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1440 - Deckname Romulus

Titel: 1440 - Deckname Romulus
Autoren: Unbekannt
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die Funkstille der Beweis dafür ist, daß es kein Leben mehr außerhalb der Milchstraße gibt, dann bin ich tot, wenn ich schweige."
    An diese Worte mußte „Bulldozer", von seinen Freunden „Dozy" genannt, denken, als er am Syntron mit den sogenannten Paramag-Alpha-Beta-Viren experimentierte. Diese Computerviren wurden nach dem Ort ihrer Entdeckung genannt, dem Raumsektor mit der roten Riesensonne Paramag-Alpha; der zweite Buchstabe des griechischen Alphabets wies sie als die zweite Generation aus.
    WIDDER hatte dort ein unbemanntes Raumschiff im Überlichtflug in den galaxieumspannenden Schutzwall geschickt, zu dem einzigen Zweck, den entsprechend vorbereiteten Syntronverbund infizieren zu lassen. Beim ersten Anzeichen von Virenbefall waren Virophagen ins System eingeschleust worden.
    Diesen war es gelungen, die bekannten Arten von Computerviren erfolgreich zu bekämpfen, nach der Rückholung mußte man jedoch feststellen, daß der Syntron von im Hintergrund lauernden „Trojanischen Pferden" verseucht war.
    Von eben diesen Paramag-Alpha-Viren der ersten Generation.
    Für Dozy und die anderen des Teams hatte es so ausgesehen, als hätten sich diese Trojaner-Viren abgekapselt und seien zur Harmlosigkeit degeneriert. Aber kaum hatten sie verschiedene Arten von Phagen an ihnen ausprobiert, waren die Paramags-Alphas zu resistenten Betas mutiert.
    Von da an zögerten die Widder, andere Virophagen an den Betas auszuprobieren, weil zu befürchten war, daß sie sich zur dritten, noch unangreifbareren Generation entwickeln würden. Man mußte zuerst das Mittel finden, um die Betas zu entschärfen, etwa ein Programm, das sie beschäftigte und sie in den Glauben versetzte, erfolgreich destruktiv zu sein.
    Das war Dozys Problem, an dem er zur Zeit arbeitete.
    Und weil es eine so harte Nuß war, ließ er sich nur zu gerne von anderen Gedanken ablenken - vielleicht kam ihm ein Genieblitz, wenn er sich nicht zu stur auf das Problem konzentrierte.
    Romulus' Ausspruch ließ jede Menge Spielraum für Interpretationen, aber er hatte auf die Existenz des Funkwalls um die Milchstraße als Beweis dafür angespielt, daß es auch jenseits der Wälle noch Leben und eine Zivilisation geben mußte. Wozu war denn der Funkwall sonst gut, der keinerlei wie immer auch geartete Funkwellen durchließ? Und das weder nach der einen noch nach der anderen Seite.
    Wozu ein Funkschild, wenn es niemand geben sollte, der funken oder empfangen konnte.
    Ergo war das Universum jenseits der Milchstraßenwälle, deren es zumindest drei gab, nicht ausgestorben. Die Behauptung von einem toten Universum war eine Lüge.
    Dozy paßte nur einen Augenblick nicht auf, und schon war das System abgestürzt.
    Er seufzte und koppelte den Syntron ab.
    Sollten sich die PAB-Viren darin austoben, Futter in Form neuer Software bekamen sie von ihm vorerst keines.
    Natürlich hätte er von neuem beginnen und die Virenkiller - mit aller zu Gebote stehenden Vorsicht, versteht sich - einsetzen können. Aber eine gute Stunde wäre sicher allein bei dem Versuch draufgegangen, die Paramag-Betas vom Programm zu isolieren. Und da er schon seit sieben Stunden an der Arbeit war, ohne wirkliche Fortschritte bei der Bekämpfung der PBV erzielt zu haben, entschloß er sich für eine kleine Pause. „Vielleicht etwas Schlaf, etwas Sex, einen kleinen Kick, und dann ist Dozy wieder der alte", sagte er zu sich. Und hungrig war er auch.
    Also Pause, Schluß, Ende. Die Punkte eins, drei und vier waren leicht abzuhaken.
    Er hatte eine ausreichend geräumige Unterkunft, um sich in seiner vollen Länge von 2,48 Meter auszustrecken.
    Aufputschmittel gab es auch, denn ohne sie hätte man es auf Wega 39 nicht lange ausgehalten, und Vorräte hatten sie für Monate.
    Aber mit der Erledigung des zweiten Punktes gab es erhebliche Schwierigkeiten.
    Er war der einzige Ertruser im Nordlicht, und an Frauen gab es sowieso nur eine Siganesin, eine Blue, drei Terranerinnen und „Dolores", eine Naat.
    Dozy - Bulldozer war natürlich auch nicht sein richtiger Name - seufzte wieder und verließ den Experimentiersektor durch die Sicherheitsschleuse. Das ganze Labor war wegen der Computervirenstämme eine hochexplosive Bombe, und die Experimentiersyntrons mußten darum vom übrigen Computernetz hermetisch abgeriegelt werden. Keines der Computervirenprogramme durfte aus dem Labor gelangen.
    Draußen im Hauptkorridor kreuzte „Libelle" im Fluge seinen Weg. „Hatte gerade einen tollen Traum, Dozy.
    Willst du ihn
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