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1440 - Deckname Romulus

Titel: 1440 - Deckname Romulus
Autoren: Unbekannt
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der Zentrale auf. Die Frau zwinkerte Aribo zu, aber er verstand nicht, was sie ausdrücken wollte. „Alles klar", sagte Iratio. „Nehmen wir den nächsten Anlauf. Stürzen wir uns auf die Beute. Wir haben den Überraschungseffekt auf unserer Seite. Wir müssen den Saurier mit einem Wespenstich fällen."
    Nadine nahm manuell einige Schaltungen vor und nannte dann dem Autopiloten Koordinaten und Parameter.
    Die ELYSIAN änderte den Kurs um fast 180 Grad. Dann leitete Nadine erneut eine Überlichtphase ein, ließ die ELYSIAN aber sofort wieder in den Normalraum zurückfallen.
    Aribo konnte die Aktivitäten nur mit verständnislosem Staunen verfolgen.
    Als er jedoch erkannte, wo im Normalraum sie mit dem kleinen Raumschiff aufgetaucht waren, entfuhr ihm ein Laut des Entsetzens: Durch die Klarsichtscheibe der Kanzel sah er das Wachfort plötzlich dicht vor ihnen wie aus dem Nichts auftauchen - und sich explosionsartig vergrößern.
    Er dachte noch, daß Nadine den Ausgangspunkt des Überlichtflugs zu nahe von ORION-738 gesetzt hatte und daß die Restgeschwindigkeit beim Wiedereintritt in den Normalraum darum zu hoch sei. Er wandte sich hilfesuchend nach Iratio um, doch er und Mory waren nicht mehr in der Schaltzentrale.
    Als sich Aribo wieder umdrehte und durch die Panoramasichtscheibe sah, war das Wachfort zum Greifen nahe. Aribo widerstand dem Impuls, die Augen einfach zu schließen, um ergeben auf den Zusammenprall zu warten.
    Aber nichts passierte. Das Wachfort füllte immer noch die Sichtscheibe der Kanzel etwa im selben Maß wie vorhin, es wurde nur noch kaum merklich größer.
    Aribo war erleichtert und beunruhigt zugleich. Ein Zusammenprall war verhindert worden, aber irgend etwas schien nicht zu stimmen. „Ist alles nach Plan gegangen?" erkundigte er sich zweifelnd. „Wir hängen in einem Fesselfeld und werden eingeholt", antwortete Domino mit ausdrucksloser Stimme. „Und - was bedeutet das?" wollte Aribo wissen. „Nichts weiter", meinte Tipa sarkastisch. „Nur daß man uns eingefangen hat und wir nun wie an der Leine eingeholt werden."
    „Bedeutet das, daß wir gefangengenommen wurden, noch ehe wir an die Ausführung unseres Planes...?"
    Aribo blickte sich gehetzt um und stürzte zum Heck, um Iratio in der Waffenkammer aufzusuchen. Diese war jedoch leer, von Mory und dem Anführer des Unternehmens fehlte jede Spur.
    Aribo kam in die Kommandozentrale zurück und erkundigte sich nach den beiden. „Sind getürmt, was denn sonst!" sagte Tipa ruhig.
    Aribo schüttelte ungläubig den Kopf. „Ich kann nicht glauben, daß sie uns im Stich gelassen haben", sagte er. Die anderen schienen aber offenbar nicht zu scherzen, obwohl sie Morys und Iratios Flucht ziemlich gelassen nahmen, gerade so, als sei es die selbstverständlichste Sache von der Welt, wenn der Kommandant das sinkende Schiff verließ.
    Aribo fragte mit versagender Stimme: „Ihr meint im Ernst, daß Iratio und Mory im Augenblick der größten Gefahr die ELYSIAN verlassen haben?"
    „Bist ein kluges Bürschchen", sagte Nadine. „Ja, er ist ein wirklich heller Kopf", stimmte Don mit beißendem Spott zu. „Hat eine überaus schnelle Auffassungsgabe und ist darum eine echte Verstärkung für uns."
    Aribo schämte sich, daß er durch seine Naivität dem Spott der anderen ausgesetzt war, wenngleich er nicht verstand, was er denn falsch machte. Aber er hatte keine Zeit mehr, sich über solche Belanglosigkeiten Gedanken zu machen.
    Die ELYSIAN war inzwischen eingeholt worden und schien an der gewölbten Hülle des Forts förmlich zu kleben. Aribo war wie benommen. Er nahm es kaum wahr, als sich vor seinen Augen ein Schott öffnete und die ELYSIAN durch diese Öffnung in einen kleinen Hangar schwebte. „Mach jetzt nur ja keine Dummheiten, Aribo", warnte Tipa. „Jede Gegenwehr ist zwecklos. Wir haben keine Chance, darum zahlt Heldentum sich nicht aus. Wir können nur auf ein Wunder hoffen."
    Es hatte den Anschein, daß Aribos Zugehörigkeit zu WIDDER beendet war, kaum daß sie begann.
    Wie aus weiter Ferne hörte er Don sagen: „Wir ergeben uns. Bitte keine Gewalt.
    Wir haben Unschuldige an Bord."
    Und dann sah der Ara-Invitro wie durch einen Nebelschleier das Hauptschott der ELYSIAN aufgehen. Skelettartige Roboter, die spindeldürren Handlungsarme gestreckt, die Waffensysteme ausgefahren, stürmten herein.
    Und das war das letzte, was er bewußt mitbekam.
    Denn da traf ihn etwas, das ihm die Besinnung raubte. 2. „Romulus" hatte einmal gesagt: „Wenn
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