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1434 - Todeswünsche

1434 - Todeswünsche

Titel: 1434 - Todeswünsche
Autoren: Jason Dark
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vor.«
    »Du holst Lefty damit nicht zurück.«
    »Ich weiß es. Aber es tut mir gut. Der eine Weg hat sich geschlossen, ein anderer ist mir geöffnet worden, und genau den werde ich gehen. Davon bringt mich niemand ab, auch ihr nicht.«
    »Du willst also weiterhin morden.«
    »Das habe ich vor. Aber für mich ist es kein Morden. Ich muss meinen Weg gehen.«
    »Aber er ist falsch. Du wirst es einsehen. Wer sich mit den Mächten der Finsternis einlässt, der ist verloren. Du wirst nicht die Spur einer Chance haben…«
    Sie schrie auf. Sukos Argumente hatten sie zornig gemacht. Jetzt reagierte sie wie ein normaler Mensch. Und sie war so wütend, dass sie sich schüttelte.
    Es war gut, wie mein Freund reagiert hatte. So war ich außerhalb ihrer Kontrolle, und ich holte zum zweiten Mal das Kreuz hervor, dessen volle Kraft ich diesmal einsetzen wollte.
    »Wenn du nicht aufhörst, dann vergesse ich, wer du bist und auch dein Freund Sinclair, verflucht!«
    »Aber ich habe nicht vergessen, wer du bist, Rita!« Noch während des Sprechens war ich zur Seite gegangen, damit sie mich sehen konnte – und natürlich auch das Kreuz, das ich in meiner Hand hielt und es ihr offen zeigte.
    Sie sah es – und sie lachte!
    Schrill drang es aus ihrem Mund. Plötzlich kamen mir ihre Augen noch größer vor. Und ich glaubte auch zu erkennen, dass über ihr Gesicht ein grauer und sich schnell bewegender Schatten huschte.
    »Was willst du denn damit?«, kreischte sie. »Es ist doch einfach lächerlich!«
    »Meinst du?«
    »Ja, es hat schon einmal versagt.«
    »Aber nicht beim zweiten Mal!«
    Etwas in meiner Stimme musste sie gestört haben, denn sie war plötzlich still geworden. Aus ihren pechschwarzen Augen glotzte sie auf das Kreuz. Sie lächelte nicht mehr und achtete auch nicht auf Suko, der die Dämonenpeitsche gezogen hatte. Im Falle eines Falles würde er sie einsetzen.
    Ich gab ihr keine Warnung mehr mit auf den Weg. Sie hatte bewiesen, wo sie stand, und deshalb sprach ich mit lauter Stimme:
    »Terra pestem teneto – salus hic maneto!«
    Es war die Aktivierung. Es war die mächtige Formel, und diesmal ließ mich mein Kreuz nicht im Stich…
    ***
    Es explodierte!
    Natürlich nicht in der Realität, aber es sah so aus, als würde es nach allen Seiten auseinander fliegen.
    Dabei waren es nur die Strahlen, die sich in einer wahnsinnigen Geschwindigkeit ausbreiteten. Sie fanden ihr Ziel mit einer absoluten Sicherheit.
    Von den vier Enden aus strahlten sie ab, trafen sich dann in der Mitte und hatten sich dabei ein Ziel ausgesucht.
    Es war Rita Franklin!
    Das Licht bohrte sich in ihre Brust und fuhr hindurch. Sie stand plötzlich in einer grellweißen Flamme da, und all das, was an Schatten in ihrem Körper steckte, wurde radikal zerstört.
    Es waren Schatten, die sich in Sekundenschnelle verflüchtigten. Sie rasten davon. Der Spuk besaß nicht die geringste Chance, aber es gab noch ein grell schreiendes Etwas mit dem Namen Rita Franklin.
    Starb sie?
    Mein Kreuz war keine Mordmaschine, darauf setzte ich. Aber ich wusste nicht, wie tief die andere Seite bereits im Körper dieser Person gesteckt hatte.
    Ich kam immer zu dem Vergleich, dass dieses Licht heller als die Sonne war. Auch jetzt schien es mir so, aber im Zentrum stand Rita Franklin, die urplötzlich zusammenbrach.
    Ich hatte bereits erlebt, dass die Kraft des Kreuzes Gegner verdampfte. Und hier?
    Gekrümmt lag Rita am Boden.
    Das Licht brach zusammen. Die Wärme des Kreuzes ließ ebenfalls nach, und ich wusste genau, dass wir einen großen Schritt weiter waren. Wir konnten sogar davon ausgehen, den Spuk besiegt zu haben.
    Ich ging langsam auf Rita Franklin zu. Ein Lebenszeichen war nicht an ihr zu entdecken.
    Suko kam von der anderen Seite. Gemeinsam drehten wir den Körper herum, damit er auf dem Rücken lag.
    Wir schauten in die Augen.
    »Mein Gott«, sagte Suko nur.
    Es gab keine Augen im eigentlichen Sinne mehr. Das Licht hatte sie ausgebrannt.
    Unser Blick fiel aber nicht in tiefe Höhlen. Wo sonst die Pupille zu sehen war, zeichnete sich eine milchige Blässe ab, die auch von einer dünnen Haut stammen konnte.
    Ich tastete nach ihrem Herzschlag.
    »Und?«, fragte Suko, der sah, dass es ziemlich lange dauerte.
    Mein Kopf schütteln reichte ihm.
    Rita Franklin war ihrem Freund Lefty Farr nachgefolgt.
    Wohin? Das wusste keiner von uns, aber irgendwann würden auch wir dort sein…
    ENDE
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