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144 - Condano, der Magier

144 - Condano, der Magier

Titel: 144 - Condano, der Magier
Autoren: Dämonenkiller
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losgelassen worden war. Ihre nackte Gestalt stand da, einsam und hilflos, verloren in der Gewalt des Bösen.
    Coco wartete auf eine Chance. Es mußte eine Möglichkeit geben, sich der Kontrolle zu entziehen und den Zauberkreis der Dämonen zu sprengen! Das Mädchen durfte nicht auch noch ermordet werden!
    Ganz abgesehen davon, daß es zu verhindern galt, daß Condano zu neuem Leben erweckt wurde.
    Das Kontrollgeist-Wissen der Scheingestalt verriet Coco, daß es sich bei Condano um einen Magier handelte, der vor zweihundert Jahren auf der Glasbläserinsel Murano lebte. Er besaß eine besondere Fähigkeit, die sich die Dämonen der Zardoni-Sippe zunutze machen wollten.
    Coco schwebte immer noch, von der Zardoni-Magie getragen. Sie hörte, wie Vittorio einen dumpfen, kehligen Sprechgesang intonierte. Worte einer alten Dämonensprache erklangen, die selbst Coco fast vergessen hatte. Jetzt wurde ihr bewußt, daß diese Sprache noch lebte, von der jedes einzelne Wort bereits Macht in sich barg. Und diese Macht vervielfachte sich, je komplizierter der Text war, je eindringlicher und öfter die Worte laut wurden.
    Es lief ihr kalt über den Rücken, als sie sich selbst ebenfalls sprechen und die Machtworte wiederholen hörte. Das war doch nicht sie! Der Kontrollgeist, der ein Teil von Vittorio Zardoni war, ließ ihren Körper diese Worte aussprechen. Dabei wollte sie diese dunkle Macht nicht verstärken, nicht mitschuldig am Tod des blonden Mädchens werden!
    Aber sie kam nicht gegen den übermächtigen Zwang an.
    Von den Kuttenträgern ging ein Leuchten aus. Die flammenden Linien bildeten sich, überschnitten sich und trafen sich unter den Eckpunkten des siebenzackigen Sterns, die von den Dämonen gebildet wurden. Der Kreis entstand, und die Flammen schlugen empor. Coco spürte ihre Hitze nicht.
    Gaby Reuters Gesicht war von Todesangst verzerrt.
    Nein!
wollte Coco schreien.
Nein! Ihr ermordet sie nicht! Ich lasse es nicht zu!
    Aber wie sollte sie es verhindern? Sie kam doch immer noch nicht gegen den Kontrollgeist an! Monotones Murmeln der grauhäutigen Dämonen!
    Ihre Arme hoben sich. Auch Cocos Arme… und dunkelrotes Glühen floß auch aus ihren Fingern, strebte dem Mädchen entgegen und zwang es zum Schweben. Der Körper drehte sich langsam um seine Längsachse. Zweimal, dreimal, viermal…
    Da wußte Coco Zamis, daß es jetzt soweit war. Der Moment des Sterbens war gekommen. Ihr Kontrollgeist-Wissen sagte es ihr. Nach dem siebten Drehen mußte der Körper in die Waagrechte kippen, um dann Blut und Leben zu verlieren.
    Die siebte Umdrehung fand statt…
    Und langsam glitt der Körper in die Waagrechte…

    Dorian las und übersetzte. Sein Italienisch war adäquat. Im Lateinunterricht hatte er in der Schule auf gepaßt, und im Lauf seines Lebens auch hier und da ein paar Brocken aufgeschnappt. So kam er mit, dem altertümlichen Text zurecht.
    Er las den Namen Condano.
    Condano, der Magier, war für Dorian Hunter eine unbekannte Größe.
    Er hatte diesen Namen nie zuvor gehört. Woher sollte er auch ahnen, daß diese Schrift über zwei Jahrhunderte lang verschollen war? Niemand hatte geahnt, daß sie existierte, denn sonst wäre sie wie alle anderen Aufzeichnungen, die von Condano und seiner unheimlichen Fähigkeit berichteten, vernichtet worden. Nicht einmal erinnern durfte man sich an Condano, der einst auf Murano lebte.
    Condano, der Glasbläser!
    Die Skizzen zeigten, wo sein Körper verscharrt worden war, nachdem Dämonen ihn töteten. Dämonen, denen sein Wirken zu unheimlich geworden war. Zu bedrohlich, denn auch sie wurden gefährdet! Deshalb mußte Condano schließlich sterben, und niemand durfte mehr wissen, daß es ihn überhaupt einmal gegeben hatte.
    Eine Schrift zu vernichten, war versäumt worden. Und ausgerechnet diese Schrift hatte jetzt jemand gefunden, und Vittorio Zardoni hatte sie in seine Hände bekommen.
    Es wurde Dorian heiß und kalt, als er begriff, was Condano zu Lebzeiten gekonnt hatte. Fünfmal las der Dämonenkiller die Textpassage, die von Condanos Können berichtete. Fünfmal fragte er sich, ob er nicht doch einem Fehler unterlegen war. Aber auch beim fünften Mal war seine Übersetzung korrekt.
    Jetzt wußte er, warum vor zweihundert Jahren die Dämonen Condano vernichtet hatten. Warum sie verhindern wollten, daß jemals jemand wieder etwas von Condano erfuhr und versuchte, ihn wieder zu erwecken.
    Und Dorian verstand, warum die Zardonis alles daransetzten, Condano zu wecken.
    Wenn er ihnen
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