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Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Titel: Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)
Autoren: Carolin A. Steinert
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Die
Prophezeiung
     
    Helles Sonnenlicht ließ die Stadt
Maravilla, mit ihren kleinen weißgetünchten Häuschen, Türmen und der prächtigen
Burg in ihrer Mitte, erstrahlen. Hinter der Wehrmauer herrschte geschäftiges
Treiben. Menschen wuselten in allen Straßen und Gassen der Stadt, auf dem Weg
zum Markt. Man traf Nachbarn und Freunde und grüßte sich, die Stimmung war fröhlich,
friedlich und ausgelassen, so wie es sich an einem heißen Sommertag wie diesem
gehörte. Kleine Kinder tummelten sich zwischen den Beinen der Erwachsenen,
spielten Fange oder Verstecken. Ein kleines Mädchen war hingefallen, weinte und
wurde gerade von seiner Mutter mit finsterem Blick hochgezogen und gescholten.
Doch schon zwei Minuten später rannte die Kleine wieder zu den Anderen um ja
nicht von einem Spiel ausgeschlossen zu werden. Die Mutter richtete ihre Tracht
und machte sich wieder auf den Weg zum Zentrum, wo sich der Marktplatz befand.
Dort herrschte reges Leben und an den vielen kleinen hölzernen Ständen, wurden
Obst und Gemüse, frische Fische und allerlei weitere Lebensmittel, angeboten.
Auch Stoffe, verschiedenster Art gab es in Mengen. Da wurde gekauft, gefeilscht,
Schneider nahmen Maße um neue Trachten anzufertigen. Eine Gruppe von Gauklern
bezog ihren Platz und wurde sofort voller Begeisterung umringt, als sie
anfingen ein fröhliches Lied zu spielen, während sie alle möglichen Kunststücke
darboten.
    Desto weiter
man in diesem dichten Gedränge vordrang, umso besser konnte man eine Veränderung
des Marktes beobachten. Im hinteren Teil waren die Waren weit aus teurer. Die
Stoffe, die hier angeboten wurden, waren nicht mehr aus einfachen Leinen oder
Baumwolle gefertigt. Man sah den Käufern bereits an, dass sie zu den Reicheren
gehörten, denn ihre Gewänder waren aus Seide oder Samt. Außerdem waren sie bunt
und nicht einfach nur in verschiedenen Brauntönen gehalten. Überall schillerte
und funkelte Schmuck. Das Gold und Silber reflektierte die Sonne. Lautes Lachen
hallte durch die kleinen aber sauberen Straßen, in der die Menschenmasse
deutlich abgenommen hatte.
    Alexander Jan Kliev
nahm das bunte Treiben, die Marktschreie und Gerüche an diesem Tag jedoch
überhaupt nicht wahr, während er sich durch die Menschenmassen Richtung Burg
quetschte. Er bemerkte kaum, wie ihm die Menschen freundlich grüßend auf die
Schulter klopften oder ihm zuwinkten. Im Gegenteil. Er war froh als er den Rand
des riesigen Marktes erreichte, wo das Gedränge nicht mehr allzu schlimm war,
da hier niemand versuchte sich als Erstes an irgendwelche Stände zu drängeln.
Hier standen nur die Leute die sich getroffen hatten und nun einen kleinen
Plausch hielten, wobei sie immer wieder neidisch in den hinteren Teil des Marktes
spähten, wo die Adligen mit gerümpfter Miene die teuren Sachen betrachteten.
    Obwohl Alex
sich nun seinen Weg erfolgreich freigekämpft hatte ärgerte er sich insgeheim
über sich selbst, diesen überhaupt eingeschlagen zu haben. Es war zwar der
kürzeste Weg zur Burg, doch offenbar nicht der schnellste.
    Instinktiv
wich er einem Apfel aus, in dessen Flugbahn er soeben geschritten war, ohne es
wirklich zu bemerken. Genauso wenig registrierte er die Entschuldigungsrufe und
die kleine Gruppe adlig wirkender Frauen, die sich bei seinem Anblick
naserümpfend wegdrehten.
    Nachdem der Junge
seinen Ärger über die unglückliche Wegwahl heruntergeschluckt hatte, schweiften
seine Gedanken wieder weit weg von alledem, was um ihn herum geschah. Und ein
Ausdruck tiefer Sorge lag auf seinem jugendlichen Gesicht und verdunkelte seine
sonst so lebhaft leuchtenden braunen Augen, mit denen er stets sämtliche
Mädchen um den Verstand brachte. Der zwanzigjährige Elfenritter, und damit
einer der Jüngsten von allen in der königlichen Garde, war von einem Boten des
Königs beauftragt worden sich umgehend im Thronsaal zu einer wichtigen Audienz
einzufinden und genau das war es, was ihn beunruhigte. Noch immer sah er den
Ausdruck deutlicher Eile auf dem Gesicht des Boten und der Klang seiner Stimme
hatte dazu geführt, dass auch Alexander von einer inneren Unruhe gepackt worden
war. Die Aufforderung ja keinem etwas über seinen bevorstehenden Besuch beim
Herrscher zu sagen hatte dann vollends gereicht um den Jungen nervös zu machen.
Seitdem zermarterte er sich den Kopf darüber, was passiert sein könnte. Schon
seit Tagen hatte er ein unbestimmtes Kribbeln in der Magengegend, welches ihn
nicht ruhig schlafen lies. Er hatte dieses
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