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1434 - Todeswünsche

1434 - Todeswünsche

Titel: 1434 - Todeswünsche
Autoren: Jason Dark
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zukam.
    Zugleich wurde die Tür aufgerissen, denn der Schuss war natürlich gehört worden. Die Kamera hatten wir abschalten lassen, weil wir nicht überwacht werden wollten.
    Was hier geschah, war nichts für fremde Augen. So dachte nicht nur ich. Suko wusste ebenfalls Bescheid. Er konnte sich nicht um Rita kümmern, das überließ er mir.
    Mit einem langen Sprung erreichte er die Tür, hielt sie fest und erklärte den Beamten, dass alles in Ordnung sei. Zum Glück besaßen wir diese Kompetenz, um den Kollegen Befehle geben zu können, und so hatten wir erst mal Ruhe.
    Ob Suko die Tür richtig schloss oder nicht, das sah ich nicht, denn etwas anderes brachte mich zum Staunen und sorgte in mir zudem für ein leichtes Entsetzen.
    Der Schatten Rita Franklins hatte sein Opfer erreicht. Ob er sich auf den Letten gelegt hatte oder in ihn eingedrungen war, das alles war nicht wichtig.
    Ich musste erkennen, dass der Lette keine Chance mehr hatte. Der verdammte Schatten riss ihn mit sich oder löste ihn auf, wie auch immer.
    Nichts passierte mehr. Es war alles vorbei. Wir waren vorhin zu viert gewesen, jetzt gab es nur noch Suko und mich.
    Wir blickten uns an. Und wie abgesprochen hoben wir zugleich die Schultern…
    ***
    Die Geste sagte genug. Sie dokumentierte unser Versagen. Es war kein Unentschieden, wir hatten einfach nur verloren und diesen Profikiller nicht beschützen können.
    Es ging auch nicht darum, ob es uns Leid tat. Darüber nachzudenken war einfach nicht die Zeit. Es war schließlich Suko, der die Schultern anhob und sich danach in diesem kleinen Raum umschaute wie jemand, der nach Spuren sucht.
    Es gab keine!
    Oleg und Rita Franklin waren spurlos verschwunden. Die andere Macht hatte sie auf eine brutale Art und Weise verschluckt. Das Schattengesicht hatte seine wahre Kraft gezeigt.
    Suko breitete die Arme aus. »John, ich konnte nichts machen. Die war uns einfach über.«
    »Sicher. Halb Mensch, halb Schatten. Ich frage mich, wie man dagegen ankämpfen soll.«
    »Frag den Spuk.«
    Ich winkte ab.
    Für uns stand allerdings fest, dass dieser Fall noch nicht beendet war. Rita würde abermals erscheinen, und ich glaubte nicht, dass sie wieder zu einem normalen Menschen werden würde. Jetzt fiel mir auf, dass Suko seine Dämonenpeitsche ausgefahren und in den Gürtel gesteckt hatte. Er sprach mich auf meinen Schuss an.
    »Hattest du vor, sie auszuschalten?«
    »Das ist genau der richtige Begriff. Ich hatte sie ausschalten, aber nicht töten wollen. Ich zielte auf ihr Bein. Die Kugel war zwar gut gezielt, aber da war nichts, in das sie hätte einschlagen können. Rita war schon auf dem Weg in ihre andere Existenz.«
    »Fragt sich nur, wo sie jetzt steckt.«
    »Beim Spuk? In dessen Reich?«
    Suko wiegte den Kopf. »Kann man als Mensch dort überleben, oder ist es nur für die toten Dämonenseelen gedacht?«
    »Frag ihn selbst.«
    Da wir draußen auf dem Gang wieder Stimmen hörten, ging Suko hinaus. Er sprach mit den Kollegen. Er wollte sie zurückhalten, denn wir dachten an den toten Boris, der auf dem Autodach gelegen hatte. Wenn Rita mit ihrer Abrechnung fertig war, würde sie uns möglicherweise die nächste Leiche vor die Füße werfen. Wenn das eintrat, brauchten wir keine Zeugen.
    Es verstrich keine Minute, da kehrte Suko zurück. »Es ist alles okay, man lässt uns in Ruhe. Ich denke auch, dass Sir James noch eingeweiht wird.«
    »Okay.«
    Es wurde still im Raum. Kein Fenster. Eine Zelle ohne Gittertür.
    Nichts Gemütliches. Der kahle Boden, die kahle Decke und die ebenfalls kahlen Wände. Hier sollten sich die Menschen nicht wohl fühlen, sondern auspacken.
    Es gab zwischen Suko und mir nur wenig zu reden. Eigentlich nichts, und so warteten wir schweigend und auch lauschend ab, denn ich dachte an den Schrei, den ich aus dem Unsichtbaren gehört hatte, als Rita Franklin mit dem Killer Boris verschwunden war, und ich rechnete damit, dass er sich hier wiederholte.
    Ja, es traf zu.
    Suko und mich erwischte ein kalter Schauer, der sich in eine Gänsehaut verwandelte, als wir die schrecklichen Schreie vernahmen, die plötzlich an unsere Ohren drangen.
    Es war ein Jammern, ein Stöhnen, auch abgehackte Schreie. Die Folgen einer furchtbaren Rache, die entweder Rita Franklin durchzog oder der Spuk selbst.
    Dieser Boris war uns mit einem auf dem Rücken gedrehten Kopf präsentiert worden. Jetzt warteten wir darauf, wie Oleg aussehen würde.
    »Eigentlich ist sie eine Mörderin, John«, murmelte
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