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147 - Hinter der Totenmaske

147 - Hinter der Totenmaske

Titel: 147 - Hinter der Totenmaske
Autoren: Larry Brent
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über
die Stelle hinweg, wo Hordegen eben noch gesessen hatte und krachte auf einen
hohen Marmorsockel, auf dem eine Statue stand, die eine nackte, weibliche
Person darstellte.
    Mit voller
Wucht traf die Hand die Statue. Sie flog durch die Luft, krachte gegen die Wand
und ging dort zu Bruch, als hätte ein Hammer sie zerschmettert.
    Chantalle
Liront taumelte rückwärts, wäre fast über einen flachen Beistelltisch gefallen,
wimmerte und schluchzte und lief dann zur Tür, um diesen grauenvollen
Geschehnissen den Rücken zu kehren.
    Sie riß die
Tür auf - und Panik ergriff ihr Herz!
    Eine Gestalt
füllte den Türrahmen aus und warf sich ihr entgegen, noch ehe die Französin zur
Seite ausweichen konnte.
    Ihr fehlten
einfach der Antrieb und die Kraft.
    Wie gelähmt
stand sie da, konnte nur starren und schreien, daß es schaurig durchs ganze
Haus hallte.
    Drei, vier
Hände, die in Stümpfen ausliefen, schossen nach vorn, krachten mit voller Wucht
auf ihren Körper und warfen sie zurück.
    Das zweite
durch die Tür stapfende Wesen unterschied sich von dem ersten in Größe und Form
dadurch, daß sein Kopf mit feuchtschimmernden Schuppen bedeckt war, die breiig
verliefen, als wären es zähe Tropfen, die dort nur vorübergehend hafteten.
    Der Kopf auf
den massigen Schultern erinnerte an eine Halbkugel, die tief in den Leib
eingelassen war. Einen Hals oder etwas, das an ihn erinnert hätte, gab es
nicht.
    In der Kugel
glommen zwei dunkle Augen, die weit auseinanderlagen, so daß das Aussehen
dieser Höllengeburt einem Vergleich mit der menschlichen Spezies nicht mehr
standhielt.
    Im
Aufspringen nahm Hordegen nur beiläufig den zweiten Unheimlichen wahr, da seine
ganze Aufmerksamkeit dem ersten Eindringling galt. Von ihm drohte im Augenblick
die größte Gefahr.
    Er war ihm
am nächsten ...
    Hordegen
reagierte wie eine Maschine.
    Er riß einen
Sessel empor und schleuderte ihn der auf ihn zuwankenden Gestalt entgegen, die
reaktionsschnell die teleskopartigen Arme um den heranfliegenden Gegenstand
wickelte, ihn auf halber Strecke auffing - und den Spieß umdrehte.
    Walter
Hordegen hätte in diesen von Grauen erfüllten Minuten nicht zu sagen vermocht,
woher er nach seiner Flucht in dieser Nacht noch die Kraft nahm, den höllischen
Kreaturen, die ihn entdeckt hatten, Widerstand entgegenzusetzen.
    Mit ganzer
Kraft warf er sich gegen die Couch, stemmte sich mit voller Wucht dagegen und
verrückte sie um etwa zehn Zentimeter.
    Das reichte,
um den Stand des geisterhaften Gastes ins Wanken zu bringen.
    Der Sessel
flog über Hordegen hinweg, ohne ihm Schaden zuzufügen. Dafür mußte ein
Ölgemälde an der Wand daran glauben.
    Der Sessel
krachte mit einem Bein mitten in die Leinwand, zerfetzte sie wie ein Messer,
das ruckartig darüber hinweggezogen wurde, und teilte eine romantische
Landschaft, die von einem Künstler des 17. Jahrhunderts detailfreudig und
überzeugend dargestellt worden war.
    Der
Unheimliche verlor das Gleichgewicht, taumelte um die Couch, und seine
elastischen Arme wirbelten wie verdickte Peitschenschnüre durch die Luft, um
den verhaßten Gegner endlich zu packen.
    Hordegen
lief geduckt auf die andere Seite der Couch und war mit einem schnellen Sprung
in Nähe des Fensters, das weit offen stand und lautlos von dem Eindringling
vorhin geöffnet worden war.
    Ein wildes
Knurren wie aus dem Rachen eines bis auf’s Blut gereizten Raubtieres war zu
hören.
    Der Behaarte
mit dem Kopf des Steinzeitmenschen reagierte nicht ganz so schnell wie
Hordegen.
    Ein heller,
flackernder Schein stand plötzlich mitten im Raum.
    Zischend
fuhren lange Flammenzungen aus den breiten Nüstern im Gesicht des Unheimlichen,
trafen aber nicht mehr Walter Hordegen, der bereits auf die Fensterbank sprang
- sondern Chantalle Liront, die panikerfüllt zur Seite wich, um dem grausigen
Scheusal in der Tür zu entgehen.
    Sie geriet
vom Regen in die Traufe.
    Die beiden
Feuerstrahlen trafen sie mitten ins Gesicht.
    Im nächsten
Moment stand eine glühende Flammenwand vor ihr, Haut und Haare fingen Feuer,
als wären sie mit Pech überschüttet. Die Französin stürzte zu Boden, als würden
ihr die Beine unterm Leib weggerissen.
     
    *
     
    Das Grauen
schnürte Walter Hordegen die Kehle zu.
    Er hatte
nicht die geringste Chance, etwas für die junge Frau zu tun.
    Er mußte
alles daransetzen, seine eigene Haut zu retten.
    Es blieb ihm
keine andere Wahl, als zu springen. Er tat es, ohne lange zu überlegen.
    Hinter ihm
war das schräge Dach aus roten
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