinem Tod.
    Er schlug um sich und traf. Körper schienen durch das Dunkel auf ihn zuzufliegen, er schleuderte sie zurück. Die Wunden, die er bekam, nahm der Mann kaum wahr. Mit allen Sinnen lauschte er - er wartete und hoffte auf ein ganz bestimmtes Geräusch.
    Das Fiepen der Ratten wurde lauter. Einige fanden in ihren Artgenossen, die der Gefangene mit der Kette erschlagen oder verletzt hatte, eine wohlfeilere und bequemere Beute. Gierig fielen die Nager übereinander her.
    Dann kam das Geräusch. Ein feines, kaum wahrnehmbares Scharren. Eine der Ratten hatte das Messer berührt, die Lage der Klinge ein wenig verändert.
    Der Gefangene streckte sich. Die Handschellen schnitten ihm ins Fleisch, die Ratten verbissen sich - aber er bekam die Spitze des Messers zu fassen. Ein Schmerz in der Handfläche ließ ihn zurückzucken. Er riß sich die Ratte aus dem Fleisch, schleuderte sie gegen die Wand und streckte sich erneut. Diesmal bekam er das Messer zu fassen. Gierig griff er danach.
    Der Besitz dieser Waffe gab ihm neue Kraft. Mit der Kette in der Linken und dem scharfgeschliffenen Messer in der Rechten setzte er sich gegen die huschenden Angreifer zur Wehr.
    Er schaffte es, diesen ersten Angriff zurückzuschlagen. Unter seinen Hieben und Stichen verendeten so viele Ratten, daß die anderen ihren Hunger an den Kadavern stillen konnten. Ihre Attacken wurden schwächer und hörten schließlich ganz auf.
    Schwer atmend blieb der Gefangene stehen. Er wußte, daß er den nächsten Angriff nicht überstehen würde. Die zahlreichen kleinen Verletzungen hatten viel Blut gekostet.
    Aber noch hatte er die Kraft, sein Vorhaben durchzuführen - der Nachwelt eine Botschaft zu hinterlassen, die sie vor den Umtrieben des Grauens warnen sollte. Und er hatte auch einen Weg ersonnen, diese Botschaft so zu verstecken, daß seine Mörder sie nicht würden löschen können.
    Er machte sich an die Arbeit.

    „Herzlich willkommen in Köln, gnädige Frau."
    Coco Zamis zwang ein Lächeln auf ihre Züge, um die Höflichkeit des Empfangschefs angemessen zu erwidern. Sie war müde und sehnte sich nach einem heißen Bad und einem warmen Bett.
    Es war nach den letzten Abenteuern sicherlich ein guter Gedanke gewesen, nach Deutschland zu fahren und dort Freunde zu besuchen. Coco hatte ein wenig Abwechslung und Entspannung nötig gehabt - aber die Ruhe der letzten Tage war zerstoben, als sie kurz vor Köln in einen Stau geraten war. Feierabendverkehr, eine internationale Messe und ein Europapokalspiel des 1. FC Köln hatten den Autobahnring um Köln in einen einzigen Parkplatz verwandelt. Für die letzten zehn Kilometer hatte Coco fast drei Stunden gebraucht, eingekeilt in Blech, Lärm und Gestank. Zudem lastete über Köln eine Warmluftschicht - es war eine kleine Folter gewesen, der sich Coco ausgesetzt gefühlt hatte.
    Das Zimmer war vorbestellt und der Service im Hotel vorzüglich. Noch während Coco die Formalitäten erledigte, wurde in ihrem Zimmer das Badewasser eingelassen. Der Lift brachte Coco in die richtige Etage.
    Von ihrem Zimmer hatte sie eine gute Aussicht über die Stadt. Den vielbesungenen Dom bekam sie zwar nicht zu sehen, dafür aber den neuen Fernmeldeturm mit dem drehbaren Restaurant und die beeindruckend häßlichen Betonklötze des Uni-Centers, des Arbeitsamts und des neuen Justizgebäudes.
    Coco stieß einen langen, wohligen Seufzer aus, als sie sich in die Wanne setzte. Auf dem Wasser trieben duftende Schaumkronen, es hatte genau die Temperatur, die Coco wünschte, und auf einem Rolltisch stand wie gewünscht eine Flasche Sekt. Coco wollte gerade ein Glas einfüllen, als das Telefon sich meldete.
    Coco schloß die Augen und murmelte eine Verwünschung. Dann stieg sie aus dem Wasser, tappte nackt hinüber zum Telefon und schleppte den Apparat hinüber ins Badezimmer. Erst als sie wieder im Wasser lag, nahm sie den Hörer ab.
    „Eine Verbindung nach Andorra, Madam", bekam Coco zu hören.
    Cocos Herz begann sofort schneller zu schlagen. War Dorian etwas zugestoßen, oder ihrem Sohn? Die Verbindung war elend schlecht. Coco konnte die Stimme am anderen Ende kaum verstehen. Nach einiger Zeit aber erkannte sie Ira Marginter.
    „Ist irgend etwas Besonderes passiert?" wollte Coco
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