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1448 - Flucht ins Bluthaus

1448 - Flucht ins Bluthaus

Titel: 1448 - Flucht ins Bluthaus
Autoren: Jason Dark
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über seinen eigenen Schatten springen. Auch ich gehöre dazu.«
    Saladin überlegte. Davon ging ich zumindest aus, weil er nichts mehr sagte.
    Justine Cavallo warnte mich. »Sei auf der Hut, Geisterjäger. Du kannst ihm nicht trauen.«
    »Klar. Aber irgendwann muss auch er wissen, dass es so nicht mehr weitergeht.«
    Saladin meldete sich. »Gut, Sinclair, ich weiche der Gewalt. Ich werde die fünf Menschen aus ihrem Zustand befreien.«
    »Seht gut, das ist der erste Schritt.«
    »Was willst du denn noch?«
    »Ich kann mir vorstellen, dass es im Haus noch Menschen gibt, die unter deiner geistigen Gewalt stehen. Oder sollte ich mich da geirrt haben?«
    »Nein.«
    »Dann löse auch ihren Bann. Und erzähle mir nicht, dass du es nicht schaffst. Ich weiß, dass du auch aus der Entfernung deine Kräfte einsetzen kannst.«
    »Einverstanden.«
    Ich war nur froh, dass mir Saladin den Rücken zudrehte. Wäre es anders gewesen, hätte ich leicht in seinen Bann geraten können. So aber waren und blieben seine Blicke nach vorn gerichtet.
    Ein leichtes Zucken durchlief seinen Körper. Ich sah es als einen Vorboten an. Er würde einen geistigen Befehl geben, der die Menschen erreichte, die unter seinem Bann standen. Hier waren es fünf, im Haus wahrscheinlich nur zwei, denn dort befanden sich Phils Eltern.
    Und es passierte. Die Menschen, die bisher starr auf dem Boden gelegen hatten, fingen an, sich zu bewegen. Die Augen hatten sie schon immer offen gehalten, ohne jedoch etwas sehen zu können.
    Jetzt kehrte das Leben in ihre Blicke zurück.
    Sie richteten sich noch nicht auf, weil sie erst mit sich selbst klarkommen mussten.
    Es fing an mit einem Stöhnen, und dann hörte ich das Flüstern ihrer Stimmen.
    »Zufrieden, Sinclair?«
    »Ich denke schon.«
    »Und wie geht es weiter?«
    »Ich denke, da solltest du dich überraschen lassen. Jedenfalls haben wir wieder die Möglichkeit, dich auszuschalten.«
    »Mit einer Kugel?«
    »Ich halte meine Versprechen und…«
    Mallmann meldete sich durch ein scharfes Lachen. »Du steckst doch in einer Zwickmühle, Geisterjäger. Da kommst du nicht raus. Willst du es nicht bei mir mit einer Kugel versuchen?« Er löste sich aus dem Hintergrund und kam näher.
    Das gefiel mir nicht. Er hatte etwas vor. Er wusste, dass eine Silberkugel ihn nicht auslöschen konnte, weil er auf die Kraft des Blutsteins vertraute, den er ständig bei sich trug und der so etwas wie der perfekte Schutz für ihn war.
    Mallmann zeigte nicht die Spur von Angst. Er umrundete die fünf Menschen, die sich inzwischen immer mehr in der Wirklichkeit zurechtfanden. Er ignorierte alles, er konzentrierte sich allein auf mich, und ich sah in seinen dunklen Augen die eisige Kälte. Der Mund zeigte ein schiefes Grinsen, er blieb aber geschlossen, sodass wir seine beiden Blutzähne nicht sahen.
    »Was hast du jetzt erreicht, John? Nichts. Saladin hat dir gehorcht. Jetzt hast du keinen Grund mehr, ihm eine Kugel in den Kopf zu schießen. Du kannst die Waffe herunternehmen. Wir haben eine Einigung erzielt. Oder ein Patt, John Sinclair…«
    »Lass dich nicht von ihm einlullen«, warnte Justine. »Ich spüre, dass er etwas vorhat.«
    »Wieso? Ich sage nur, was stimmt und…«
    Er hatte etwas vor. Er wollte dafür sorgen, dass unsere Konzentration nachließ und sein Freund Saladin seine große Chance bekam. Er hatte mich tatsächlich leicht abgelenkt, und auf eine derartige Chance hatte Saladin gewartet.
    In seinen Adern floss das verfluchte Serum. Wenn er dessen Kräfte aktivierte, dann veränderte sich innerhalb einer Sekunde alles.
    Ich kannte das von Glenda Perkins her, auch wenn sie die Kräfte nicht so perfekt beherrschte, aber Saladin zeigte uns, wie es ging.
    Als ich das Zittern seiner Gestalt sah, war es bereits zu spät. Er löste sich vor unseren Augen auf. Er war schneller, als eine Kugel fliegen konnte. In dieser Zeitspanne sahen wir seinen Körper zwar noch, aber der war plötzlich durchsichtig geworden.
    Mallmann lachte. Ich schoss trotzdem. Die Kugel jagte in einen Heuhaufen und blieb dort stecken.
    Suko und ich wirkten in diesem Moment wie erstarrt. Wir hatten die Macht des Hypnotiseurs unterschätzt, wie auch die Cavallo. Sie handelte als Einzige.
    Aus dem Stand sprintete sie los. Sie fuhr Mallmann an die Kehle.
    Der hatte mit einem derartigen Angriff nicht gerechnet. Er flog zurück und prallte gegen die Innenwand der Scheune.
    »Er ist weg, aber du bist hier!«
    Die Cavallo war nicht zu halten. Sie wollte Mallmann
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