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1456 - Fremde in der Nacht

Titel: 1456 - Fremde in der Nacht
Autoren: Unbekannt
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Zentrale des ehemaligen Netzgängerschiffs. Vier Augenpaare richteten sich auf das uralte Symbol einer Menschheit, die den lebensspendenden Glutball schon lange vor Beginn der bemannten Raumfahrt verehrt hatte. „Schön ist sie, unsere Sol", flüsterte Maynti. „Ahnt ihr, was ich jetzt empfinde?
    Schon als Kind habe ich bewundernd zu ihr hinaufgeschaut und versucht, mir vorzustellen, was ..."
    Sie unterbrach sich und wandte den Kopf. Perry Rhodan war erschienen. Die Umrisse seines Körpers verschwammen vor dem dunklen Hintergrund der Schottwandung. „Nein, kein helles Licht einschalten", bat der Terraner, der diese Sonne als erster Mensch über dem Mondhorizont hatte aufgehen sehen. „Es würde nur stören."
    Er schritt langsam auf den Großmonitor zu. Maynti war, als scheute er sich, das Bild der Sonne noch intensiver zu betrachten. Im Schein der Lichtquelle konnte sie Rhodans Gesichtszüge betrachten.
    So, wie sie ihn unter der Monitorgalerie stehen sah, mußte er wohl schon immer ausgesehen haben. Sie bemerkte, daß sich die kleine Narbe an seinem rechten Nasenflügel weißlich verfärbt hatte; ein Zeichen für seine innere Erregung.
    Silverman blickte sie auffordernd an und machte eine fragende Handbewegung. Sie wehrte ab. Es wäre in dieser Situation unpassend gewesen, Perry Rhodan durch eine Routinemeldung zu stören.
    Aaron lehnte sich in seinem Kontursessel zurück und bemühte sich, die bedrückend werdende Stille zu ignorieren. Er hatte begriffen, daß seine Erinnerungen an die Erde sicherlich nicht so tiefgreifend sein konnten, wie jene von Perry Rhodan.
    Sie waren alle um knapp siebenhundert Jahre zu spät aus Tarkan zurückgekommen. Man konnte nur noch versuchen, die unleugbare Tatsache mit allen damit verbundenen Erkenntnissen aus dem Wachbewußtsein zu verdrängen.
    Die Bezwingung des Chronopuls-Walls war ein erster Schritt zur Unterstützung keimender Hoffnungen gewesen. Die Kontaktaufnahme mit den Widerstandskämpfern der Organisation WIDDER hatte man als weiteren Erfolg verbuchen können.
    Dann aber, im ersten Drittel des Juni 1144 NGZ, war es zu dem ernst zu nehmenden Rückschlag gekommen, den nicht nur Perry Rhodan instinktiv erwartet hatte.
    Niemand hatte darauf zu hoffen gewagt, gänzlich ungeschoren in die hermetisch abgeriegelte Milchstraße vordringen zu können.
    Der Versuch, derart gewaltige Gebilde wie die Black Holes nutzbar zu machen, hatte schon als vermessen eingestuft werden können. Dennoch war den heimgekehrten Galaktikern kaum eine andere Wahl geblieben, als dies zu riskieren; viel mehr, als ein Mann wie Perry Rhodan normalerweise zu riskieren bereit gewesen wäre.
    Die Vernichtung von drei Raumschiffen durch die Cantaro im Bereich des Perseus-Black Hole war mehr gewesen als nur eine Niederlage. Rhodan war selbstkritisch genug, um sie als „vernichtenden Schlag" zu bezeichnen.
    Hinsichtlich der wenigen verfügbaren Schiffe und des Mangels an Fachpersonal, Ersatzteilen und wichtigen Nachschubgütern aller Art mußte der Verlust der BLUEJAY, CRAZY HORSE und SORONG als Rückschlag von einschneidender Bedeutung eingestuft werden.
    Homer G. Adams' Versuche, die Niederlage durch Hinweise auf eigene Fehlschläge zu beschönigen, waren bei Rhodan auf taube Ohren gestoßen.
    Er war ein Mann der Praxis. Es war ein Unterschied, ob man drei Schiffe aus einem gutversorgten Flottenverband verlor oder aus dem Minimalen, auf das man überdies nur mit größter Mühe zurückgreifen konnte.
    Schon die Beschußschäden auf der CIMARRON stellten die zu spät heimkehrenden Galaktiker vor beträchtliche Probleme.
    Man konnte weder auf Werften noch auf Flottentender mit geschulten Besatzungen zurückgreifen. Zu früheren Zeiten hätte ein Hilferuf genügt, um die Beschußschäden schnellstens beseitigen zu lassen. Jeder Hansestützpunkt hätte ein Heer von speziell programmierten Robotern zur CIMARRON geschickt. Eventuell fehlende Ersatzteile wären per Transmitter oder Kurierfrachter angekommen.
    Angeschlagene Aggregate hätte man kurzerhand ausgetauscht. Niemand hätte sich mit aufwendigen Wiederherstellungsversuchen aufgehalten.
    All das war vorbei!
    Rhodan hatte die CIMARRON auf dem Planeten Sisyphos zurücklassen müssen.
    Dort versuchte die Besatzung, die schweren Schäden mit Bordmitteln zu beheben. Was das bedeutete, brauchte man einem Mann wie Rhodan nicht zu erklären.
    Die Unzulänglichkeiten im Bereich der Versorgung unterlagen überdies der Tücke des Objekts. Auf der CIMARRON gab es
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