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148 - Der Herr der Teufelszwerge

148 - Der Herr der Teufelszwerge

Titel: 148 - Der Herr der Teufelszwerge
Autoren: A.F.Morland
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Estelles Befürchtung, daß Tante Megs Freund etwas zugestoßen sein könnte.
    Der Zwerg hatte den Jogger mühelos umgebracht. Vielleicht war es ihm auch gelungen, mit dem Sergeant fertigzuwerden.
    Estelle wurde von Gewissensbissen gepeinigt.
    Es war ihre Schuld, daß Tante Megs Freund seinen Fuß in das unheimliche Haus gesetzt hatte. Sollte sie nicht endlich etwas für Barnaby Fox tun?
    Als sie Tante Meg aussteigen sah, verschlug es ihr den Atem. Gespannt blickte sie durch das Fernglas. »Nein, Tante Meg«, krächzte sie. »Geh da nicht rein! Ich bitte dich, bleib draußen! Bring dich nicht auch in Gefahr!«
    Aber Meg Langella betrat die Villa – und auch sie blieb drinnen. Estelle setzte das Fernglas mit zitternden Händen ab.
    Hatte sie ihre Tante verloren?
    »Tante Meg!« flüsterte sie unglücklich, und Tränen glänzten in ihren Augen. »Tante Meg…!«
    Es muß etwas geschehen, ging es dem blonden Mädchen durch den Kopf. Ich muß Alarm schlagen.
    Sie drehte den Rollstuhl herum, warf das Fernglas auf ihr Bett und fuhr zur Tür.
    ***
    Der Dompteur brüllte wie am Spieß. Ich stürmte los und riß meinen Colt Diamondback aus der Schulterhalfter. Zirkusleute kamen mit verdutzten Gesichtern aus ihren Wohnwagen.
    Ich beachtete sie nicht, stürmte in das Raubtierzelt und sah Taplitz mit zwei Höllenzwergen kämpfen. Er blutete aus mehreren Wunden, seine Kleidung war zerfetzt, ich sah Verbrennungen.
    Die Tiere gebärdeten sich wie verrückt. Klar, sie spürten die gefährliche Höllenkraft der Zwerge und hatten Angst davor.
    Als der Dompteur mich erblickte, schrie er: »Baer und Conti… Bitte helfen Sie mir, Mr. Ballard…!«
    Ich konnte nicht schießen, ohne Gefahr zu laufen, Taplitz zu treffen, denn der Dompteur und die Höllenzwerge waren ständig in Bewegung.
    »Weg!« brüllte Roger Taplitz. »Weg, ihr verdammten Scheusale!«
    Sein Tritt beförderte einen der Kleinwüchsigen zurück.
    Ich eilte dem Mann zu Hilfe. Die Zwerge riefen sich etwas zu und ließen von Roger Taplitz ab. Der Dompteur wankte mir entgegen. »Mr. Ballard, was ist aus den beiden geworden?«
    Er fiel nach vorn. Ich mußte ihn auffangen. Die Zwerge hetzten indessen aus dem Zelt und waren nicht mehr zu sehen.
    Artisten erschienen.
    Ich übergab ihnen den verletzten Dompteur.
    »Was geht hier vor? Wer sind Sie?« wollten die Zirkusleute wissen. Ich nahm mir nicht die Zeit, ihnen zu antworten.
    »Sehen Sie zu, daß Taplitz in ein Krankenhaus kommt«, rief ich hastig, und dann eilte ich davon.
    Ich schlug die Zeltplane zur Seite und sah mich suchend um.
    Dort liefen die Zwerge. Ihr Haar brannte nicht mehr. Sie schienen so wenig wie möglich auffallen zu wollen.
    Ihre kurzen Beine verhinderten, daß sie schnell vorwärtskamen. Ich traute mir zu, sie einholen zu können, und lief los.
    Aber dann sah ich sie in einen Wagen steigen, und schneller als ein Auto konnte ich nicht rennen. Ich stoppte, schwang herum und lief zu meinem Rover.
    Frank Baer und Dolph Conti rasten los. Ich warf mich hinter das Lenkrad meines Fahrzeugs und folgte ihnen.
    Für mich stand fest, daß Roger Taplitz großes Glück gehabt hatte. Die Verletzungen waren nicht so schlimm, als daß sie sein Leben bedrohten. Er würde starke Schmerzen haben, aber am Leben bleiben.
    Der Wagen, in dem Baer und Conti saßen, driftete um die Ecke und verschwand aus meinem Blickfeld. Mein Rover hatte mit Sicherheit mehr PS unter der Motorhaube, deshalb war ich zuversichtlich, die Zwerge in Kürze stellen zu können.
    Sie versuchten das Manko der geringeren PS-Leistung mit einem risikofreudigeren Fahrstil auszugleichen, schlitterten um die Kurven, daß einem angst und bange werden konnte, schossen an einer Raffinerie vorbei und bemühten sich, mich auf dem weiten Gelände einer Lackfabrik abzuhängen.
    Sie umrundeten lange, flache Hallen und riesige ballonförmige Container, in denen sich feuergefährliche Substanzen befanden. Sie setzten alles aufs Spiel, um mich loszuwerden, hätten es aber dennoch nicht geschafft, wenn…
    Wenn sich nicht plötzlich von rechts ein großer, vollbeladener Gabelstapler zwischen uns geschoben hätte.
    Reaktionsschnell wechselte mein Fuß vom Gas zur Bremse.
    Vollbremsung!
    Der Gabelstapler schien zu wachsen. Ich näherte mich ihm gefährlich schnell. Kann das noch gut ausgehen? fragte ich mich verkrampft.
    ***
    Estelle fuhr aus dem Zimmer und zog sich zum Aufzug hinüber. Sie hatte sehr viel Kraft in den Armen, seit sie ihre Beine nicht mehr gebrauchen
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