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1445 - Holt mich aus der Hölle!

1445 - Holt mich aus der Hölle!

Titel: 1445 - Holt mich aus der Hölle!
Autoren: Jason Dark
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Spiegelfläche zu hauchen, die allerdings nicht beschlug.
    Die Hitze in ihrem Körper wurde fast unerträglich. Da schien sich das Feuer der Hölle ausgebreitet zu haben und blieb nicht nur auf ihr Inneres beschränkt. Es brauchte Platz, es benötigte freie Bahn, es wollte nach draußen, und das entdeckte sie wenige Sekunden später, denn da platzte ihre Haut auf.
    Zwischen Brust und Kinn sah sie aus, als würde sie langsam zerschmelzen. Es war ein für sie fast unerträgliches Bild, aber sie spürte dabei keine Schmerzen.
    Die Hölle hielt sie in den Klauen, und sie übernahm auch das Gesicht der Moderatorin.
    Nach wenigen Sekunden schon hatte es sich verändert. Hätten all ihre Zuschauer und Fans sie so gesehen, wären sie schreiend davongelaufen, denn das Gesicht sah einfach nur grauenvoll aus.
    Die Haut an der Stirn und an den beiden Wangen bestand nur noch aus Lappenstücken, die zuvor herausgeschält worden waren und sich nun in die Länge zogen, sodass Blutstropfen erschienen, sich sammelten und dann als rote Streifen nach unten rannen.
    Das war kein Gesicht mehr. Das war nur noch eine Fratze, die der Teufel gemalt zu haben schien. Knochen schimmerten plötzlich durch. Sie hatten eine weiße, sehr milchige Farbe. Vom Nasenrücken platzte die Haut ebenfalls ab. In den Augen tat sich auch etwas. Sie waren tief in die Höhlen hineingedrückt worden, denn im Spiegel waren sie nur noch als dunkle Inseln zu sehen.
    Cathy Fox stöhnte leise auf. Sie hielt den Mund weit offen. Speichel tropfte hervor. Er vermischte sich mit den Blutstreifen am Hals und dünnte sie aus.
    Auch die Haare wurden in Mitleidenschaft gezogen. Cathy konnte zuschauen, wie sie ihre natürliche Farbe verloren und zugleich ihre Konsistenz, denn sie sahen jetzt mehr wie gedrehtes Drahtgeflecht aus.
    Der Körper war nicht in Mitleidenschaft gezogen worden. Noch immer stachen die beiden Brüste fast provozierend vor, und die Frau schien den Anblick zu genießen, denn aus ihrer Kehle drang ein sattes Geräusch.
    Sie schaute auf die Hände.
    Weiße Fingernägel. Länger als gewöhnlich. Der Teufel hielt sie unter seiner Kontrolle. Er zeigte sie so, wie er sie haben wollte. Sie gehörte ihm, sie würde ihm immer gehören, und sie musste das tun, was er verlangte.
    Jetzt verlangte er den Tod der Feinde. Man hatte sie durchschaut, und so musste sie gehorchen.
    Einen letzten Blick warf sie in den Spiegel. Ja, sie war zu einem Monster geworden und zugleich zu einer Schönheit, wie sie nur die Hölle lieben konnte.
    Sie drehte sich um und bewegte sich auf die Tür zu, die in diesem Moment geöffnet wurde…
    ***
    Genau das hatten wir von der anderen Seite her getan, und was wir dann sahen, war wie ein Schlag in unsere Gesichter, denn darauf waren wir nicht vorbereitet gewesen.
    Glenda war natürlich auch neugierig gewesen. Sie wollte sich mit mir zusammen in das Bad drängen, aber das konnten wir jetzt vergessen, denn Cathy Fox stand dicht vor uns.
    Cathy Fox?
    Ich riss mich zusammen, als ich diese nackte Gestalt sah. Glenda allerdings konnte den Schrei nicht unterdrücken. Sie stand auf dem Fleck und vergaß ihren Mund zu schließen, denn was wir sahen, das war einfach zu scheußlich.
    Aber es war das wahre Gesicht von Cathy Fox, einer TV-Moderatorin, die als Mensch wirklich perfekt gewesen war.
    Und jetzt?
    Ich konzentrierte mich auf die Augen, die tief in die Höhlen hineingedrückt worden waren. Trotzdem lauerten dort die Schatten, und ich sah auch die Knochenstücke an den Wangen, wo die Haut besonders tief eingerissen war.
    Am Nasenrücken fehlte ebenfalls Haut. Dort schimmerte das Blut.
    An den Wagen war es hinabgelaufen und hatte seinen Weg als Streifen über den Hals gefunden.
    Ich griff sie nicht an und sagte nur leise ihren Namen.
    »Cathy…«
    Sie reagierte auch, was mich für einen Moment irritierte. Sie sprach mit einer völlig fremden und rauen Stimme, die tief aus ihrer Kehle kam.
    »Ich bin nicht mehr Cathy. Dies ist mein wahres Gesicht. So sehe ich in Wirklichkeit aus. So bin ich schön für ihn.«
    »Meinst du den Teufel?«
    »Ja, ihn. Er ist mein wahrer Herr. Er hat mich zu dem gemacht, was ich bin. Dass ich ein Kind bekam, war nicht vorgesehen, und auch nicht, dass es starb…«
    »Und was hast du dir davon versprochen?«
    »Was wohl?«, röhrte sie. »Glück, Geld und Karriere. Alles, was der Mensch braucht.«
    »Klar, so musst du denken. Aber das ist nicht alles, verdammt noch mal. Deine Tochter…«
    Sie schrie auf und sprang auf
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