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1467 - Landhaus der Leiden

1467 - Landhaus der Leiden

Titel: 1467 - Landhaus der Leiden
Autoren: Jason Dark
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hinweg im Sumpf versteckt gehalten hat.«
    Die Antwort war von Johnny spontan gegeben worden. Und Cindy Stone konnte im ersten Moment nichts damit anfangen. Aber sie begriff schnell und fragte: »Glaubst du, dass wir es hier mit einem Killer zu tun haben, der schon längst tot sein müsste und trotzdem noch lebt?«
    Johnny nickte. »So könnte es sein.«
    »Das glaubst du?«
    Johnny senkte den Kopf. »Ich weiß nicht, ob es noch eine andere Erklärung gibt, aber zunächst gehe ich davon aus.«
    Er hatte mit einem derartigen Ernst in der Stimme gesprochen, dass Cindy ihm zu glauben begann, obwohl sie es kaum begreifen konnte.
    »Und was weißt du noch?« flüsterte sie.
    »Dass ihm mal das Landhaus gehört hat.«
    »Wann denn?«
    »Früher mal. Vor langen Jahren oder Jahrzehnten sogar.«
    »Weißt du noch mehr?«
    »Ja.« Johnny war jetzt froh, mit jemandem darüber sprechen zu können. »Er war ein Mörder. In seinem Haus hat er die Menschen getötet, nachdem er sie hineingelockt hatte. Ich nehme sogar an, dass er irgendwelche Opfergaben für einen Dämon gebracht hat. Er hat die Toten dann in den nahen Sumpf geworfen, wo man sie nicht finden konnte, und darin ist er schließlich selbst umgekommen. Die Leute haben ihn hineingejagt und den Mantel des Vergessens über die Geschichte ausgebreitet. Aber da hat es eine Prophezeiung gegeben, dass er wieder zurückkehren wird, und die ist heute eingetroffen. Deshalb sind John und ich hier. John Sinclair interessiert sich beruflich für diese Fälle.«
    »Verstehe. Er jagt Monster.«
    »So ähnlich.«
    Cindy Stone wollte lachen. Als sie das sehr ernste Gesicht des jungen Mannes sah, da verging es ihr. Zudem brauchte sie sich nur daran zu erinnern, was ihr widerfahren war.
    »Begreifen kann ich das nicht.«
    »Es ist auch schwer«, sagte Johnny. »Aber er muss Kontakt mit übersinnlichen Wesen gehabt haben, sonst wäre ihm das nicht passiert. Und so etwas gibt es.«
    Cindy Stone hob die Schultern. »Das muss ich wohl selbst bald glauben. Nie hätte ich mir das vorstellen können.«
    Johnny wollte nichts mehr erzählen. Es hätte alles nur auf Vermutungen beruht. Er dachte an John Sinclair und daran, dass er schon recht lange weg war.
    Johnny drehte sich zur Seite, um einen Blick auf das Haus zu werfen. Soweit er sah, hatte sich dort nichts verändert. Die Tür war nach wie vor offen, und es ließ sich auch niemand blicken. Ins Haus selbst hineinschauen konnte er nicht, und so blieb ihm nichts anderes übrig, als zusammen mit Cindy Stone zu warten.
    Jetzt, wo niemand etwas sagte, fiel ihm auch die Ruhe auf. Es war für ihn keine normale Stille. Diese hier trat immer ein, wenn sich der Tag verabschiedete und der Himmel allmählich eine andere Färbung annahm.
    Noch konnten sie sehen, aber zum Wald hin war es bereits dunkler. Da hing die Dämmerung wie ein Gespinst zwischen den Bäumen und sorgte dafür, dass es so gut wie keine Lücken gab, durch die jemand schauen konnte.
    Johnny runzelte die Stirn. Der Wald war zudem das perfekte Versteck für diesen Sumpfkiller mit dem grünen Gesicht. Je länger er hinschaute, umso unwohler wurde ihm, und er fühlte auch eine gewisse Unsicherheit in sich hochsteigen.
    War da nicht was?
    Er wusste es nicht. Er wollte sich auch nicht verrückt machen lassen, aber es drängte ihn zugleich, nachzuschauen, was sich dort unter Umständen tat.
    Eine Bewegung im Wald…
    Ja, es stimmte. Keine Täuschung. Sie schälte sich aus der Dunkelheit hervor, und es war kein Tier, das Johnnys Aufmerksamkeit auf sich gezogen hätte.
    Da kam jemand.
    Johnny zog die Beretta aus dem Gürtel. Er überlegte, ob er nach John Sinclair rufen sollte. Das verwarf er wieder, denn jetzt war es wichtig, dass er die Nerven behielt.
    Er kam.
    Es ging alles schnell. Obwohl Johnny damit gerechnet hatte, durchbrach die Gestalt mit dem grünlichen Gesicht nur einige Meter von ihm entfernt den Waldsaum.
    So nah hatte er die Ausgeburt der Hölle noch nicht vor sich gesehen. Jetzt musste er erkennen, dass der Green Man größer war als ein normaler Mensch. Er hatte vor kurzem noch den uralten Frankenstein-Film gesehen, und der Green Man erinnerte ihn an das Monstrum.
    Es wollte Beute, und es kam aus dem Wald wie jemand, der nichts anderes im Sinn hatte.
    Auch Cindy Stone hatte ihn jetzt gesehen. Sie schaffte es nicht, den Aufschrei zu unterdrücken, und Johnny brüllte ihr zu, dass sie verschwinden sollte.
    Er selbst stellte sich dem Gegner.
    Er nahm eine Combathaltung an. Mit
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