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1434 - Todeswünsche

1434 - Todeswünsche

Titel: 1434 - Todeswünsche
Autoren: Jason Dark
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mich natürlich sehr schnell auf einen bestimmten Gedanken brachte.
    Ich trat ihm in den Weg.
    »Und?«
    »War toll, nicht?«
    Ich nickte. »Ganz bestimmt.«
    Shao war schon weitergegangen. Sie sprach jetzt mit Glenda. Beide gingen auf die Sitzplätze zu. So waren Suko und ich froh, einen Moment allein sein zu können.
    »Ich hätte es mir so nicht vorgestellt«, erklärte Suko. »Wirklich, so nicht.«
    »Wie dann?«
    Er trat noch dichter an mich heran. »Da ist etwas gewesen, nicht wahr?«
    »Kann sein.«
    »Du hast es auch gesehen, John.«
    Ich hob die Schultern. »Aber nur, wenn man genau hinschaute. Und da weiß ich nicht, ob ich mich nicht geirrt habe. Es ist einfach kaum zu erklären.«
    »Ein Gesicht!«
    Ich atmete auf. Ich hatte mich also doch nicht getäuscht und stimmte Suko mit einem Nicken zu.
    »Dann hast du es also auch gesehen.« Er lachte leise auf. »Und ich dachte schon, es wäre nur mir aufgefallen. Shao hat davon nicht gesprochen, die Conollys auch nicht. Das Gesicht ist nur uns beiden aufgefallen, wobei ich mich frage, was mit Glenda war.«
    »Sie hat es nicht gesehen«, erklärte ich.
    »Also nur wir beide.«
    »Sieht so aus.«
    »Und was sagst du?«
    Ich wusste nicht, ob ich lachen oder die Schultern anheben sollte.
    Es war ein Problem. Das Gesicht konnte man als Gebilde innerhalb der Himmelsschwärze bezeichnen. Ein schwacher Umriss, der sich aus der Dunkelheit hervorgehoben hatte. Aber es war der Umriss eines riesengroßen menschlichen Gesichts gewesen, und jetzt stellte sich die Frage, wem es gehörte.
    Suko sprach sie aus.
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Tja, ich auch nicht«, murmelte Suko. Dann lächelte er. »Oder gab es jemanden, der sich das Gesicht herbeigewünscht hat?«
    Ich winkte ab. »Unsinn, das ist es nicht. Nein, nein, das hat damit nichts zu tun.«
    »Womit dann?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Es hat sich einfach reingehängt in diesen Regen aus Sternschnuppen.«
    »Aber warum?«
    Es war eine gute Frage. Auch beim Einsatz größter Fantasie konnte ich mir nicht vorstellen, warum dieses Gesicht erschienen war. Da klaffte in meiner Denke einfach ein Loch, was auch Suko nicht mit irgendwelchen Vermutungen füllen konnte.
    Die anderen hatten es wirklich nicht gesehen, sonst hätten sie sich schon gemeldet.
    Bill fiel auf, dass wir uns abgesondert hatten. Er winkte mit dem rechten Arm. »He, kommt rüber. Oder habt ihr vielleicht irgendwelche Geheimnisse miteinander?«
    »Ja!«, rief ich zurück. »Wir beichten uns gegenseitig unsere Wünsche.«
    »Das gilt nicht«, beschwerte sich Glenda. »Wer so etwas tut, bei dem gehen sie nicht in Erfüllung.«
    »Schade.« Suko kam wieder zum Thema. »Halten wir fest, dass wir beide das Gesicht gesehen haben.«
    Ich nickte.
    »Prima. Und wir können eventuell davon ausgehen, dass in der Zukunft etwas auf uns zukommt. Praktisch ein Ergebnis dieser Sternschnuppennacht.«
    »Ich schließe nichts aus.«
    Suko war der gleichen Meinung. Er stellte noch eine letzte Frage.
    »Hast du dir Gedanken darüber gemacht, wem dieses Gesicht eventuell gehören könnte?«
    Ich verzog die Lippen zu einem Lächeln. »Wenn wir uns nicht getäuscht haben, dann war es ein unheimlicher Beobachter. Ob es in der Zukunft nur bei der Beobachtung bleibt, kann ich nicht sagen. Es ist allerdings zu hoffen. Und wenn nicht, dann werden wir mal schauen müssen.«
    »Ja, das müssen wir wohl…«
    Nicht eben begeistert gingen wir zurück zu unseren Plätzen. Aber wir rissen uns zusammen und erzählten natürlich nichts von unseren Beobachtungen.
    Vergessen waren sie jedoch auch nicht…
    ***
    Es war ein Tag gewesen, den Lewis Morrisson nicht so leicht vergessen konnte. Dabei ging es nicht nur um die Geschäfte, es drehte sich auch um seine Kopfschmerzen, die ihn seit den Mittagstunden quälten. Er hatte sonst eigentlich wenig damit zu tun. Sie erwischten ihn höchstens mal bei einem bevorstehenden Wetterwechsel.
    Lewis Morrisson verließ gegen drei Uhr am Nachmittag sein Büro und ließ sich in der gepanzerten Limousine nach Hause fahren. Dort wollte er allein sein. Termine hatte er abgesagt. Er hatte vor, zwei Aspirin zu nehmen und sich hinzulegen.
    Es gab genügend Leute, auf die sich Lewis Morrisson verlassen konnte. Sie waren ebenfalls knallhart und gingen über Leichen, wenn das Geschäft es verlangte.
    Und das Geschäft lief gut. Lewis Morrisson hatte sich auf illegale Wetten und ebenfalls illegales Glücksspiel konzentriert. In den geheimen und gut getarnten Büros
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