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147 - Cardia, die Seelenlose

147 - Cardia, die Seelenlose

Titel: 147 - Cardia, die Seelenlose
Autoren: A.F.Morland
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Befürchtung. Er sagte: »Ich werde deine Kraft in mich aufnehmen. Dein Körper ist vergänglich, deine Seele jedoch nicht. Sie wird in mir Platz finden und niemals aufhören zu existieren.«
    Ich blickte mich nervös um. Metal suchte anscheinend noch Sammeh. Lenroc durfte Angies Seele nicht bekommen. Hoch aufgerichtet stand er vor ihr.
    Seine wulstige Oberlippe zog sich weit nach oben, und mir schien, als würden die Augenzähne des Dämons noch länger. Angie unternahm nichts zu ihrem Schutz.
    Bekam sie überhaupt mit, was ihr drohte? Unter meiner Kopfhaut entstand ein lästiges Kribbeln. Wenn ich Lenroc vernichten wollte, bevor er das Mädchen totbiß, mußte ich den Colt wegstecken und den Dämonendiskus zur Hand nehmen.
    Eine geweihte Silberkugel reichte für Lenroc nicht. Es bedurfte einer größeren Kraftkonzentration, um ihm den Garaus zu machen, und die befand sich in meiner Todesscheibe.
    Ich rammte den Revolver in die Schulterhalfter und wollte mein Hemd öffnen, um den Dämonendiskus loszuhaken. Da knallte mir eine Hand schwer auf die Schulter.
    Ich dachte zuerst, es wäre Metal, aber dann sah ich lange schwarze Krallen, und als ich herumgerissen wurde, blickte ich in das bleiche Gesicht von Angies Vater.
    Während ich mich auf Angie und den Dämon konzentrierte, hatte er sich von hinten an mich herangepirscht, und nun wollte er mich töten.
    Er stieß mich gegen eine Eissäule, daß mir fast Hören und Sehen verging. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie sich Lenroc über das kniende Mädchen beugte.
    Verflucht, und ich konnte ihr nicht beistehen!
    Der Dämon mußte wissen, daß ich da war, doch ich interessierte ihn nicht. Vermutlich war ich seiner Ansicht nach bei Angies Vater bestens aufgehoben.
    Metal tauchte auf. Er wollte mir zu Hilfe eilen, doch ich rief ihm zu, er solle sich um Angie kümmern. Er rannte weiter, während ich die Angriffe des Bleichen mehr schlecht als recht abwehrte.
    ***
    Als Metal heranstürmte, stieß Lenroc ein wütendes Fauchen aus. Die beiden Dämonen attackierten sich, ohne sich zu berühren. Unvorstellbare magische Kräfte wirkten aufeinander ein, prallten knisternd und krachend gegeneinander, versuchten sich gegenseitig niederzuringen.
    Metal stieß Angie beiseite, damit Lenroc ihr nichts anhaben konnte. Der Zorn ließ Lenrocs Adern auf der Stirn dick anschwellen. Er setzte seine ganze Kraft gegen den jungen Silberdämon ein, um ihn zu bezwingen, doch Metal hielt mit.
    Es gelang ihm, die beiden kämpfenden Magien abzudrängen, so daß sie nicht mehr zwischen ihm und Lenroc standen. Während diese übernatürlichen Kräfte ihren Kampf neben ihnen austrugen, stürzte sich Metal auf Lenroc.
    Damit hatte Lenroc nicht gerechnet. Das machte ihn konfus. Metals Finger wurden zu gefährlichen Silberdolchen, und mit diesen traf er den Höllenfeind.
    Lenroc brüllte auf. Schwarzes Dämonenblut tropfte auf den Boden. Schwer verletzt brach Lenroc zusammen. Er brauchte seine Magie jetzt selbst, deshalb holte er sie zurück.
    Sie sollte ihm helfen, die Schwere der Verletzung zu mindern. Metal setzte ihm die Dolchfinger an die Kehle. »Wo ist Sammeh?«
    »Nicht mehr hier«, gurgelte Lenroc.
    »Wo hast du ihn hingebracht?«
    Lenrocs wulstige Lippen bewegten sich zuckend, aber es kam kein Laut aus seinem Mund.
    »Rede!« schrie ihn Metal an.
    Die Lippen schienen ein Wort zu formen.
    »Ich höre nichts!« schrie Metal.
    »Imgrell«, flüsterte Lenroc.
    Metal glaubte, das wäre irgendein Ort.
    »Imgrell!« sagte Lenroc lauter, und schließlich brüllte er es heraus: »I-m-g-r-e-l-l-!«
    Plötzlich begriff Metal. Das war ein Wort aus der Dämonensprache, uralt und von zerstörender Kraft. Das gefährliche Zauberwort wirkte auf die kalten Flammen in den Eissäulen, die sogleich eine enorme Hitze entwickelten und das Eis zum Schmelzen brachten.
    Das Wort hatte bereits gewirkt, als es von Lenrocs Lippen tonlos geformt worden war. Nun kam die ganze Kraft des Zaubers zum Tragen.
    ***
    Der Bleiche verfügte über Höllenkräfte. Er steckte meine Faustschläge weg wie nichts, und wenn er konterte, war das stets verdammt schmerzhaft für mich.
    Er griff ununterbrochen an. Meine Tritte und Schläge vermochten ihn nicht auszuschalten. Ich wollte meinen Colt Diamondback gegen ihn einsetzen, doch er ließ mir nicht die Zeit, ihn zu ziehen.
    Ein schwerer Treffer schien mich in der Mitte auseinanderzureißen. Ich krümmte mich stöhnend, und der nächste Schlag warf mich nieder.
    Mein Gegner ließ sich mit
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