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147 - Cardia, die Seelenlose

147 - Cardia, die Seelenlose

Titel: 147 - Cardia, die Seelenlose
Autoren: A.F.Morland
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keine Habseligkeiten, die er irgendwo unterbringen mußte.
    Er hatte nur sich selbst, das genügte ihm. Für irdische Güter hatte Boram keine Verwendung.
    Ich stieg die Treppe hinauf und zog im Bad die nassen Sachen aus. Dann duschte ich warm und ging mit dem Badeschaum verschwenderisch um.
    Als ich das Badezimmer verließ, war ich nicht nur in meinen weichen Frotteemantel gehüllt, sondern auch in eine riesige Duftwolke.
    Ich ließ im Schlafzimmer neben dem Bett den Bademantel fallen und kroch unter die Decke.
    »Mh, duftest du herrlich«, flüsterte Vicky.
    »Du bist noch wach?«
    »Wie du siehst.«
    »Ich hoffe, ich habe dich nicht mit dem Duschen geweckt.«
    »Ich habe mich gegen den Schlaf gewehrt«, sagte Vicky.
    »Warum?«
    »Weil ich wach sein wollte, wenn du nach Hause kommst. Frag jetzt bitte nicht wieder, warum.« Sie streckte die warme Hand nach mir aus und streichelte mich zärtlich.
    Wir rückten näher zusammen, und Vicky ließ mich wieder einmal auf wunderbare Weise all die ausgestandenen Strapazen und Aufregungen vergessen.
    ***
    Am nächsten Morgen - es war schon halb 9 Uhr - weckte mich ein Bärenhunger. Vicky lag nicht mehr neben mir. Ich hatte so tief geschlafen, daß ich sie nicht aufstehen hörte.
    Nach der Morgentoilette begab ich mich nach unten. In der Wohnküche servierte mir meine blonde Freundin einen Kaffee, der Tote aufwecken konnte.
    Dazu gab es alles, was einem leidenschaftlichen Liebhaber die in der Nacht verlorengegangenen Kräfte zurückbrachte. Die Sonne sandte ihre hellen Strahlen zum Fenster herein und zauberte einen goldenen Schimmer in Vickys Haar.
    Sie strahlte mich mit ihren veilchenblauen Augen an, und ich wußte, daß ich in der vergangenen Nacht meine Sache gut gemacht hatte. Vicky war glücklich.
    Ich butterte gerade meinen dritten Toast, als im Living-room das Telefon anschlug. Boram holte mich an den Apparat.
    »Wer ist dran?« wollte ich wissen.
    »Tucker Peckinpah.«
    Ich wischte mir mit der Hand über den Mund und griff nach dem bereitliegenden Hörer. Boram ließ mich allein.
    »Hallo, Partner«, sagte ich gut gelaunt. Ich wußte zwar noch nicht, wie wir Cardia, der Seelenlosen, helfen konnten, aber ich war zuversichtlicher denn je, daß einem von uns der rettende Gedanke kommen würde. »Wie ist das werte Befinden?« fragte ich aufgekratzt.
    »Nicht besonders gut«, sagte der Industrielle gepreßt. Der Klang seiner Stimme alarmierte mich.
    »Was ist passiert?« fragte ich hastig.
    »Cruv ist verschwunden.«
    Mir war, als hätte mich Tucker Peckinpah mit Eiswasser übergossen.
    ENDE
    [1] Siehe Tony Ballard Nr. 146 »Der Dämon aus dem Knochensee«
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