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144 - Condano, der Magier

144 - Condano, der Magier

Titel: 144 - Condano, der Magier
Autoren: Dämonenkiller
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gezwungenermaßen weiter ab.

    Das also war die Falle, durchzuckte es Dorian. Er war in dem brennenden Raum eingeschlossen! Fieberhaft überlegte er, wie er hinaus gelangen konnte. Er rüttelte an der Tür. Die Klinke sperrte.
    Sie mußte durch irgendeinen Mechanismus blockiert sein und ließ sich nicht mehr bewegen. Damit war auch das Türschloß nicht mehr zu öffnen.
    Abschrauben? Ging auch nicht. Hier gab es keine Schrauben, nur Blindnieten. Die ließen sich allenfalls absprengen… Dorian sah sich nach einem Werkzeug um. Er fand eine dünne Metallstange, aber die nützte ihm auch kaum etwas. Er hielt sie zwar gegen eine der Nieten und hämmerte mit dem Griff der Pistole auf das andere Ende, aber die Stange glitt immer wieder ab, ohne an der Niete auch nur Spuren zu hinterlassen.
    Die Hitze hinter Dorian wurde immer unerträglicher. Brennende Flüssigkeiten rannen auf ihn zu. Verdammt, er mußte hier raus!
    Er trat gegen die Tür, versuchte sie aufzusprengen. Aber das gelang ihm nicht. Sie war zu fest, saß zu gut in Schloß und Angeln, als daß sie sich herausbrechen ließ.
    Da griff er zum Radikalmittel.
    Er nahm einen zerplatzten Glasbehälter, in dessen erhaltenem Bodenteil noch ein winziger Rest der Flüssigkeit schwappte, und schüttete diesen höllischen Saft gegen das Türschloß. Wo er Metall traf, begann dieses zu glühen. Das Holz brannte sofort.
    Dorian trat immer wieder gegen die Tür, während er seinen Standort ständig wechseln mußte, um brennenden und ätzenden Rinnsalen auszuweichen. Funken flogen und setzten sich an seiner Kleidung fest; immer wieder mußte er sie fortwischen.
    Da endlich gab die Tür nach.
    Die Glüh-Säure hatte innerhalb des Metallschlosses irreparable Beschädigungen hervorgerufen, Teile zusammengeschmolzen und verformt.
    Dazu gehörte auch der Sperrmechanismus, der durch die Verformung wirkungslos wurde. Die Tür flog unter Dorians kräftigem Tritt auf. Er sprang nach draußen und rannte ein paar Meter weit über den Korridor.
    Ein paar Papierbögen wehten hinter ihm her, zum Teil an den Rändern glimmend.
    Dorian folgte einer Eingebung. Er sammelte die vier, fünf Fetzen ein und löschte die Glut an den Rändern.
    Dann sah er zu dem Flammenmeer in dem kleinen Raum hinüber.
    Das gab es nicht mehr!
    Von einem Moment zum anderen waren die Flammen restlos erloschen!
    Dorian trat ein paar Schritte auf die rußschwarze Öffnung zu. Als er nur noch einen Meter entfernt war, flammte es wieder auf!
    Die Flammen reagierten auf seine Annäherung! Das Feuer war magisch. Dorian faßte unwillkürlich nach der Gemme, die er an einer Halskette trug. Kaum hatte er sie mit seiner Hand abgeschirmt, als das Feuer verglimmte.
    Es reagierte also auf die gnostische Gemme!
    „Interessant", murmelte Dorian.
    Er zog sich zurück. Er wollte nicht den gesamten Palazzo niederbrennen. Dadurch wurden nur andere, vielleicht von Menschen bewohnte Häuser in Mitleidenschaft gezogen. Das wollte er nicht. Er hatte auch so schon einiges erreicht.
    Zum Beispiel diese Hexenküche Zardonis vernichtet. Darin würde es keine magischen Experimente mehr geben.
    Aber von den Dämonen und Coco gab es immer noch keine Spur.
    Nachdenklich betrachtete er die Papierbögen, die er in der Hand hielt. Sie waren beschriftet und mit Zeichnungen versehen. Dorian versuchte die Schrift zu entziffern. Sie mußte uralt sein, mit teilweise verblichener Tinte geschrieben und in unverständlichen Redewendungen. Und natürlich in Italienisch.
    Die Zeichnungen dagegen waren verständlicher. Eine zeigte eine Insel. Dorian erkannte sie an ihren Umrissen.
    Es war die Toteninsel…

    Die Zeremonie auf der Toteninsel lief ab wie in den sechs Nächten zuvor. Nach vierhundert Metern bogen die Dämonen rechtwinklig ab und strebten dem Ende des Weges entgegen. Hier waren die Selbstmörder und Verbrecher begraben, in ungeweihter Erde. Und nicht jede Grabstätte war mit einem Kreuz kenntlich gemacht, nicht jede überhaupt von der Gestaltung der Fläche aus zu erkennen. Und an einer Stelle, an der sich kein Kreuz befand, bildeten die Dämonen einen Kreis.
    Coco erschauerte. Sie spürte das Furchtbare, das sich hier unter dem Gras befand. Etwas Unheiliges, Teuflisches. Es war schlimm, und es war gewaltig. Es gierte nach dem Erwachen.
    Mitten im Dämonenkreis stand das blonde Mädchen. Zur Reglosigkeit erstarrt, gelähmt von einer schnellen Drei-Finger-Bewegung Vittorio Zardonis. Gaby Reuter konnte nicht mehr fliehen, auch wenn sie jetzt
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