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148 - Der Herr der Teufelszwerge

148 - Der Herr der Teufelszwerge

Titel: 148 - Der Herr der Teufelszwerge
Autoren: A.F.Morland
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»Es macht mir nichts aus, wenn du den Deckel auf den Sarg legst.«
    »Macht es dir auch nichts aus, von magischen Spinnen bedroht zu werden?« fragte der Dämon, und im nächsten Moment entstanden sie – faustgroße, behaarte Insekten mit langen, pelzigen Beinen. Ein violetter Schimmer haftete ihnen an. Es schienen hunderte zu sein. Sie bedeckten die Innenseite des Sargdeckels und starrten Cruv mit ihren großen Facettenaugen feindselig an.
    Die Kehle des Gnoms wurde eng.
    »Die Spinnen werden dir Gesellschaft leisten«, sagte Lenroc. »Sie verfügen über ein besonders schmerzhaftes Gift, das die Eigenschaft besitzt, jeden trotzigen Widerstand zu brechen. Du wirst es erleben. Solange du dich nicht regst, werden dir die Spinnen nichts tun, aber sobald du dich bewegst, werden sie über dich herfallen und dir ihr Gift unter die Haut spritzen. Es ist eine Folter besonderer Art. Du kannst nicht ewig stilliegen. Irgendwann wirst du die Reglosigkeit nicht mehr aushalten. Die Spinnen werden dich scharf beobachten. Sie haben Geduld, mehr als du, denn sie wissen, daß ihre Zeit kommen wird.«
    Langsam senkte sich der Sargdeckel.
    Cruv versuchte seinen Körper erstarren zu lassen. Das Ganze ist eine Nervensache, sagte er sich. Wenn es mir gelingt, reglos zu liegen, kann mir nichts passieren.
    Der Deckel schloß sich.
    »Ich bin gespannt, wie lange du durchhältst«, sagte Lenroc.
    Dann war Cruv mit den ekeligen Spinnen allein…
    ***
    Die Höllenzwerge griffen sofort an. Sie durchschlugen das Glas der Telefonbox und streckten die kurzen Arme nach mir aus. Ich stieß sie zurück.
    Grauenerregend sahen meine kleinen Feinde aus. Ihr Haar stand in Flammen, die Augen glühten hell, und in ihrem Mund befanden sich spitze Sägezähne, die mich an das Gebiß von Haien erinnerten.
    Die enge Telefonzelle beeinträchtigte meine Bewegungsfreiheit. Ständig stieß ich irgendwo an. Die Zwerge wollten zu mir herein, doch ich hinderte sie mit Tritten und Schlägen daran.
    Das machte sie wütend. Offenbar hatten sie nicht mit einem so erbitterten Widerstand gerechnet. Sie fingen an, die Zelle systematisch zu zerlegen.
    Ich holte meinen magischen Flammenwerfer aus der Tasche.
    Bei Waldbränden bekämpft man häufig Feuer mit Feuer, und mir stand ein besonderes Feuer zur Verfügung.
    Ein weißmagisches.
    Woraus die Füllung meines Flammenwerfers bestand, entzog sich meiner Kenntnis. Ich bekam sie von meinem Freund und Nachbarn, dem Parapsychologen Lance Selby.
    Er kannte die Zusammensetzung. Ich verwendete lediglich die fertige Mischung, größtenteils mit zufriedenstellendem Erfolg. Die angriffslustigen Zwerge sollten die gefährliche Feuerlohe gleich zu spüren kriegen.
    Ich richtete die Düse gegen einen der beiden und drückte auf den Knopf. Ein armlanger Flammenstrahl schoß dem Kleinen entgegen.
    Er torkelte blind zurück, schlug um sich, fiel röchelnd auf den Rücken und verging.
    Als sein Komplize sah, was für eine verheerende Wirkung mein Miniaturflammenwerfer hatte, verlor auch er sofort die Lust, mich weiter anzugreifen.
    Entsetzt sprang er zurück. Ich verließ die demolierte Telefonzelle, der Zwerg wirbelte herum und gab Fersengeld.
    Mit dem Flammenstrahl konnte ich ihn nicht erreichen, deshalb steckte ich das Feuerzeug rasch ein und holte aus derselben Tasche einen magischen Wurfstern, der die Form eines Pentagramms hatte.
    Meine Hand schnellte vor, und die Finger öffneten sich. Der Silberstern sauste dem Zwerg nach und streckte ihn nieder.
    Als ich den kleinwüchsigen Feind erreichte, erloschen die Flammen auf seinem Kopf. Ich nahm den Wurfstern an mich und drehte den Zwerg auf den Rücken.
    Die Glut seiner brechenden Augen nahm ab, die Sägezähne verwandelten sich in ein normales Gebiß, Lenrocs Höllenkraft zog sich aus dem kleinen Körper, den sie völlig verseucht hatte, zurück, ließ ab von dem Kleinwüchsigen, der wertlos für sie geworden war.
    Ich ließ den Silberstern in meine Tasche gleiten.
    Da alarmierten mich die Schreie eines Mannes.
    Sie kamen aus dem Raubtierzelt.
    Das mußte Roger Taplitz sein!
    ***
    Estelle hatte mit dem Fernglas beobachtet, wie Tante Meg mit ihrem Freund dort drüben angekommen war. Sie hatte den Polizisten in die Villa gehen, aber nicht mehr herauskommen sehen. Eine halbe Stunde etwa hatte sie wie auf Nadeln in ihrem Rollstuhl gesessen.
    Sie konnte sich nicht vorstellen, was Sergeant Barnaby Fox so lange in der unheimlichen Villa machte. Je länger er drinnenblieb, desto größer wurde
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