Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
144 - Condano, der Magier

144 - Condano, der Magier

Titel: 144 - Condano, der Magier
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
Einwirkungen des Kometen. Das ist die einzige Möglichkeit, die ich sehe. Ansonsten müßten sie wirklich verrückt sein."
    „Verrückt wie Condano", sagte Dorian. Er zeigte ein bitteres Lächeln.
    „Er lebt, aber er ist wahnsinnig. Bei seiner Erweckung ist etwas schiefgegangen. Er nützt ihnen nichts mehr."
    „Ja", dehnte Coco. „Ja… ich konnte im letzten Moment frei werden und die Beschwörung unterbrechen. Er ist also wirklich erwacht. Ja… aber wie kann ein Untoter wahnsinnig sein? Ein Zombie?" „Er kam mir nicht wie ein Zombie vor", sagte Dorian. „Etwas an ihm ist anders, unterscheidet ihn von anderen Wiedergängern."
    „Aber wie ist das möglich? Sein Leben kann nur unecht sein."
    „Wir sollten uns darüber zu einem späteren Zeitpunkt Gedanken machen", sagte Dorian. „Was ist mit dem Mädchen?"
    „Magische Starre", sagte Coco. „Ich kann sie aufheben, aber nicht jetzt. Ich bin noch zu schwach. Wie kommen wir von hier fort?"
    „Ich weiß nicht, ob das Boot noch heil ist, mit dem ich gekommen bin", sagte Dorian. „Es ist ziemlich hart gelandet. Ich werde danach sehen."
    „Nicht nötig", sagte eine harte Stimme aus der Dunkelheit. „Das Boot ist in Ordnung, ich habe ein kleines Leck flicken können. Aber es ist naß."
    Dorian fuhr herum.
    Condano trat aus der Dunkelheit hervor.
    Und er war alles andere als wahnsinnig.

    Dorian wurde aus Condano nicht klug. Was war das für eine Art Leben, das in dem dürren Magier steckte?
    Condano sah aus, als sei er schon dreimal verhungert, dunkel, ausgezehrt. Aber er zeigte keine Merkmale eines Untoten. Er reagierte nicht auf die Gemme und nicht auf das Weihwasser, als sei nichts Dämonisches an ihm. Und doch war er auf unheilige Weise ins Leben zurückgerufen worden. Und sein Wahnsinn…
    Er war verflogen! War es nur eine Übergangserscheinung gewesen? War es eine ganz normale Entwicklung, daß sein Verstand sich erst mit der Zeit ordnete? Dorian konnte es sich einfach nicht erklären. Er war unruhig. Er wußte nicht, wie er Condano einschätzen sollte.
    Condano selbst war schweigsam. Während der gesamten Überfahrt nach Venedig sprach er kein Wort. Er registrierte nur aufmerksam die Tätigkeit des Bootsmotors, der für ihn vollkommen neu sein mußte. Aber andererseits zeigte er auch kein Erstaunen. Hielt er diese Technik für eine andere Spielart der Magie?
    Dorian entschloß sich, Condano erst einmal in „Sicherheitsverwahrung" zu nehmen. Jetzt, da der Magier „normal" war, bestand die Gefahr, daß er mit den Dämonen zusammenarbeitete, wie diese es geplant hatten. Das mußte Dorian verhindern. Alles wäre problemloser gewesen, hätte er in Condano einen Untoten im üblichen Sinn sehen können. Er hätte ihm den Grabesfrieden zurückgegeben. Aber Condano war irgendwie anders. Deshalb scheute Dorian davor zurück, zumal Condano eben auf Weihwasser und gnostische Gemmen nicht reagierte.
    Gaby Reuter lag immer noch stumm im Boot. Coco hatte ihr die Augenlider geschlossen, damit die Augäpfel nicht austrockneten. Sie mußten sich etwas einfallen lassen, das Mädchen bald aus der Starre zu erwecken. Und vor allem mußten sie es möglichst unauffällig ins Hotel bringen. Der Nachtportier würde ganz schön Augen machen, wenn sie die Blonde in ihrer fehlenden Kostümierung ins Haus schafften.
    Dorian lenkte das erbeutete Boot bis direkt vor das Hotel. Coco in der dunklen Dämonenkutte stieg als erste aus.
    Im gleichen Moment handelte Condano.
    Er sprang auf. Der Ruck versetzte dem Boot einen Stoß, daß es von der Anlegestelle zurückglitt.
    Condano erreichte den festen Boden. Coco hörte das Geräusch, wirbelte noch herum. Condano schlug mit beiden Fäusten gleichzeitig zu. Coco ging lautlos zu Boden.
    Dorian zog den aus dem Dämonenhorn geschnitzten Dolch und warf. Aber im schwankenden Boot hatte er keinen guten Stand. Er verfehlte Condano, den er hatte verletzen wollen. Der Magier verschwand blitzschnell in der Dunkelheit.
    Dorian murmelte eine Verwünschung.
    Er brachte das Boot wieder an die Anlegestelle zurück, vertäute es und kümmerte sich um Coco. Sie war wieder bewußtlos.
    Plötzlich tauchten Männer aus den Schatten auf.
    Die Polizeibeamten, die immer noch brav das Hotel bewachten, um auf Dorian zu warten, falls er es verließ!
    Sie kamen ihm gerade recht. Sie konnten ihm helfen, die beiden Frauen ins Hotel zu bringen. Hastig erklärte Dorian, was vorgefallen war. Er stieß auf Unglauben.
    „Verfolgen Sie den Dürren. Finden Sie ihn um jeden
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher