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144 - Condano, der Magier

144 - Condano, der Magier

Titel: 144 - Condano, der Magier
Autoren: Dämonenkiller
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gehorchte, besaßen sie die absolute Macht. Dann waren sie noch gefährlicher als Luguri, der Erzdämon.
    Condano konnte Kristalle anfertigen.
    Keine normalen Kristalle, sondern solche, mit denen die Vergangenheit verändert werden konnte. Dorian schluckte. Die Vergangenheit verändern! Das war es, was die Zardonis wollten! Damit konnten sie alles an sich reißen, was es an Macht gab, denn reichte es nicht, mit der Zerstörung einer Existenz in grauer Vergangenheit zu drohen?
    Dorian weigerte sich, die Konsequenzen hier und jetzt bis zum bitteren Ende zu durchdenken. Die Kartenskizze zeigte ihm, wo man einst Condanos Körper verscharrt hatte. Zardoni wußte es ebenfalls durch diese Skizze, und dort würde er mit den anderen in dieser Nacht zu finden sein. In der siebenten Nacht - in der er Condano wecken wollte!
    Dort waren die Dämonen. Dort war höchstwahrscheinlich also auch Coco Zamis. War sie jetzt das neue Opfer, das siebte?
    Dorian warf einen Blick auf die Uhr. Er hatte nur noch wenig Zeit, wenn er das Furchtbare verhindern wollte. Er mußte dorthin, eingreifen, die Beschwörung stören und stoppen.
    Er mußte zur Toteninsel!
    Und wie ein Rasender verließ er den Palazzo Zardonis. Die beschrifteten Bögen nahm er vorsichtshalber mit…

    Ein Blitz zuckte durch die Nacht.
    Der krachende Donnerschlag folgte unmittelbar darauf. Im gleichen Moment schaffte Coco Zamis es, einen gewaltigen Kraftstoß freizusetzen und den Kontrollgeist aus sich hinaus zu schleudern.
    Der Nebel riß auf. Weitere Blitze fuhren aus dem Nachthimmel herab, fetzten die Nebelschleier förmlich nach allen Seiten auseinander. Der Grasboden bewegte sich. Die Ruhe des Friedhofs von San Michele wurde jäh gestört.
    „Aaaaayaaaah!" Coco merkte kaum, daß sie es war, die einen gellenden Kampfschrei von sich gab. Neben ihr materialisierte ein leuchtender Schemen. Der Kontrollgeist, den sie unter Aufbietung aller Kräfte abgeschüttelt hatte!
    Vittorio Zardoni brüllte auf. Er war der erste, der merkte, was geschah, und der sich dagegen zu wehren versuchte. Aber jetzt war Coco frei. Und den Rest ihrer Kraft setzte sie sofort ebenfalls ein, noch ehe die anderen Dämonen merkten, wie ihnen geschah.
    Noch während der Boden barst, gelang es Coco, sich in den schnelleren Zeitablauf zu versetzen. Sie löste sich aus dem magischen Kreis, aus dem Eckpunkt des siebenzackigen Sterns.
    Im gleichen Moment schwebte sie nicht mehr. Ihr Füße berührten kalten, feuchten Grasboden, der unter ihr aufriß. Erdklumpen flogen hoch, und in der Tiefe erwachte Condano!
    Er kam!
    Er kam aus der Tiefe nach oben in die Welt der Lebenden!
    Coco schrie. Gaby Reuter schwebte noch waagerecht. Im nächsten Sekundenbruchteil schon konnte ihr die Zardoni-Magie das Leben und das Blut entziehen, um Condano damit zu speisen! Coco sprang die Blonde an, riß sie einfach mit sich. Und sie erkannte dabei, daß etwas mit dem schnelleren Zeitablauf nicht stimmte! Sie wurde nicht so schnell wie sonst, bewegte sich höchstens mit doppelter Normalgeschwindigkeit. Das war nicht gut, ließ sich aber im Augenblick nicht ändern.
    Mit beiden Händen packte sie zu, riß das Mädchen aus dem Kreis, stieß Dämonen zur Seite. Der Kreis brach zusammen. Die Flammen des Siebensterns verlosch jäh. Die Beschwörung war geplatzt! Coco Zamis hatte den dämonischen Zauberkreis gesprengt.
    Aber Condanos Erwachen ließ sich nicht mehr verhindern. Der Prozeß war eingeleitet und lief jetzt ab, auch ohne Gaby Reuters Lebensenergie!
    Coco hatte sich das Mädchen einfach über die Schulter geworfen wie einen nassen Sack und lief, taumelte jetzt durch den weichenden Nebel, durch die zuckenden und krachenden Blitze. Sie wurde langsamer. Ihre Kraft reichte nicht mehr aus, den schnellen Zeitablauf aufrechtzuerhalten. Ihre Magie versiegte. Oder war es Halleys Komet, der hier wieder einmal seinen Einfluß wirken ließ? Aber warum wirkte er dann nicht auf die Zardonis oder Condano?
    Aus der Tiefe brach er hervor.
    Coco sah ihn nicht mehr. Zwischen zwei Gräberreihen brach sie mit ihrer lebenden Last zusammen. Nur ein Mäuerchen und einige Steinfiguren auf Gräbern befanden sich zwischen ihr und den Dämonen, verhinderten, daß sie sofort gesehen wurde.
    Coco Zamis verlor das Bewußtsein. Reglos blieb sie mit dem gelähmten Mädchen liegen.
    Und das Unheil nahm seinen furchtbaren Fortgang.

    Die Scheingestalt zerflatterte. Vittorio konnte sie nicht mehr halten. Der Dämon schrie noch Beschwörungen, aber es half
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