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1434 - Todeswünsche

1434 - Todeswünsche

Titel: 1434 - Todeswünsche
Autoren: Jason Dark
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zeigen, haben Sie eine Chance.«
    »Genau das«, bestätigte ich.
    Oleg schaute hoch. Er sah, dass ich mir einen weiteren Stuhl nahm und mich zu ihnen an den Tisch setzte. Er war groß genug, um uns allen Platz zu bieten.
    »Und?«
    Das Wort hatte Suko gegolten, und er schüttelte zunächst mal den Kopf. »Unser Freund spielt den Fisch. So stumm ist er.«
    »Ein Fehler.«
    »Das habe ich ihm auch gesagt. Er scheint jedoch zu glauben, dass er unsterblich ist.«
    »Klar, das hat der Tod seines Kollegen gezeigt, wie unsterblich er tatsächlich ist.«
    »Ich weiß nichts«, sagte Oleg plötzlich.
    Ich blickte ihm ins Gesicht. »Wissen Sie wirklich nichts?«
    »Ja.«
    »Was sagt Ihnen der Name Don Amalfi?«
    Der Killer schwieg. Ich hatte ihn bei meiner Frage im Auge behalten und lauerte auf eine Regung, durch die er sich verriet. Leider tat er mir den Gefallen nicht.
    »Wer ist Amalfi?«, fragte Suko.
    »Ich denke, dass er den Männern den Auftrag für die verdammten Morde erteilt hat.«
    »So sieht das aus!«
    »Genau. Und es wäre besser für Sie, Oleg, wenn Sie endlich zugeben würden, was Sie wissen.«
    Er schleuderte den leeren Becher zur Seite. »Ich weiß nichts. Gar nichts. Ich habe den Namen nie gehört.«
    »Gut«, sagte ich, »das akzeptieren wird. Dann ist Ihr Freund umsonst gestorben, und Sie beide sind zu Lefty Farr gegangen, um ihn aus lauter Spaß zu ermorden. Klasse…«
    »Nein, so war es nicht.«
    »Aha. Also doch Amalfi?«
    Der Killer schüttelte den Kopf. Dabei entstand ein Knurren in seiner Kehle. Er verzog den Mund so sehr in die Breite, dass seine Lippen fast rissen.
    »Wer dann?«, setzte ich nach.
    »Wir bekamen einen Auftrag. Einen Anruf auf unser Handy. Sie brauchen nicht danach zu suchen, wir haben es zerstört und weggeworfen. Die Stimme erklärte uns, was wir tun sollten. Den jungen Mann und seine Freundin erledigen. Das war alles.«
    »Und was war mit der Bezahlung?«
    »Die würden wir später erhalten, wenn alles vorbei war. Es gab keinen Vorschuss, denn es musste schnell gehen. Jemand hatte Angst davor, dass ihm jemand in die Quere kommt.«
    »Und den Namen kennen Sie nicht?«
    »Nein.«
    Sollte ich ihm glauben? Ich sah das Flackern in seinen Augen, und eine starke Skepsis blieb bei mir zurück. Auf der anderen Seite allerdings kannte ich auch die Gepflogenheiten der Bosse, die sich sehr im Hintergrund hielten, wenn sie Mordaufträge erteilten. Und Killer gab es genug. Die Grenzen standen offen. Aus bestimmten Ländern drängten immer mehr Männer nach West- und Mitteleuropa, für die es keine Beschäftigung mehr in den Heimatländern gab.
    Als Suko nickte, sagte ich: »Gut, wir glauben Ihnen, Oleg. Aber ein großes Problem ist damit nicht gelöst.«
    Er schaute mich an. Und die Frage: »Welches denn?« stand in seinen Augen zu lesen.
    »Ihr Problem. Denn Sie müssen sich darauf einstellen, einen Verfolger zu haben. Und Sie haben erlebt, was mit Ihrem Komplizen geschehen ist.«
    Ich hatte ihn mit meiner Bemerkung wohl auf dem richtigen Fuß erwischt. Er senkte für einen Moment den Kopf und presste die Lippen zusammen.
    »Denken Sie nach!«, forderte ich ihn auf.
    Der Lette hob den Blick wieder an. Er hatte sich über die Frau Gedanken gemacht und fragte: »Wer ist sie?«
    »Rita Franklin. Nur eine junge Frau. Aber eine verdammt gefährliche. Ausgestattet mit besonderen Kräften. Ich denke mir, dass Sie eher an den Teufel glauben als an Gott. Der Teufel ist das Böse. Davon gibt es unzählige Varianten. Als Mensch ist es nicht einfach, ihnen zu entwischen. Wer es versucht, der zieht meist den Kürzeren. Daran sollten Sie denken.«
    Oleg überlegte. Er zuckte mit den Schultern. Dann hob er die Hände, um seine Nase zu kneten. Da wir schwiegen, sah er wohl ein, dass er eine Antwort geben musste, und fragte: »Steckt in ihr der Teufel?«
    »Nein, das nicht. Aber sie ist von einer Macht übernommen worden, der ein normaler Mensch nichts entgegensetzen kann. Das sollten Sie wissen, Oleg. Diese Macht ist gefährlich.«
    »Ich kann es mir nicht vorstellen«, flüsterte er.
    »So hat Ihr Kumpan auch gedacht.«
    »Aber ich kann nichts sagen, verdammt. Ich kenne meinen Auftraggeber nicht. Aber ihr seid von der Polizei. Ihr seid hier, um Menschen zu beschützen, und ich bin ein Mensch.«
    Er kannte seine Rechte, das hatte er deutlich erklärt. In mir stieg so etwas wie Zorn auf diesen verdammten Killer hoch. Suko blieb da gelassener und fragte mit leiser Stimme: »Glauben Sie denn, dass wir Sie
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