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1435 - Tödlicher Frost

1435 - Tödlicher Frost

Titel: 1435 - Tödlicher Frost
Autoren: Jason Dark
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angewinkelt und die Fäuste in die Hüften gedrückt. Der große Feldherr, der sich mal wieder den besten Job ausgesucht hatte.
    Jasper kümmerte sich nicht darum. Er suchte die Umgebung ab und entschloss sich, quer über den Hang in die Höhe zu steigen. Die Leica hatte er sich umgehängt.
    Zwei Schritte kam er weit. Und es war Zufall, dass er dabei auf eine bestimmte Stelle am Hang geschaut hatte. Sie war ihm zuvor nicht aufgefallen, doch jetzt sah er sie genauer und hielt den Atem an.
    Da war ein Loch.
    Jasper schluckte ein paar Mal und schüttelte den Kopf. So etwas war unmöglich. Er kannte sich eigentlich in dieser Gegend aus, deshalb hatte der Major ihn auch mitgenommen. Dass es hier Höhlen geben sollte, das war ihm neu.
    Aber es war keine Halluzination. Es gab dieses Loch, das er inzwischen als Eingang betrachtete, der in eine Höhle führte, die durch das Beben freigelegt worden sein musste. Er wunderte sich nur darüber, dass sie nicht zusammengebrochen war.
    »Was ist los, Jasper?«
    »Hier ist eine Höhle!«
    »Was?«
    »Ja, ich habe den Eingang zu einer Höhle entdeckt.«
    »Unsinn. Es gibt keine Höhlen hier.«
    »Kommen Sie runter, Major. Sie können sich selbst überzeugen.«
    Innerlich musste der Fahrer wieder grinsen. Er glaubte nicht daran, dass Grassow das tun würde. Der war jemand, der sich ungern schmutzig machte. Umso überraschter war Jasper, dass sein Vorgesetzter tatsächlich zu ihm kommen wollte.
    »Gut. Dann gehe ich schon mal vor.«
    »Warten Sie auf mich!«
    Jasper maß noch mal die Entfernung. Sehr weit war es nicht. Auch nicht unbedingt beschwerlich. Er konnte den Weg gehen, ohne in Gefahr zu laufen, wieder abzurutschen und unten in einer Rinne zu landen.
    Die Weichheit des Untergrunds blieb zwar bestehen, aber sie veränderte sich trotzdem, denn er spürte die Steine, die nicht nur im Boden lagen, sondern an einigen Stellen aus ihm hervorragten und wie kleine Buckel wirkten.
    Das Beben hatte hier wirklich aufgeräumt. Die Erde war in Wallung geraten. Sie hatte auch den Hang verändert und ihn an einigen Stellen aufgerissen.
    Je näher er an sein Ziel herankam, umso mehr wunderte er sich über den Eingang der Höhle. Er kam ihm jetzt viel größer vor. Und noch etwas wunderte ihn.
    Es war eine Höhle, die irgendwann mal von Menschenhand geschaffen worden sein musste. Damit der Eingang nicht zusammenbrach, war ein steinerner Sturz in den Hang hineingedrückt worden.
    Er hatte sogar dem kurzen Erdbeben widerstanden.
    Aber die Höhle war freigelegt worden. Sie hatte alles überstanden, und Jasper musste daran denken, dass es sie möglicherweise seit Urzeiten gab, aber verschollen gewesen war und nun endlich wieder betreten werden konnte.
    Das gefiel ihm.
    Er brauchte sich nicht mal zu bücken, um die Höhle betreten zu können. Er spürte auch keine Vorwarnungen, die ihn auf eine Gefahr hingewiesen hätten, also konnte er die Höhle ohne weiteres betreten und sie durchsuchen.
    Dass Grassow nachkommen wollte, war Japser egal. Er hatte das Gefühl, vom Innern der Höhle angezogen zu werden. Als hätte sie nur auf ihn gewartet.
    Es war still – und es wurde kalt!
    Jasper blieb stehen. Er war ein wenig durcheinander, weil er mit dieser Kälte nicht gerechnet hatte. Gut, draußen hatte es geschneit, aber im Innern der Höhle war es wesentlich kälter. Hier schien die Geburtsstätte des Frostes zu sein.
    Zu seiner Ausrüstung gehörte eine Taschenlampe. Und genau die würde er bald benötigen, denn der Hintergrund der Höhle verschwamm in einem diffusen Blaugrau. Bis dorthin reichte das das Tageslicht nicht.
    Noch konnte Jasper etwas sehen. Die Spannung stieg bei ihm an.
    Das hing nicht nur mit der Kälte zusammen, die so ungewöhnlich war, er hatte auch das unbestimmte Gefühl, vor einer Entdeckung zu stehen, die man als ungewöhnlich und außerordentlich bezeichnen konnte.
    Die Kälte nahm zu. Sie klebte am Gesicht des Soldaten fest wie ein tödlicher Frost. Er ging trotzdem weiter, und jetzt hätte es viel dunkler werden müssen, was jedoch nicht der Fall war. Zwar nahm seine Sicht ab, aber im letzten Schein des Tageslichts sah er trotzdem vor sich etwas, das ihm Probleme bereitete.
    Es waren hellere Flecken, die sich dort befanden. Aus den Flecken wurden Figuren, und als er das erkannte, ging er keinen Schritt mehr weiter. Jasper hörte sich selbst schnaufend atmen. Sein Herzschlag hatte sich beschleunigt. Er schaffte es zudem nicht mehr, seine Augen ruhig zu halten, denn was dort vor
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