Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1456 - Fremde in der Nacht

Titel: 1456 - Fremde in der Nacht
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
haben?"
    „Schon überprüft. Nein, das Phänomen ist neu und Fulgen offenbar nicht bekannt.
    Wir dürften im ungünstigsten Augenblick angekommen sein. Achtung, die Strahlungskuppel über der Transmitteröffnung wölbt sich erneut auf.
    Diesmal noch mächtiger. Oh nein...!"
    Sie verstummte mit einem schluchzenden Laut.
    Nur fünf Lichtminuten entfernt wurde die große Raumbasis von einer hellblauen Strahlungsaureole überdeckt. Sie wuchs in die Höhe und glich einem kegelförmigen, alles verschlingenden Rachen.
    Gleichzeitig sprachen die Orter an. Das als Hologramm dargestellte Solsystem verschwand in all seiner Pracht wie weggezaubert.
    Diesmal dauerte es zwölf Sekunden, bis es wieder sichtbar und technisch erfaßbar wurde.
    Roi Danton hatte nicht länger gezögert.
    Seine Jet schoß mit flammendem Metagravtriebwerk auf die Basis mit dem Soltransmitter zu. Roi riskierte alles.
    Rhodan flog nahe der CIMARRON ein materialzermürbendes Gewaltmanöver und dockte außenbords an. Zehn Minuten später meldete er sich von der Zentrale aus. „Okay, ich bin wieder dort, wo ich hingehöre. Das war ein lausiges Spiel!
    Sato, bitte herkommen. Nein, hierher in den Erfassungsbereich. Was bedeuten die Erscheinungen?"
    Auf den anderen Großraumschiffen hielten einige tausend Galaktiker den Atem an. Roi und Gucky hörten mit. Sie hatten nicht einmal einen Schutzschirm aufgebaut.
    In dem Augenblick wurde das Sonnensystem erneut unsichtbar. Diesmal konnte man einen machtvollen Energieschwall im hyperhochfrequenten Bereich ausmachen. Die diversen Syntroniken begannen sofort mit der Auswertung. „Eindeutigkeiten können nicht geleugnet werden", meldete sich Sato Ambush über Hyperkom. „Die Analyse deutet auf einen Vorgang hin, der mit der Energieentfaltung eines entstehenden Antitemporalen-Gezeitenfelds ungefähr identisch ist. Ich betone ungefähr! Es gibt große Unterschiede. Eine echte Zeitversetzung scheint nicht stattzufinden. Ich empfehle dringend, alles zu versuchen, Atlan und seine Mitstreiter zu warnen."
    „Wie?" rief Maynti verzweifelt dazwischen. „Ich versuche es doch schon auf allen möglichen Frequenzen. Er meldet sich nicht."
    „Störeinflüsse der unbekannten Energieerscheinung", beschied Sato. „Es tut mir sehr leid, noch nicht mehr sagen zu können. Versuche es weiter."
    „Fahrt aufnehmen, Roi folgen", entschied Rhodan. „Ich will sehen, wie die Herren der solaren Transmitterbasis reagieren. Ich will feststellen, ob wir wirklich nur Fremde in der Nacht sind. Wir holen die vier Männer heraus - bei Terra, wir holen sie heraus!
     
    9.
     
    ATLAN Die Schimäre war harmlos, meine Waffe nicht.
    Ich richtete die Abstrahlmündung auf den Boden und nickte dem Lebewesen zu, das gewissenlose Schurken aus der Erbsubstanz völlig verschiedenartiger Lebewesen genetisch herangezüchtet hatten.
    Yart Fulgen hatte mir davon erzählt. Er hatte auf Stiftermann III eine Schimäre namens Takks behütet und dafür gesorgt, daß sie nicht sofort getötet worden war.
    Es sollte sich um einen Hund mit menschlichem Kopf gehandelt haben.
    Ich hatte es nicht glauben, vor allem nicht geistig akzeptieren wollen, daß der Alptraum der Gentechnologie verwirklicht worden war.
    Nun sah ich es mit eigenen Augen!
    Das vor mir stehende Lebewesen. besaß den Kopf eines Blues und den Riesenkörper eines Wasserbewohners, dessen Stammart ich nicht kannte.
    Acht lange Tentakelarme mit feinen Greifwerkzeugen an den Enden waren den Erzeugern der Kreatur offenbar nützlich erschienen.
    Sie stand vor einer umfangreichen Schaltanlage und bediente mit den Tentakelenden eine Vielzahl von Drucktasten und Hebeln gleichzeitig.
    Die Herren der Milchstraße hatten in der Tat eine besondere Logik entwickelt. Ein Geschöpf dieser Art ersetzte mehrere andere. Also war es in dieser Form genetisch gebaut worden. „Systemarchitektur im Endwert positiv, Herr", sprach mich der ungefüge Koloß an. „Hast du Befehle, Herr?"
    Nein, ich hatte wirklich keine. In mir wogten Gefühle des Mitleids und der Empörung gleichzeitig. Meine Kehle war wie zugeschnürt.
    Für Galaktiker wie Yart Fulgen mochte der Anblick alltäglich sein. Leute seiner Art waren sinnentsprechend erzogen worden. Man sprach von einer sogenannten Systempyramide, in der alles geordnet und je nach Situation vorbestimmt war.
    Was man auf dem Planeten XY tun durfte und sollte, wurde auf der Welt XZ mit der Todesstrafe belegt.
    Welche Galaxis war das eigentlich noch?
    In welchen Höllenpfuhl waren wir
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher