Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
144 - Condano, der Magier

144 - Condano, der Magier

Titel: 144 - Condano, der Magier
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
er sich das leisten. Als Dämon besaß er Möglichkeiten, an Reichtum zu kommen, die die anderer Menschen erheblich überstiegen. Und wenn das hier eine Art Zweitwohnung war, wie mußte es dann erst in seinem eigentlichen Domizil in Florenz aussehen?
    Dorian betrachtete eines der Gemälde. Es zeigte eine bizarre Szene, in der kleine Teufelsgestalten einer grauhäutigen Dämonin huldigten. Dorian grinste. Vielleicht war das ein Ahnenporträt.
    Er durchforschte das gesamte Erdgeschoß. Nirgends stieß er auf eine Falle. Es schien, als rechnete Zardoni überhaupt nicht damit, daß Dorian in seinen Palazzo eindringen könnte. Hoffte er, der Mafioso habe Dorian inzwischen beseitigt?
    Kontakte zur Mafia, schaltete es in Dorians Gehirn. Auch Asmodi II hatte Kontakte zur Mafia unterhalten…
    Gab es hier Parallelen?
    Es konnte sie nicht geben, schon längst nicht mehr. Dorian hatte Asmodi getötet und darüber auch seine Unsterblichkeit verloren. Aber das war lange her.
    Plötzlich fand Dorian durchfeuchtete Kleidungsstücke. Sie lagen vor einem Hinterausgang achtlos auf einen Haufen geworfen. Cocos Kleidung!
    Dorian preßte die Lippen zusammen. Das war die Bestätigung. Coco war hier. Der letzte Beweis, der ihm gefehlt hatte. Aber wo war sie? Im Keller? In einem der oberen Stockwerke?
    Und - lebte sie überhaupt noch?
    Dorian wandte sich kellerwärts. Unten roch es naßkalt und muffig. Hier machte sich eine schlechte Isolierung des Mauerwerks und die Tatsache bemerkbar, daß Venedig unter Wasser stand. Auch hier fand Dorian niemanden. Fast schien es ihm bereits, als sei das gesamte Haus verlassen worden. Er schluckte.
    Wollte man ihn hereinlegen? Oder war die Falle verborgener, als es den Anschein hatte?
    Er murmelte eine Verwünschung und ging wieder nach oben, nachdem er nirgends ein Lebenszeichen entdeckt hatte. Systematisch begann er, den ersten Stock abzusuchen, dann die höher gelegenen Etagen. Im ersten Stock stieß er auf eine verschlossene Tür, die sich nicht so einfach öffnen ließ. Er hatte die Untersuchung zunächst aufgeschoben und kehrte nun zu dieser Tür zurück.
    Das Haus war tatsächlich leer.
    Oder - Zardoni und seine nächtlichen Besucher befanden sich hinter dieser Tür…
    Dorian blieb stehen und lauschte. Nichts… aber dabei schloß diese Tür nicht hundertprozentig dicht. Über dem Boden blieb ein Spalt von gut einem Millimeter frei. Wenn sich dahinter jemand aufhielt, mußte Dorian ihn also zwangsläufig durch diesen Spalt hören!
    Leer das Haus…
    Aber wie waren sie verschwunden, die Dämonen? Die Boote waren vertäut, durch die Vordertür war niemand gegangen. Gab es einen Geheimgang, der vielleicht durch die Tiefe führte?
    Nicht in Venedig, der Stadt des Wassers!
    Der Dämonenkiller nahm an, daß die Lösung des Rätsels hinter dieser verschlossenen Tür zu finden war. Er probierte am Schloß herum, und nach einer Weile und ein paar Tricks bekam er es endlich auf.
    Die Tür schwang nach außen auf.
    Dorian sah in eine Art alchimistisches Labor. Unzählige Glaskolben, Fläschchen und Dosen wetteiferten in Regalen miteinander um die besten Standplätze. Ein paar massive Tische, mit Schnitzereien verziert, die dämonische Szenen darstellten, eine Freifläche, und überall schwarzmagische Hilfssymbole.
    Dieser Raum war wie kaum ein anderer geeignet, Magie zu praktizieren. Schwarze Magie, wie sie finsterer kaum sein konnte! Hier gab es alles an Hilfen materieller und spiritueller Art. Dorian erschauerte, als er verschiedene Gegenstände sah.
    Das mußte Zardonis geheime Hexenküche sein.
    Aber von dem Dämon selbst war ebensowenig etwas zu sehen wie von seinen Besuchern, von Coco Zamis ganz zu schweigen. Es gab auch nirgendwo eine weitere Tür.
    Er orientierte sich, sah hier und da in Behältnissen brodelnde Säfte. Schriftrollen aus Menschenhaut, mit Blut beschriftet…
    Er zuckte mit den Schultern. Er würde Zardoni einen empfindlichen Schlag versetzen, wenn er diese Experimentierküche vernichtete. Das würde den Dämon aus der Reserve locken. Dorian wagte dabei nicht an Coco zu denken. Vielleicht hatte Zardoni sie als Druckmittel irgendwo versteckt..
    Aber andererseits - er konnte Dorian nur erpressen, wenn er sich bei ihm meldete und Forderungen stellte. Dorian mußte ihm zuvorkommen.
    Er zog sein Feuerzeug aus der Tasche und schnipste es an. Er hielt die Flamme nacheinander an einige der Schriftrollen, die widerwillig in Brand gerieten. Aber als sie erst einmal entflammt waren, breitete
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher