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147 - Hinter der Totenmaske

147 - Hinter der Totenmaske

Titel: 147 - Hinter der Totenmaske
Autoren: Larry Brent
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was du denkst...«
    »Wer ist es
denn ?« bohrte sie weiter.
    »Darüber kann ich nicht sprechen, du würdest
es doch nicht glauben .«
    Hordegens
Stimme klang belegt. »Pst - sei mal still...« Er faßte die Französin mit beiden
Händen an den nackten Schultern und schob sie einen
Schritt zurück. Sie versperrte ihm nicht mehr den Weg zur Treppe.
    Auf
Zehenspitzen lief er die wenigen Stufen nach unten, durchquerte erneut den
düsteren Flur, näherte sich dem Hauseingang und legte lauschend sein Ohr an die
Tür.
    Er hielt den
Atem an. Draußen auf der Straße war bis auf das leise Rauschen des Regens alles
still.
    Zwei Minuten
vergingen ... drei Minuten ... Hordegen kam es vor wie eine Ewigkeit.
    Dann kehrte
er aufatmend zu dem wartenden Freudenmädchen zurück, das sich ebenfalls die
ganze Zeit über völlig still verhalten hatte.
    »Und nun sag
mir, was los ist mit dir !« Chantalle Liront ließ nicht locker.
    Hordegen
wischte sich mit einer fahrigen Bewegung über seine schweißnasse Stirn. »Gleich«,
murmelte er abwesend, »nicht hier ... bei dir im Zimmer ... kann ich einen
Drink haben ?«
    »Auch das, Chéri. Chantalle war nie kleinlich zu ihren
Liebhabern. Aber bevor ich dich mitnehme, möchte ich doch erst einen Blick in
dein Gesicht werfen .«
    Mit diesen
Worten tastete sie nach dem Lichtschalter an der blatternarbigen Wand, wo der
Verputz schon abbröckelte. In Hohlräumen der Wand unter dem Boden raschelte es
verdächtig. Ratten und Mäuse schienen hier zu Hause zu sein.
    »Nicht«,
zischte Hordegen. »Kein
    Licht! Ich
möchte ihn nicht auf uns aufmerksam machen .«
    Er hielt mit
sanfter Gewalt die Handgelenke der jungen Frau umfaßt.
    Chantalle
Liront hob die Augenbrauen. »Wer eine Frau noch so anfaßt - zu dem kann man
Vertrauen haben«, sagte sie leise. »Komm’ mit !«
    Er ließ sie
los. Sie deutete die Treppe nach oben. »In der ersten Etage. Die Tür steht
offen. Ich gehe hinter dir her...«
    Der Deutsche
nickte und lief durch den schummrigen Korridor. Auf Zehenspitzen bewegte er
sich auf den Stufen. Sie waren aus Holz und knarrten unter seinen Schritten.
    Walter
Hordegen stand tausend Ängste aus. Er fürchtete, daß
selbst das geringste Geräusch seinen unheimlichen Verfolger auf ihn aufmerksam
zu machen in der Lage war.
    An der Tür
blieb der Mann stehen.
    Chantalle
Liront ging an ihm vorbei, fuhr ihm mechanisch durch das verschwitzte Haar und
knipste in der Wohnung dann das Licht an.
    Es war eine
kleine rote Deckenlampe, die nur wenig Helligkeit verströmte. Doch sie reichte
aus, um sich zurecht zu finden.
    Von der
Diele mündeten drei Türen in drei verschiedene Räume.
    Der Raum, in
dem Chantalle Liront ihre Kunden zu empfangen pflegte, lag dem Eingang genau
gegenüber. Das Zimmer war offensichtlich das Prunkstück der Wohnung.
    Hordegen
hätte nicht erwartet, eine so ausgefallene, geschmackvolle und äußerst teure
Einrichtung anzutreffen. Er verstand etwas von solchen Dingen, da er selbst
eine Schwäche für Wohnkultur hatte.
    Alte
französische Stilmöbel, kostbare Sessel und Teppiche imponierten ihm,
Original-Ölgemälde hingen an den Wänden.
    In der Ecke
links neben der Tür war ein Himmelbett aufgestellt, das einladend die Blicke
auf sich zog.
    Hordegens
Augen waren vor zu den Fenstern gerichtet. Es gab deren zwei im Raum. Da es
sich um ein Eckhaus handelte, konnte man von den Fenstern aus zwei Straßen
gleichzeitig überprüfen.
    »Laß das
Licht noch aus«, wisperte er. »Ich will einen Blick nach unten werfen .«
    Er
durchquerte das Zimmer und hatte das Gefühl, auf Daunen zu gehen. So dick und
weich waren die Teppiche.
    Der Mann bog
vorsichtig den schweren Samtvorhang auf die Seite, so daß ein schmaler Spalt
entstand, durch den er auf den verregneten Asphalt blicken konnte.
    Die Gegend
schien leer und verlassen. Es war die Gasse, durch die Hordegen gelaufen war.
Sein Verfolger hatte entweder die Jagd nach ihm auf gegeben oder war längst an
diesem Gebäude vorbeigerannt, ohne bemerkt zu haben, daß Hordegen hier Zuflucht
gefunden hatte.
    Er warf auch
einen Blick in die andere Gasse.
    Die war noch enger. Da paßte nicht mal ein
Wagen durch. Etwa eineinhalb Meter unterhalb des Fensters der Wohnung Chantalle
Lironts befand sich ein Dachvorsprung, der den Eingang zu einem
kunstgewerblichen Geschäft überdeckte.
    Es schien
alles in bester Ordnung zu sein .. .
    Walter
Hordegen atmete durch, löste sich vom Fenster und ließ sich unaufgefordert auf
die wuchtige, bequeme Couch
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