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1434 - Todeswünsche

1434 - Todeswünsche

Titel: 1434 - Todeswünsche
Autoren: Jason Dark
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wurden sehr hohe Umsätze gemacht, und das meiste floss in Morrissons Taschen.
    Er hatte vor einigen Jahren die Kontrolle übernommen und die ausländische Konkurrenz aus Südostasien ausgeschaltet. Seit dieser Zeit war er der Chef im Ring, und er hatte diesen Ring auch vergrößern können, denn er war in das Geschäft mit dem illegalen Babyhandel eingestiegen. Selbst diese kleinen Menschen waren für ihn nur eine Ware. Überhaupt betrachtete er die Menschen nur als Gegenstände und Werkzeuge und als nichts anderes. War die Ware gut, wurde sie behalten. War sie schlecht, dann wurde sie entsorgt.
    So war es auch bei seiner Frau gewesen. Als sie jung waren, hatten sie sich unsterblich ineinander verliebt und geheiratet. Rita, die Tochter, war von Fiona mit in die Ehe gebracht worden. Sie hatte sich schnell von ihm abgewandt, als sie erwachsen wurde.
    Und Fiona Franklin hatte es ebenfalls nicht mehr bei ihrem Mann ausgehalten. Sie war geflohen, hatte sich ein eigenes Leben einrichten wollen, ein Leben ohne Schläge und Demütigungen, was sie allerdings nicht geschafft hatte. Mit einem Selbstmord hatte ihr Dasein geendet, was Morrisson nicht weiter störte. Da war ihm ein Problem abgenommen worden.
    Es lebte nur noch seine Stieftochter Rita. Sie hatte den Kontakt zu ihm radikal abgebrochen, was einen Mann wie Morrisson schon ärgerte, denn normalerweise war er es, der die Kontakte abbrach.
    Auch wenn er und Rita nicht mal miteinander telefonierten, so wusste er über Ritas Leben doch Bescheid, denn er ließ sie hin und wieder von Detektiven bespitzeln, um zu wissen, was sie so trieb.
    Im Moment hatte sie einen Freund. Einer, der nicht aus der Szene stammte und auch keine Drogen nahm, so wie es Rita zum Glück auch nicht tat. Wäre es anders gewesen, hätte er schon eingegriffen.
    Sein Stadthaus lag im teuren Vorort Belgravia. Es war von einem Garten umgeben, in dem er einen Pool hatte bauen lassen. Eine geflieste Terrasse umgab ihn, und da hohe Bäume die Einsicht verwehrten, hatte man an heißen Sommertagen schon wilde Pool-Partys feiern können. Willige Mädchen zu bekommen war für einen Mann wie Lewis Morrisson überhaupt kein Problem.
    Die Zimmer des Hauses verteilten sich auf zwei Stockwerken. Und es gab noch ein drittes mit schrägen Wänden. Das hatte Morrisson seit seinem Einzug kaum betreten.
    Seine Wohnwelt war das Erdgeschoss. Hier fühlte er sich in den großen Räumen sauwohl. Er hatte alles, was er brauchte. In der ersten Etage brachte er seine Gäste unter, wenn sie bei ihm übernachten wollten.
    Zu seinem Besitz gehörten zudem ein Landhaus in den Highlands und eines an der südfranzösischen Küste. Dort hielt er sich jeden Sommer mindestens einen Monat lag auf. Da genoss er die Sonne und das einmalige Licht.
    Er wäre auch jetzt gern wieder gefahren, leider standen die Geschäfte davor. Er musste bleiben. Es ging um den Aufbau neuer Wetten, denn im nächsten Jahr gab es die Fußball-WM, und da wollte einer wie Morrisson absahnen.
    Er hatte sich von seinem Fahrer absetzen lassen, durchquerte den Vorgarten und schloss die Haustür auf. Die Klimaanlage sorgte für eine angenehme Temperatur, und dass es sehr still war, störte ihn nicht.
    Lewis Morrisson betrat das große Wohnzimmer. Er schaute in den Garten und sah, dass das Laub an den Bäumen bereits eine erste Färbung angenommen hatte.
    Aber das nahm er nur nebenbei wahr. Die Schmerzen stachen immer noch wie kleine Messer durch seinen Kopf.
    Er ging in die Küche. Wasser und Tabletten, mehr brauchte er nicht. Er löste das Aspirin auf, trank die Flüssigkeit und trat danach wieder den Weg ins Wohnzimmer an. Als er an einem Spiegel vorbeikam, zerrte er seine Krawatte vom Hals, öffnete die beiden oberen Knöpfe an seinem Hemd und tat das, worauf er sich richtig freute.
    Er legte sich hin.
    Die Wirkung der Tabletten würde nicht lange auf sich warten lassen, da kannte sich Lewis schon aus. Aber er sah nicht ein, dass er danach aufstehen sollte. Schlaf war eine hervorragende Medizin.
    Wie er sich kannte, würde er mindestens bis zum Einbruch der Dunkelheit in Morpheus’ Armen liegen.
    Das traf auch an diesem Tag zu. Kein Telefon hatte ihn zwischendurch geweckt. Bestimmte Lampen im Raum schalteten sich automatisch ein, wenn es dämmrig wurde, und als Morrisson die Augen aufschlug, da musste er zunächst überlegen, wo er sich befand.
    Mit einer schwerfälligen Bewegung richtete er sich auf. Der Rücken tat ihm etwas weh. Auf der Couch lag es sich doch
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