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1456 - Fremde in der Nacht

Titel: 1456 - Fremde in der Nacht
Autoren: Unbekannt
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Perry Rhodan nicht beruhigen können! Die Flutung eines Hochenergiespeichers und der damit verbundene Hyperraum-Aufriß konnte gar nicht unbemerkt vonstatten gegangen sein.
    Rhodan wußte, daß es die Besatzungsmitglieder ebenfalls wußten.
    Und die wußten, daß es Perry wußte! Man hatte nicht offen darüber gesprochen, sondern beschlossen, das Kommende abzuwarten. Jeder hatte für sich Überlegungen über das Maß des eventuellen Risikos angestellt. Man war zu annähernd gleichen und dennoch verschiedenartigen Ergebnissen gekommen - je nach Einstellung, Temperament und Grundwissen über mögliche Gefahren.
    Man bemerkte auch, daß sich Rhodan nicht sonderlich wohl fühlte. Sein Entschluß, das Gebilde aus geringerer Distanz zu begutachten, widersprach tatsächlich den Grundsätzen, an die man sich hatte halten wollen.
    Es war von vornherein klar gewesen, daß man es auf keinen Fall riskieren konnte, mit der kleinen KARMINA ins Solsystem vorzudringen. Das war schon wesentlich besser ausgerüsteten Flottenverbänden verwehrt worden. Homer G. Adams konnte davon ein Lied des Todes singen, wie er sich ausgedrückt hatte.
    Da der Wunsch, es dennoch zu tun, bei Perry zum brennenden Verlangen geworden war, hatte er wenigstens das Energiegebilde anfliegen wollen. Die Besatzung hatte seine seelische Notlage akzeptiert und mitgespielt.
    Nun stand die KARMINA noch zwei Lichtminuten vor dem Etwas, das Ali Ben Mahur wegen der gelblichen Verfärbung im Zentrum des grünen Strahlungskranzes mit einem verdorbenen Spiegelei verglichen hatte.
    Das Metagrav-Triebwerk hatte sein Schwerkraft-Zentrum gegen die Fahrtrichtung projiziert. Da der Virtuelle-G-Punkt wie gewohnt bestrebt war, sich vom Ort seines Entstehens zu entfernen, wurde die KARMINA kontinuierlich gegenbeschleunigt.
    Ben Mahur und Silverman bezeichneten den Bremseffekt nach dem Sprachschatz der TSUNAMI-Spezialisten als Anti-Sog.
    Der Syntronverbund gab ununterbrochen Daten durch. Hier und da lieferte er ein wirklichkeitsnahes Hologramm, das über den Umfang der Erscheinung und die jeweilige Position des Schiffes Auskunft gab. „Lausig knapp!" beschwerte sich der Zweite Kosmonaut. Fallbacs roter Schöpf schimmerte im Licht der farbgetönten Manöverbeleuchtung wie grünspanig gewordenes Kupfer. „Wir kommen gerade noch so frei. Auf solche TSUNAMI-Mätzchen wollten wir eigentlich verzichten, Silverman!"
    Aaron schaute gelassen zu Fallbac hinüber. „Ich habe die syntronberechnete Energieanforderung freigegeben, und die Kosmonauten haben den Sprung programmiert. Gehörst du zu ihnen oder nicht?"
    Fallbac winkte ab, lockerte seine Anschnallgurte und drehte den Körper zur Seite. „Kann man den SERUN nicht an die Schiffsversorgung ankoppeln?" fragte er gereizt. „Ich habe schon Beulen am Rücken."
    Ben Mahurs Antwort ging im Jaulen der Lärmpfeifen unter. Die Sesselautomatik zog Fallbacs Körper unerbittlich in die Ausgangslage zurück und fuhr die Gurte fest. Sicherheitsanlagen dieser Art waren nachträglich in dem ehemaligen Netzgängerschiff installiert worden.
    Die Meldungen der Syntronik nahm man nur nebenbei zur Kenntnis. Man sah selbst, was unverhofft geschehen war.
    Die nur achtzig Meter lange KARMINA war im Verlauf des Anpassungs-Manövers über die optisch erkennbaren Grenzen der Randstrahlung vorgedrungen.
    Vor ihr gähnte plötzlich der von dem Strahlungsring umschlossene Schlund, dessen Zentrum sich mehr und mehr gelblich verfärbte. Rhodan vernahm das heftiger werdende Arbeitsgeräusch der Umformer. Die Syntronik nahm mit Vollschub Fahrt auf, denn das Riesengebilde raste plötzlich mit annähernder Lichtgeschwindigkeit auf die KARMINA zu. Man war durch das Manöver auf Kollisionskurs geraten.
    Rhodan registrierte das vorprogrammierte Manöver als Selbstverständlichkeit. Seine Aufmerksamkeit galt den aufleuchtenden Daten.
    Demnach hatte das Gebilde einen Durchmesser von derzeit zwanzig Millionen Kilometer. Infolge eines erst jetzt erkennbaren Pulsationseffekts veränderte sich der Wert ständig.
    Maynti Herkrol sprach etwas aus, das jedermann sehen konnte. „Sol ist verschwunden! Alles, was im Bereich des Zentrums liegt, wird unsichtbar. Das Spiegelei scheint ein riesiger Deflektorschirm zu sein. Die Hyperortung zeigt unsere Sonne nach wie vor. Jemand hat ein Sicht- oder Lichtloch mitten im Leerraum installiert. Wozu?"
    „Schleunigst absetzen!" rief Sato Ambush aus dem Hintergrund der Zentrale. „Wir haben es mit den Folgeerscheinungen eines Experiments
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