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Jedi Padawan 17 - Die einzige Zeugin

Jedi Padawan 17 - Die einzige Zeugin

Titel: Jedi Padawan 17 - Die einzige Zeugin
Autoren: Jude Watson
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Kapitel 1

    Der Jedi-Meister Qui-Gon Jinn stieß einen tiefen Seufzer aus, als er den Korridor entlangging. Der Rat war der Meinung, er wäre zu lange nicht aktiv gewesen. Qui-Gon hatte das gewusst. Sie waren geduldig, weil er um seine verstorbene Freundin Tahl trauerte. Sie warteten, bis er bereit war, sein Leben als aktiver Jedi wieder aufzunehmen.
    Doch er war nicht bereit. Und er war sich auch nicht sicher, ob er es jemals wieder sein würde.
    Qui-Gon bog um eine Ecke und ging zum Ratssaal. Der Rat der Jedi hatte ihn gerufen, aber nicht gesagt, worum es ging. Vielleicht waren sie des Wartens müde. Vielleicht wollten sie ihn jetzt trotz allem auf eine Mission schicken.
    Vielleicht ist es besser so, dachte Qui-Gon in dem Versuch, sich selbst zu überzeugen. In letzter Zeit hatte er sich von vielen Dingen überzeugen müssen, doch es war ihm nicht immer gelungen. Zumindest ist es gut für Obi-Wan.
    Qui-Gons Padawan ging schweigend neben ihm her. Sein Gesicht war eine Maske vollkommener Ruhe, doch Qui-Gon wusste, was sich dahinter verbarg. Er spürte die wachsende Spannung zwischen ihm und seinem Padawan. Er spürte, dass Obi-Wan mit ihm reden wollte, obwohl er schwieg - was nicht typisch für ihn war.
    Obwohl Qui-Gon und Obi-Wan während der letzten Wochen räumlich nie weit getrennt gewesen waren, hatte Qui-Gon seinen Padawan doch irgendwie allein gelassen. Er wünschte, er könnte Obi-Wan etwas sagen, das ihm Zuversicht gab. Doch die Weisheiten der Jedi erschienen ihm jetzt seltsam leer. Und leere Worte wollte er Obi-Wan nicht bieten.
    Als Qui-Gon vor dem Ratssaal stehen blieb, drehte sich Obi-Wan zu seinem Meister um. Qui-Gon sah, dass er etwas sagen wollte, doch bevor er dazu kam, öffnete sich die Tür des Ratssaals.
    Nur drei der zwölf Ratsstühle waren besetzt. Qui-Gon war nicht überrascht, nur so wenig Ratsmitglieder zu sehen. Er grüßte seine alten Freunde und stellte sich vor sie in die Mitte der vertrauten Runde aus Stühlen.
    Yoda, Mace Windu und Plo Koon dankten den Jedi für ihr Kommen. Sie warfen einen kurzen Blick auf Obi-Wan und dann auf Qui-Gon. Sie waren offensichtlich besorgt.
    Qui-Gon spürte, wie die Ratsmitglieder in sein tiefstes Innerstes blickten und herauszufinden versuchten, ob es die richtige Entscheidung war, ihn auf eine Mission zu schicken. Er stellte überrascht fest, dass er ihren Blicken nicht standhalten konnte. Ihr Mitgefühl befreite ihn nicht von seinen Sorgen, sondern erinnerte ihn nur an die gewaltige Last, die er trug.
    Qui-Gon sah an den Meistern vorbei, zum Fenster hinaus auf die Skyline von Coruscant und versuchte, seine Gefühle zu beherrschen. Er fragte sich erneut, warum er nicht einfach die Flut der Gefühle, die in ihm wogte, durch sich hindurch fließen lassen konnte. Genau das hatte er von einigen hervorragenden Lehrern gelernt - ein paar davon saßen in diesem Augenblick vor ihm - und es hatte immer funktioniert. Doch jetzt funktionierte es nicht.
    Obi-Wan scharrte leise mit den Füßen und Qui-Gon bemerkte, dass das Schweigen nun wohl zu lange gedauert hatte.
    »Wir haben eine Anfrage von Senator Crote von Frego erhalten«, sagte Mace Windu schließlich. »Er bat die Jedi um Hilfe beim Transport eines Zeugen nach Coruscant, der hier vor dem Senat aussagen soll.«
    Qui-Gon nickte. Einen Zeugen zu schützen, war für die Jedi Routine. Wie er es schon vermutet hatte, würde seine erste Mission einfach sein. Eine Ablenkung. Daher waren auch nur drei Ratsmitglieder hier.
    »Eine einfache Aufgabe es nicht ist«, sagte Yoda, so als würde er Qui-Gons Gedanken beantworten. »Viel Gefahr auf Frego es gibt.«
    Mace Windu schaute Qui-Gon noch immer ins Gesicht. »Wir würden Euch nicht schicken, wenn wir nicht der Meinung wären, dass Ihr dafür bereit seid. Fühlt Ihr Euch bereit, Qui-Gon?«
    Qui-Gon wusste es nicht. Er hatte keinerlei Bedürfnis, den Tempel zu verlassen. Nicht einmal seine einfache Unterkunft. Aber Obi-Wan gegenüber wäre es nicht fair, wenn er für immer in Abgeschiedenheit lebte.
    »Ich bin bereit«, gab Qui-Gon zurück. Er sagte es überzeugter, als er in Wirklichkeit war.
    Qui-Gon spürte Obi-Wans Erleichterung wie einen Atemzug, den er lange angehalten hatte und jetzt endlich herausließ. Auch die Ratsmitglieder schienen sich nach Qui-Gons Antwort zu entspannen. Sie hörten auf, seine Gedanken erforschen zu wollen. Sie hatten die Antwort erhalten, auf die sie gewartet hatten. Qui-Gon hoffte, dass er die richtige Entscheidung getroffen
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