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146 - Der Horror-Butler

146 - Der Horror-Butler

Titel: 146 - Der Horror-Butler
Autoren: Larry Brent
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einen Band nach außen, und die Wand glitt zurück.
Dahinter befand sich ein großes Loch in der Mauer, das aussah, als wäre es im
Lauf der Zeit mühselig herausgehauen worden.
    Durch dieses Loch schleifte James Diana Wilburn,
und die junge Frau stellte fest, daß sie von der anderen Seite jenes
Geheimganges hinter den dicken Mauern in das Zimmer geschleift wurde, in dem
sie James zum erstenmal als Horror-Gestalt erblickt hatte.
    »Ich werde der zukünftige Herr von Everthon
Castle sein«, fuhr die Stimme fort. »Auch der angesammelte Reichtum, den ich in
diesem Haus und an einem anderen Ort aufbewahre, wird mir ein standesgemäßes
Leben unter den Menschen dieser und der nächsten Generationen ermöglichen. Und
mein Leben wird nie enden! So hat sich Arton den Ausgang seines vor tausend
Jahren ausgesprochenen magischen Fluches nicht vorgestellt. Das mit dem Bild
war eine dumme Idee. Niemand weiß, wo es aufbewahrt wird. Ich habe es gefunden
- und ich werde es hüten wie meinen Augapfel. Das Bild befindet sich in diesem
geheimen Bezirk, der hinter dicken Mauern verborgen liegt...« Grausames Kichern
begleitete sie. In der Dunkelheit vor ihnen war ein schwacher Lichtpunkt zu
sehen. Er kam aus der verrotteten Bibliothek, in der Tag und Nacht Kerzen
brannten, die von James immer ausgewechselt und frisch angezündet wurden.
    Der Mann mit dem Januskopf schleppte Diana
Wilburn in die verstaubte, spinnwebverhangene Bibliothek.
    »Du hast mein Versteck und mein Geheimnis,
was den Körper des Butlers angeht, herausgefunden. Ja, es stimmt...«, raunte
die Monsterstimme, »immer im Schlaf vollzog sich die Verwandlung. Wie das Licht
des Vollmonds den Werwolf in dem betreffenden Körper weckt oder die Nacht den
blutgierigen Vampir zur Aktivität lockt, so machte sich meine Identität, mein
Geist stets dann bemerkbar, wenn der Wirtskörper, den ich mir aussuchen mußte,
dem prophetischen Gesicht, das Arton damals sah, entsprach. Dies alles wird
auch weiterhin mein Geheimnis bleiben. Du wirst keine Gelegenheit mehr haben,
mit jemandem darüber zu sprechen. Dein Tod muß sein, weil deine Neugier größer
war als deine Furcht! Wärst du nur geflohen. Jetzt muß ich meine Freunde rufen
... allerlei Ungeziefer und Ratten ... sie sind immer da, wo auch ich bin ...
Sie haben mich niemals verlassen. Aus verborgenen Löchern und Schächten, die in
die Tiefe der Erde führen, kommen sie zu mir. Du wirst deine Freude an ihnen
haben und . ..«
    Weiter kam er nicht.
    Aus dem Schatten der Wand neben ihnen löste
sich eine Gestalt.
    Diana Wilburn sah einen großen blonden Mann
auf sich zukommen. In der nächsten Sekunde wurde sie gepackt und dem Zugriff
des Horror-Butlers entrissen.
    James taumelte und drehte sich zweimal um
seine eigene Achse, so daß seine beiden Gesichter zu sehen waren.
    Der Fremde, der wie ein Geist aus dem Nichts
gekommen schien, hechtete auf den Butler zu, während Diana Wilburn gegen den
klapprigen Tisch fiel, der unter ihrem Gewicht zusammenbrach.
    Die Frau war frei. Nicht nur körperlich. Ohne
die direkte Berührung durch den anderen war der dämpfende Einfluß auf ihren
Leib und ihre Seele nicht mehr möglich.
    Diana Wilburn torkelte an die Wand zurück.
    Der unbekannte junge Mann versetzte dem
Butler einen Kinnhaken, daß dieser die Arme hochriß und vergebens in der Luft
nach einem Halt suchte.
    Der wie ein Spuk aufgekreuzte Fremde war
niemand anders als Larry Brent alias X-RAY-3! Die steile Treppe hatte in einen
der zwischen den geheimen Mauern liegenden Räume geführt. Larry hatte eine
Bodenklappe aufgestoßen und war in dem Geheimbezirk angekommen, gerade zu dem
Zeitpunkt, als der Horror-Butler fleißig auf Diana Wilburn einredete. So hatte
er mitbekommen, um was es ging und hatte nur noch den geeigneten Moment für
sein Eingreifen abpassen müssen.
    Der war spätestens in dem Moment gekommen,
als der unheimliche Druiden-Geist in James dazu entschlossen war, das Heer von
Ungeziefer und Ratten herbeizurufen.
    Larry kam es darauf an, den Butler kampfunfähig
zu machen. Wenn James sich nicht mehr rührte, war auch der Geist des
Druiden-Priesters in ihm nicht aktiv . ..
    Durch seinen überraschenden und konsequenten
Einstieg erreichte er - unbeabsichtigt - sogar noch mehr.
    James fiel mit voller Wucht gegen den verstaubten,
großen Spiegel. Das Glas zersprang, und die Splitter schepperten auf den rauhen
Steinboden.
    Der Spiegel wurde in seiner ganzen Höhe
aufgerissen. Und noch während große und kleine Splitter zu
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