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1478 - Planet der Sammler

Titel: 1478 - Planet der Sammler
Autoren: Unbekannt
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sie hätte Heleios verlassen können. Weg von all den Menschen, die sie kannten und die -allem besseren Wissen zum Trotz - immer wieder versuchen würden, ihr zu helfen.
    Die Großoffensive auf die Organisation WIDDER hatte die Lage schon etwas verbessert, söfern man es so ausdrücken wollte: Fast alle Freunde waren jetzt unterwegs, steckten bis zum Hals in allen möglichen Schwierigkeiten und kamen gar nicht mehr dazu, an Jennifer Thyron und Irmina Kotschistowa zu denken.
    Die Gelegenheit wäre günstig, dachte die Frau im Halbdunkel des Raumes. Im derzeit herrschenden Durcheinander könnten wir verschwinden und untertauchen. Wenn sie endlich Zeit hätten, an uns zu denken und nach uns zu suchen, wäre es längstaus und vorbei. Und wir hätten unseren Frieden.
    Aber natürlich würde man sie nicht gehen lassen
     
    3.
     
    Dao-Lin-H'ay saß im vorderen Teil des Labors.
    Offiziell war sie hier, um die Perle Moto zu beobachten - die Kartanin nannte die Amimotuo noch immer bei diesem Namen. Er ging ihr einfach leichter über die Lippen.
    Sato Ambush hatte sich des Datenspeichers angenommen und bemühte sich ebenso hartnäckig wie vergeblich, ihm zusätzliche Informationen zu entlocken. Anfangs hatten sich stets allerlei Spezialisten und Schaulustige bei der Perle eingefunden, denn jeder rechnete damit, daß es stündlich Neuigkeiten geben könnte. Aber inzwischen war dieser Teil des Labors ein Ort, an dem man stunden- und tagelang ungestört bleiben konnte. Die Amimotuo ließ sich geduldig mit einem schier unendlichen Strom von Impulsen berieseln und reagierte auf nichts.
    Selbst Sato Ambushs Geduld schien allmählich zu Ende zu gehen. Er hatte es satt, Stunde für Stunde und Tag für Tag auf eine Reaktion zu warten und ständig nur Enttäuschungen hinnehmen zu müssen.
    Es war frustrierend, auf diesen Schirm zu starren, auf dem sich niemals etwas zeigte.
    In dieser Situation kam ihm Dao-Lin-H'ay gerade recht, und er fragte wohlweislich nicht nach ihren Motiven, als sie sich erbot, bei der Perle Moto zu wachen. Er hätte nicht gewußt, wen er sonst zu dieser Tätigkeit hätte vergattern können. Selbst Enza Mansoor und Notkus Kantor, das Synergistikerpärchen, hätten sich nur bedingt dazu geeignet, denn wenn es darum ging, tatenlos auf etwas zu warten, was sich offensichtlich weder beeinflussen, noch erzwingen ließ, gelangten diese beiden sehr schnell an einen Punkt, an dem sie beim besten Willen nicht mehr die nötige Geduld aufzubringen vermochten. Im übrigen waren die beiden zur Zeit auch gar nicht verfügbar.
    Theoretisch hätte man diese Arbeit natürlich auch der Syntronik überlassen können. Sie überwachte den Bildschirm und zeichnete jede Reaktion auf- sofern es eine Reaktion gab, was aber in der Praxis schon seit langem nicht mehr vorgekommen war. Eine Syntronik wurde nicht müde und geriet auch nicht ins Grübeln.
    Und trotzdem war es Sato Ambush lieber, wenn er ein lebendes Wesen vor dem Bildschirm wußte, und Dao-Lin-H'ay schien ihm für diese Aufgabe besser geeignet zu sein, als irgend jemand sonst.
    Natürlich ahnte selbst der in manchen Dingen etwas weltfremde Sato Ambush, daß Dao-Lin-H'ay nicht riur wegen der Amimotou hier unten saß, und Dao-Lin-H'ay wußte das. Aber solange er keine Fragen stellte und auch darauf verzichtete, auf Jennifer Thyron und Irmina Kotschistowa einzure'den, war es ihr egal. Sie sah für sich selbst keine Veranlassung, mit dem Terraner über ihre Motive zu sprechen.
    Eine Sterbewache übernahm man freiwillig und ohne großes Getue. So war es der Brauch bei den Kartanin. Und wenn jemand es aus irgendeinem Grund vorzog, keinen um einen solchen Dienst zu bitten, dann übernahm ihn derjenige, der die Notwendigkeit dazu erkannte. Man zog keinen Außenstehenden in eine solche Sache mit hinein - das war keine Frage der Ehre, sondern eine der Rücksichtnahme.
    Zu dieser Rücksichtnahme gehörte es, daß man den Sterbenden nicht auf seinen Zustand ansprach, wenn er nicht selbst das Gespräch suchte, und daß man ihm nichts aufzwang, wonach er nicht selbst verlangte. Folglich respektierte Dao-Lin-H'ay den Wunsch der beiden Frauen, allein und ungestört zu sein. Sie blieb bei der Perle Moto. Und wenn Ärzte und Wissenschaftler allzu aufdringlich wurden, bewies Dao-Lin-H'ay, daß sie dem Amt einer Wächterin bestens gewachsen war. Einigen besonders penetranten Medikern hatte sie sogar schon die Krallen gezeigt, und sie war bereit, es wieder zu tun.
    Das Verhalten dieser Leute gab
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