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147 - Cardia, die Seelenlose

147 - Cardia, die Seelenlose

Titel: 147 - Cardia, die Seelenlose
Autoren: A.F.Morland
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Mädchen und ein seltsam bleicher Mann, der mindestens doppelt so alt war wie sie.
    Das Mädchen war ohne Zweifel Angie Laszlo. Cardias Beschreibung paßte haargenau auf sie. Wer der Mann war, wußten wir nicht, aber als Metal ihn erblickte, rümpfte er sofort die Nase.
    »Hast du was gegen Angies Begleiter?« fragte ich den jungen Silberdämon. »Stimmt mit ihm irgend etwas nicht?«
    »Ich glaube, er lebt nicht«, antwortete Metal. »Er strahlt Dämonenenergie ab.«
    »Lenrocs Energie?«
    »Da bin ich ziemlich sicher«, sagte Metal. »Er muß mit Lenroc in enger Verbindung stehen.«
    »Dann weiß ich, was er vorhat«, sagte ich. »Er wird Angie zu Lenroc bringen. Der Dämon hat es anscheinend nicht nur auf kleinwüchsige Wesen wie Sammeh abgesehen.«
    »Tony, das ist unsere große Chance, an Lenroc heranzukommen.«
    »Wollte ich gerade sagen«, gab ich zurück.
    Die beiden stiegen in einen grünen Ford Escort. Angie steuerte den Wagen, der Bleiche saß auf dem Beifahrersitz.
    Angie fuhr langsam, und wir folgten dem grünen Wagen unbemerkt. Es ging zuerst Richtung Soho und dann weiter Richtung Themse. Waren wir auf dem Weg zum Tempel der Hölle?
    Ich hoffte es, denn ich wünschte mir eine Konfrontation mit Lenroc. Es liegt in der Natur der Sache, daß mir kein Höllenstreiter sympathisch sein kann, aber Lenroc war mir besonders unsympathisch, weil er sich an Kleinwüchsigen vergriff, als hätte er nicht den Mut, seine Kraft an größeren Gegnern zu messen.
    Das Autotelefon schnarrte. Ich holte den Hörer aus der Halterung, lenkte den Rover mit einer Hand und meldete mich.
    Cruv war am anderen Ende. Es tat gut, seine Stimme wiederzuhören. »Kleiner, einen solchen Schrecken jagst du mir nicht noch mal ein, sonst kannst du was erleben!« sagte ich gespielt barsch.
    »Ich wollte nur mal deine Nerven testen«, sagte der Gnom lachend.
    »Na warte, wenn wir uns Wiedersehen, dann werde ich auch etwas testen, und zwar, wie lang sich deine Ohren ziehen lassen!«
    »Ich wollte dir nur mitteilen, daß ich wieder zu Hause bin.«
    »Freut mich riesig. Und wie geht es dir?«
    »Gut.«
    »Das hört man gern«, sagte ich.
    Der neugierige Gnom wollte wissen, was zur Zeit lief. Ich sagte es ihm und bat ihn, Tucker Peckinpah zu informieren.
    »Ich sag’s ihm«, versprach Cruv. »Sollte es euch gelingen, in den Tempel der Hölle zu gelangen, wünsche ich euch viel Glück. Solltet ihr es nicht schaffen, laßt es mich wissen. Vielleicht kann ich euch helfen.«
    So war Cruv. Erst knapp dem Tod entronnen, war er schon wieder bereit, sich ins nächste Abenteuer zu stürzen.
    »Ich hoffe, wir können auf deine wertvolle Hilfe verzichten«, sagte ich.
    »Gebt auf euch acht, ihr werdet noch gebraucht.«
    »Es wärmt mir das Herz, deine klugen Sprüche zu hören, Kleiner«, sagte ich und beendete das Gespräch.
    Der grüne Ford Escort blieb neben einem barackenähnlichen Gebäude stehen. Ich erinnert mich, daß hier bis vor kurzem mehrere alte Häuser gestanden hatten.
    Sie waren verschwunden, man hatte sie abgerissen. Auf einer großen Informationstafel war zu sehen, was für ein Projekt an dieser Stelle entstehen sollte: eine großzügige Wohnhausanlage, mit Spielplätzen und Grünflächen aufgelockert.
    Angie Laszlo und Lenrocs Handlanger stiegen aus. Metal und ich verließen ebenfalls den Wagen. Die beiden verschwanden hinter dem barackenähnlichen Gebäude.
    Wir folgten ihnen. Feuchtkühle Themseluft wehte uns entgegen. Wir befanden uns in der Nähe des Flusses. Als wir das flache Gebäude erreichten, erschrak ich, denn Angie und der Mann waren verschwunden.
    »Verdammt!« entfuhr es mir. »Sie sind weg. Als hätte die Erde sie verschluckt.«
    Metal versuchte ihre Spur mit Hilfe seiner magischen Sensoren zu finden. Er hatte Glück. »Du hast recht, Tony«, sagte er. »Die Erde hat sie tatsächlich verschluckt - gewissermaßen. Ich spüre die Konzentration feindlicher Kräfte unter dem Boden.«
    »Den Tempel der Hölle?«
    Metal nickte. »Das wäre möglich.«
    »Dann verrate mir: Wie kommt man am schnellsten unter die Erde? Ohne zu sterben«, fügte ich mit erhobenem Zeigefinger hinzu.
    Der junge Silberdämon übernahm die Führung. Ich vertraute mich ihm an. Vor einem mit Brettern abgedeckten Schacht blieb er stehen, bückte sich und hob ein Brett hoch. »Da müssen wir hinunter, Tony. Das ist der Einstieg in die Unterwelt. Irgendwo dort unten werden wir auf Lenroc stoßen.«
    »Weißt du, was mir Sorgen macht? Daß der Bleiche nur Angie
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