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1456 - Fremde in der Nacht

Titel: 1456 - Fremde in der Nacht
Autoren: Unbekannt
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einmal.
    Unsere Syntroniker hatten lange an dem Synchronprogramm arbeiten müssen.
    Die Triebwerke der beiden großen Schiffe CIMARRON und KARMINA waren gleichzeitig hochgefahren worden.
    Die Emissionswerte überlagerten unsere Eigenstrahlung um das Millionenfache.
    Beide Einheiten waren genau hinter uns.
    Die Flugachse zeigte auf die Solbasis. Es mußte mit dem Teufel zugehen, wenn unser winziges Boot aus diesem Hochenergieschwall herausgefiltert werden sollte. Ein wesentlicher Bestandteil unseres Plans bestand darin, unbemerkt in unmittelbare Nähe des riesigen Basis-Quadrats zu kommen. „Abstimmung korrekt", teilte der Bordrechner mit. „Klar für Einsatz laut Programm. Stillstand erfolgt für drei Sekunden. Entlüftung Zentrale beginnt."
    Unsere Helme schlossen wieder die Sichtvisiere. Internluft strömte in die SERUNS.
    Ein immer größer werdendes Gebilde schien auf uns zuzurasen. Tatsächlich war es umgekehrt.
    Das gewölbte Kabinendach fuhr nach hinten zurück. Eigentlich war das der Notausstieg, aber wir benötigten die große Öffnung, um unter Umgehung der zeitraubenden Luftschleuse mit vier Personen gleichzeitig aussteigen zu können. Roi mußte dafür einen Teil seine Kunstatmosphäre opfern.
    Das Pfeifen entweichender Luftmassen verging. Die Sogwirkung auf unsere Körper ließ nach und verschwand schließlich ganz.
    Dicht hinter uns drehten die KARMINA und CIMARRON mit wiederentstehendem Vollschub ab. Aus der Station zuckten sonnenhelle Abschußblitze hervor.
    Sie galten jedoch nicht den beiden Schiffen, sondern der wesentlich größeren MONTEGO BAY, die aus überhöhter Position auf den Soltransmitter zuraste.
    Es erweckte den Eindruck, als hätten die KARMINA und CIMARRON einen Ablenkungsangriff fliegen wollen. „Na?" triumphierte Fulgen. Seine Stimme klang krächzend. „Habe ich es nicht gesagt? Ich kenne doch die Reaktionsweise cantarischer Syntroniken!
    Die haben den großen Kugelraumer als Primärgegner eingestuft. Oh nein, hoffentlich hält er das aus!"
    Wir hatten keine Zeit mehr, über die Qualität der vielfach gestaffelten Paratron-Schutzschirme nachzudenken. Die synchronprogrammierten Pikosyns unserer SERUNS übernahmen die Initiative.
    Ich fühlte mich aus der offenstehenden Kanzel herausgerissen. Die Jet verschwand unvermittelt in der wesenlosen Dunkelheit.
    Als sie mit Vollschub Fahrt aufnahm und in den Streuschwall der KARMINA-Emissionen einschwenkte, wurde sie auch ortungstechnisch unsichtbar.
    Eine stählerne Wand glitt auf mich zu.
    Sie wurde immer größer und mächtiger, bis sie den Blickwinkel völlig ausfüllte.
    Kurz vor dem Hindernis schaltete meine Pikosyn das Flugaggregat auf Bremsbeschleunigung. Notwendige Korrekturen erfolgten ebenfalls automatisch.
    Als ich mit den vorgestreckten Füßen die Bordwand des Soltransmitters berührte, war meine Fahrt gleich Null.
    Neben mir fanden die drei Gefährten ebenfalls Kontakt. Ehe ich sie ansprechen konnte, geschah etwas, das wir als selbstverständlich vorausgesetzt hatten.
    Lebenswichtig für uns war allerdings die Frage gewesen, wann es geschehen würde.
    Die Kommandosyntronik der Raumbasis hatte sich entschlossen, die Schutzschirme hochzufahren. Wäre es vor unserer Landung geschehen, hätten wir keine Chance gehabt. Fulgen hatte aber behauptet, so schnell würden cantarische Gerätschaften bei einer als nicht hochbedrohlich eingestuften Gefahr nicht reagieren.
    Ich hörte sein erleichtertes Schnaufen im Mikrokom. Draußen im freien Raum zuckte ein grelleuchtender Punkt davon.
    Es war die MONTEGO BAY, die den Beschuß anscheinend gut überstanden hatte. Zugleich vernahm ich Alis Überraschungsruf. „He! Sind die nur überheblich, oder stimmt etwas nicht?"
    Ich sah, was ihn zu der Bemerkung veranlaßt hatte.
    Der mächtige Schutzschirm rings um den Soltransmitter war schon wieder erloschen.
    Letztes Flammen im Bereich der Projektormündungen bewies durch sein Ausglimmen, daß kein Fehler vorlag. Man hatte die Defensivbewaffnung eindeutig abgeschaltet. „Fulgen!"
    Er verstand meine unausgesprochene Frage. Das war das erste Ereignis, das mit den Prognosen nicht übereinstimmte. „Ich habe keine Ahnung, warum sie es tun!" rief er. „Wirklich nicht! Es ist ungewöhnlich."
    „Wieso?"
    „Stützpunkte mit anwesenden Vollkommensprechern genießen höchsten Abwehrschutz. Das ist ein Gesetz."
    „Dann ist eben keiner hier", vermutete Ali. „Das kann nicht sein. Hauptzentralen müssen einen haben. Diese Basis ist eine."
    Ich
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