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1440 - Deckname Romulus

Titel: 1440 - Deckname Romulus
Autoren: Unbekannt
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fiel Lullumbatshe dazu ein. „Aber solange Ephemer an diesen Unsinn glaubt und Romulus auf ihn hört, kommen wir nie aus der Milchstraße. Ich werd's nimmer erleben - Aras sollen sehr alt werden, weil sie sich's richten können."
    „Romulus" war der Kopf von WIDDER
     
    3.
     
    Zuerst erwachte sein Geist, und die ersten schwachen Gedanken blinkten auf.
    Er meinte, ein Wesen ohne Körper zu sein.
    Als er die Gedanken jedoch zu fassen versuchte, wurden sie zu einem harten, hämmernden Pochen. Er konnte keine Ordnung in das geistige Chaos bringen, und je intensiver er sich darauf konzentrierte, desto heftiger wurde der Schmerz in seinem Kopf.
    Allmählich kam auch das Gefühl zurück.
    Es breitete sich von seinem Nakken als leichtes Kribbeln aus, und als es seinen ganzen Körper erfaßt hatte, explodierte es in einer Welle des Schmerzes.
    Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis die Wogen des Schmerzes abgeklungen waren und dann zuerst das Pochen und danach das Kribbeln zurückkehrte. Und in der Folge spürte er gar nichts mehr. Sein ganzer Körper war gefühllos. Aber wenigstens war er sich seines Körpers bewußt, und dieses Wissen, nicht körperlos zu sein, hatte etwas Beruhigendes an sich.
    Er lag zusammengerollt auf einer weichen, nachgiebigen Unterlage, die sich jeder Bewegung seines Körpers anpaßte.
    Als er die Augen öffnete, sah er einen kahlen Raum mit gewölbten Wänden vor sieh, die metallisch schimmerten.
    Aribo streckte probeweise die Glieder - der Schmerz kehrte nicht zurück. Er fühlte sich müde und steif, aber er hatte keine Schmerzen mehr. Er stützte sich auf die Arme, schwang die Beine vom Lager und erhob sich dann.
    Seine Beine waren noch etwas schwach, aber kräftig genug, um ihn zu tragen. Er machte ein paar Schritte und fühlte sich dabei merklich wohler; die Bewegung tat ihm gut.
    Die Erinnerung an die vergangenen Geschehnisse stürzte unvermittelt auf ihn ein, und Hoffnungslosigkeit befiel ihn. Er war ein Gefangener an Bord des Wachforts ORION-738. Und was war aus den anderen geworden? Waren auch sie kampflos in die Gewalt der Roboter geraten? Oder hatten sie gekämpft und waren gefallen?
    Und: Welches Schicksal erwartete ihn?
    Wie als Antwort auf seine Frage, erklang plötzlich von irgendwoher eine schnarrende Stimme. Aribo erkannte sofort, daß es sich um eine künstlich verzerrte oder um eine synthetische Stimme handelte. Sie sagte: „Ah, der Ara-Klon ist aus der Betäubung erwacht. Du machst bereits wieder einen überaus munteren Eindruck. Daraus schließe ich, daß dich die Roboter nicht zu hart angefaßt haben." Es entstand eine kurze Pause, und dann fragte die Stimme: „Bist du körperlich wieder wohlauf und Herr deiner Sinne, Klon?"
    „Mein Name ist Aribo", sagte Aribo herausfordernd. „Ich bin ein Invitro-Ara, einer der Besten meiner Hundertschaft des Jahrgangs fünfundzwanzig"
    „Wen kümmert das schon", schnarrte die Stimme. „Für mich bist du bloß ein Produkt der Retorte. Vermutlich sogar Ausschußware. Denn wie kämst du sonst unter diese Wilden. Wenn ich dir die Gnade erweise, mit dir zu reden, dann antworte gefälligst."
    „Ich fühle mich einigermaßen wiederhergestellt", antwortete Aribo, ohne sich einschüchtern zu lassen. Er straffte sich und fragte: „Wer bist du eigentlich?
    Warum zeigst du dich mir nicht?"
    „Du wirst mich noch früh genug kennenlernen." Der Unsichtbare gab ein schauriges Geräusch von sich, das vermutlich als Lachen gemeint war. Mit ganz eigener Betonung fuhr er dann fort: „Du wirst mich kennenlernen, verlaß dich drauf. Du kommst mir für meine Experimente wie gerufen."
    Aribo mußte seinen ganzen Mut zusammennehmen, um sich nichts von seiner inneren Furcht anmerken zu lassen. „Wer immer du auch bist, du solltest dir gut überlegen, was du tust", sagte Aribo.
    Er blickte sich suchend um, wie um den Lautsprecher, durch den der Unbekannte sprach, zu fixieren. Aber es kam keine Antwort. „Ich kann dir nur raten, zuerst einmal Rücksprache mit dem Genzentrum von Aralon zu halten, ehe du... Bist du noch da?"
    Es kam wieder keine Antwort. Der Unbekannte hatte das Gespräch einfach abgebrochen, und sich erst gar nicht auf eine Diskussion mit seinem Gefangenen eingelassen. Aribos Versuch, einen Zeitgewinn herauszuschlagen, war kläglich danebengegangen. Wenn Aribo auch nicht wirklich geglaubt hatte, daß der Unbekannte sich mit Aralon in Verbindung setzen würde, so hatte er wenigstens auf eine längere Unterhaltung und einige Informationen
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