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148 - Der Herr der Teufelszwerge

148 - Der Herr der Teufelszwerge

Titel: 148 - Der Herr der Teufelszwerge
Autoren: A.F.Morland
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deinem Werkzeug, stellst zwischen ihnen und dir eine Verbindung her, so daß sie zu deinem verlängerten Arm werden. Was sie tun, tust in Wirklichkeit du. Wenn sie einem Opfer die Seele rauben, geht diese auf dich über. Deine kleine Zwergenarmee soll Angst und Schrecken verbreiten. Unverwundbar werden die Wesen agieren, während du dich im Hintergrund aufhältst und unerkannt die Fäden ziehst.«
    Lenroc lachte rauh. »Du hast dich gut informiert.«
    »Ich muß schließlich wissen, für wen ich mich verwende. Du bist es wert, von mir in deinen Bestrebungen unterstützt zu werden«, sagte Mortimer Kull.
    »Ich werde nie vergessen, was du für mich getan hast«, sagte Lenroc.
    Kull wußte, daß er diesen Worten keine Bedeutung beizumessen brauchte. Dankbarkeit gab es unter Dämonen nicht. Das war leeres Gerede. Alle Schwarzblütler hatten stets nur ihren eigenen Nutzen im Auge.
    Kull nickte. »Du hast bisher vier Kleinwüchsige entführt und in Höllenzwerge umgewandelt.«
    »Ich bin gerade dabei, den fünften Zwerg vorzubereiten. Es ist eine langwierige Prozedur.«
    »Dieser fünfte Kleinwüchsige heißt Sammeh«, sagte Mortimer Kull.
    »Ja, und er ist etwas ganz Besonderes. Sammeh ist der Sohn der Hellseherin Cardia. Er wurde von einem namenlosen Dämon gezeugt, und damit er nicht der Hölle anheimfallen konnte, gab ihm Cardia bei der Geburt ihre Seele.«
    »Das heißt, Cardia hat keine Seele mehr.«
    »Deshalb darf sie sich von ihrem Sohn nie trennen«, sagte Lenroc. »Sie braucht Sammeh, um existieren zu können. Solange er sich in ihrer Nähe befindet, besteht zwischen den beiden eine magische Verbindung. Es ist dann so, als würde Cardia ihre Seele in sich tragen. Sollte sie kurze Zeit von Sammeh getrennt werden, so sorgt ein Zauber dafür, daß sie noch eine Weile ohne ihn weiterleben kann, aber dann geht sie zugrunde. Tony Ballard und Metal kamen in den Tempel der Hölle, um Sammeh zurückzuholen, aber er war nicht mehr da. Ich wußte von ihrem Plan und schaffte ihn und die anderen Zwerge rechtzeitig fort.«
    »Wohin?« wollte Mortimer Kull wissen.
    »In eine alte, verlassene, einsame Villa in Hounslow. Niemand will das Haus kaufen. Es gehörte einst einem Massenmörder, und es hält sich hartnäckig das Gerücht, daß er sich in manchen Nächten immer noch dort blicken läßt, obwohl er seit vielen Jahren tot ist.«
    »Spukt es tatsachlich in dieser Villa?«
    »Nein, aber das Gerücht ist mir sehr willkommen. Niemand wird es wagen, seinen Fuß in dieses Haus zu setzen.«
    »Ein gutes Versteck«, sagte Mortimer Kull.
    »Ich denke, ich werde es für eine Weile behalten.«
    »Wie lange wird es noch dauern, bis aus Sammeh ein Höllenzwerg wird?«
    »Er ist widerstandsfähiger als die anderen Kleinwüchsigen.«
    »Weil ihn Cardias Seele zusätzlich schützt.«
    »Aber ich werde auch seinen Widerstand brechen«, sagte Lenroc zuversichtlich. »Und ich werde grimmige Rache nehmen an Tony Ballard und Metal – überhaupt an allen, die zu ihnen gehören oder sie unterstützen.«
    »Weißt du schon, wie du daß anstellen wirst?«
    »Nein.«
    »Dann sage ich es dir: Dem Ballard-Team gehört ein Kleinwüchsiger an…«
    Lenroc lachte blechern. »Das trifft sich gut.«
    »Sie lieben ihn alle sehr, hängen an ihm, haben ihn in ihr Herz geschlossen. Jeder Schlag, der ihn trifft, trifft sie ebenso schmerzhaft. Wenn du aus Cruv, dem Gnom, einen Höllenzwerg machst, ist das für sie ein Tiefschlag, von dem sie sich lange nicht erholen werden. Solcherart aus der Bahn geworfen, sind sie eine leichtere Beute für die schwarze Macht. Wenn sie angeschlagen sind, kann die Hölle sie härter treffen. Du leistest also wichtige Vorarbeit.«
    »Ich werde mir Cruv holen!« sagte Lenroc eifrig. »Gleich morgen früh.«
    »Steh auf!«
    Lenroc gehorchte. Mortimer Kull holte tief Luft. Er blies einen violetten Atem aus, sichtbar gewordene Magie. Sie drang durch Mund und Nase in Lenroc ein, und von diesem Augenblick standen dem Herrn der Teufelszwerge auch Mortimer Kulls Kräfte zur Verfügung.
    ***
    Es gab vier Höllenzwerge. Zwei stammten von einer anderen Welt, waren harmlose Gnome gewesen, ehe sie Lenroc in die Hände fielen. Er hatte aus ihnen gefährliche Killer gemacht, doch das sah man ihnen nicht an.
    Sie sahen immer noch harmlos aus. Ihre Namen waren Broon und Zenn. Die beiden anderen Höllenzwerge waren hier auf die Welt gekommen. Der eine hieß Frank Baer, der andere Dolph Conti. Sie hatten in einem Wanderzirkus als Clowns
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