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147 - Hinter der Totenmaske

147 - Hinter der Totenmaske

Titel: 147 - Hinter der Totenmaske
Autoren: Larry Brent
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dahinter
wiederum lag eine vierspurige Bundesstraße, die um dièse Zeit kaum befahren war.
    Hinter dem
Buschwerk weit in der Ferne waren die Scheinwerfer eines einzelnen Fahrzeuges
zu erkennen.
    In die
Wegscheidstraße bog im gleichen Augenblick ein Taxi ein. Es kam vom
Rhein-Main-Flughafen. Im Fond des Wagens befanden sich Iwan Kunaritschew und
Larry Brent. Die Freunde wurden Zeuge eines dramatischen Finales im
Zusammenhang mit der Totenmaske.
    Walter
Hordegen lief querfeldein, schlug um sich, taumelte, stürzte zu Boden und
schrie wie von Sinnen, als würde er von Furien gehetzt. Er war plötzlich von
schaurig aussehenden Ungeheuern umgeben!
    Larry Brent
und Iwan Kunaritschew erblickten sie wie Milan Stanzcek, kamen mit ihm auf
gleiche Höhe und wurden auch zu Verfolgern Hordegens - und der Grausigen. Sie
verschwanden hinter einem mit Büschen und Dornen bewachsenen Erdhügel.
    Laut und
schaurig hallte die Stimme des Mannes durch die Nacht.
    Der Tscheche
warf einen nervösen Blick auf die beiden Männer an seiner Seite.
    »Da vorn,
das ist Hordegen, nicht wahr ?« sagte der blonde Mann
mit dem jugendlichen Aussehen.
    Stanzcek
nickte mechanisch.
    »Und Sie -
sind von der Polizei ?« stieß er atemlos hervor,
während sie den Erdhügel erreichten, hinter dem es in den letzten Sekunden erschreckend
still geworden war.
    »Ja - das
kann man sagen«, antwortete der Russe an Larrys Stelle.
    Sie liefen
auf die Bodenerhebung zu und fanden Hordegen am Boden liegend. Der Mann rührte
sich nicht mehr.
    Sie konnten
nur noch seinen Tod feststellen. Sämtliche Knochen im Körper Walter Hordegens waren gebrochen.
     
    *
     
    »Ich glaube,
Sie haben uns eine Menge zu erzählen«, sagte Larry Brent, sich dem Tschechen
zuwendend.
    »Ja. Doch
ich bezweifle, ob ich dazu imstande bin«, entgegnete Stanzcek rauh. »Hier -
wenn Sie schon von der Polizei sind, dann wird es Sie interessieren ... das ist
sein Tagebuch. Er hat alles fein säuberlich auf gezeichnet...«
    Dann brach
Milan Stanzcek zusammen. Das alles war zuviel für ihn. Auch für einen Mann.
    Seine
Ohnmacht dauerte nur wenige Minuten.
    Dann kehrten
sie in Hordegens Wohnung zurück, wo sich ein Drama abgespielt hatte. Was
zuletzt passiert war, was Hordegen zuletzt gesehen hatte - das wußte nur er.
    In der
Wohnung sollte die Totenmaske sein. Die wollte Larry Brent sicherstellen. Doch
als sie ankamen, war die Maske verschwunden.
    Mit Sicherheit
stand jedoch fest, daß niemand aus Fleisch und Blut in der Wohnung gewesen sein
konnte. Wenn man Walter Hordegen zuletzt doch noch ins Jenseits befördert
hatte, so war es seinen Peinigern und Jägern gelungen, auch die Maske wieder in
ihren Besitz zu bringen.
    Drei Tage
nach Walter Hordegens Beisetzung tauchte mitten in der Nacht ein einzelner Mann
auf dem Friedhof auf und begann, den Berg von Blumen und Kränzen abzuräumen und
die frische Erde wegzuschaufeln. Er legte die Grube frei.
    Mit einem
Stemmeisen brach er den Sarg auf. Dumpf polternd rutschte der Deckel auf die
krumige Erde.
    Der Mann,
der das makabre Unternehmen startete, war niemand anders als - Milan Stanzcek!
Er stand da, starrte in den Sarg, und ein dumpfes Stöhnen entrann seiner Kehle.
    Der Sarg war
leer! Keine Spur von Walter Hordegen. Nur ein einzelner, makabrer Gegenstand
lag darin, von dem niemand wußte, wie er hineingekommen war.
    Die
Totenmaske aus dem Jenseits!
     
    *
     
    »Fast habe
ich mir so etwas gedacht«, sagte da die Stimme auf dem einsamen Friedhof hinter
Stanzcek.
    Der Tscheche
wirbelte herum.
    Vor ihm am
Grabrand stand - Larry Brent.
    »Ihr
Freund«, fuhr X-RAY-3 fort, »wußte, daß sie ihn eines Tages holen würden. Aber
sie verlangten ihn mit Haut und Haaren. Er ist im Reich des Grauens, das er so
oft mit eigenen Augen gesehen hatte und das wahrscheinlich auch die Toten von
Zeit zu Zeit offensichtlich aufsuchen. Aber die von der „anderen Seite“
scheinen zu ahnen, daß es immer wieder Neugierige, Abenteurer und Wahnwitzige
gibt, die es versuchen. Als sie Hordegen holten, ließen sie - die Maske zurück.
Und dort, Herr Stanzcek - sollte sie auch bleiben. Einige Klafter tief in der
Erde, wo kein Mensch dran kann. Oder - wollen Sie so enden wie Walter Hordegen ?«
    Wortlos
setzte der Tscheche den Deckel wieder auf den Sarg und schlug die Nägel ein.
Ebenso wortlos stieg er aus der Grube und hielt den Kopf gesenkt wie ein
reumütiger Schüler, der zuvor einen Streich ausgeheckt hatte, der ihm leid tat.
    »Ja - ich
glaube, Sie haben recht«,
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