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1448 - Flucht ins Bluthaus

1448 - Flucht ins Bluthaus

Titel: 1448 - Flucht ins Bluthaus
Autoren: Jason Dark
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des Tiers hinein.
    Der Schäferhund zuckte. Er heulte leise auf. Er wollte auf die Beine kommen, als Mallmann zum zweiten Mal zustieß.
    Diesmal endgültig. Da gab es kein Zucken mehr, kein Winseln.
    Über dem Korb schwebte die Stille.
    Mallmann wollte das Tier nicht in der Scheune lassen. Er schob die Heugabel unter den Körper und hievte den Kadaver an. Er schaffte ihn nach draußen. Noch auf der Schwelle stehend schleuderte er den toten Körper von sich weg. Danach stellte er die Heugabel wieder an ihren Platz und kümmerte sich um seine eigentliche Aufgabe.
    Fünf Menschen!
    Alle Körper waren mit köstlichem Blut gefüllt. Mallmann fragte sich, ob sie im Zustand der Hypnose überhaupt mitbekamen, was mit ihnen geschah.
    Er war darauf sehr gespannt. Zuvor aber musste er seine »Nahrung« aus dem Wagen räumen.
    Es waren fünf unterschiedliche Menschen, die zudem unterschiedlich schwer waren. Mallmann war kein Mensch. Er musste nicht atmen. Er keuchte auch nicht, als er die Körper vom Wagen aus in die Scheune trug. Zwei auf einmal nahm er. Beim letzten Gang von der Scheune zurück trug er nur noch einen.
    Dann lagen alle fünf an dem Platz, den er für sie ausgesucht hatte.
    Allerdings ging er jetzt ein wenig pingelig vor. Ihm gefiel die Haltung nicht, und so rückte er sich die Menschen so zurecht, wie er sie haben wollte. Jetzt lagen sie direkt nebeneinander und bildeten eine Reihe.
    Der Vampir war zufrieden. Nachdenklich und trotzdem voller Gier blickte er auf die auf dem Rücken liegenden Körper. Er sah die unterschiedlichen Gesichter. Die Menschen sahen aus, als würden sie schlafen. Nichts bewegte sich bei ihnen. Man konnte schon von einem entspannten Eindruck sprechen, den sie auf ihn machten.
    Es war keine Zeit mit Saladin abgesprochen worden. Allerdings wollte er noch etwas warten, bis er mit den Blutbissen begann. Auch Saladin würde eine gewisse Zeit brauchen. Er hatte nicht nur vor, die Bewohner auf seine Art auszuschalten, er wollte sich zusätzlich noch im Haus umschauen, um zu sehen, wo sich die einzelnen Räume befanden. Dieses Haus eignete sich seiner Meinung nach als gutes Versteck, und genau das brauchten beide.
    Noch lag die Dunkelheit über dem Land. Aber fern im Osten graute bereits der Morgen. Mallmann wollte sich vor Tagesanbruch gesättigt haben. Viel Zeit konnte er seinem Kumpan nicht mehr lassen.
    Er überlegte nur, wie er es angehen sollte. Die Menschen leer trinken? Das wäre zu viel gewesen.
    Oder nur einen leer trinken und abwarten, wie er sich in seiner Hypnose verhielt?
    Auch das war eine Möglichkeit, mit der er sich trotzdem nicht so recht anfreunden konnte. Es gab auch eine dritte Alternative, und die gefiel ihm nach kurzem Nachdenken am besten.
    Er würde sich jeden Einzelnen vornehmen. Er würde abwechselnd seine Zähne in ihren Hals schlagen und ein wenig Blut trinken. Von jedem etwas. Da machte es dann die Menge. Wenn er die Opfer nur anzapfte, wurde er ebenso satt wie bei einem Menschen, den er bis auf den allerletzten Tropfen leer trank.
    Drei Frauen, zwei Männer.
    Mallmann lächelte, als er sich die außen liegende Person aussuchte. Es war eine Frau. Sie hielt die Augen halb geschlossen, atmete schwach, was bei ihrem Zustand durchaus ausreichte, und Mallmann dachte daran, dass sie sehr bald nicht mehr zu atmen brauchte.
    Er beugte sich hinab. Aus seinem offenen Mund drang kein Atemstoß, auch wenn sich das Geräusch so anhörte. Es war ein Keuchen der Lust und der Vorfreude.
    Er hatte schon die Arme ausgestreckt und die Hände gespreizt, um das Opfer in die Höhe zu ziehen, als etwas passierte, mit dem er nicht gerechnet hatte.
    Von draußen her erreichte ihn ein Geräusch.
    Es war sehr leise, und er wusste auch nicht, um was es sich handelte, aber es alarmierte ihn, denn jegliches Fremde bedeutete Gefahr für ihn.
    Dracula II tat nichts. Er wartete ab. Wer ihn jetzt gesehen hätte, der hätte ihn für eine Statue halten können, so bewegungslos stand er im Dunkel der Scheune. – Keine Stimme erreichte sein Gehör. Eigentlich nichts, was ihm hätte gefährlich werden können, und trotzdem war alles anders. Die innere Warnung riet ihm, nachzuschauen, denn Mallmann wollte jedes Risiko der Entdeckung ausschließen.
    Er drehte sich um.
    Sein Blick fiel durch das offene Scheunentor nach draußen.
    Am Wagen bewegte sich nichts. Wie vergessen stand der dunkle Transporter auf dem Hof.
    Mallmann überlegte, ob er nach draußen gehen sollte. Sicher war sicher. Mit lautlosen
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