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1433 - Blockadebrecher

Titel: 1433 - Blockadebrecher
Autoren: Unbekannt
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wir davon wüßten."
    „Also gut, die erste Möglichkeit scheidet aus", mischte Reginald Bull sich in die Unterhaltung. „Wie steht's mit der zweiten?
    Ist es denkbar, daß Daarshol ausreißt, am Raumhafen ein Schiff kapert und damit losfliegt?"
    „Ebensowenig wahrscheinlich", antwortete Ronald Tekener. „Er kann sich kaum bewegen, seitdem ihm der Koordinationsselektor aus dem Leib operiert wurde. Wie soll er ausreißen? Er käme keine zwanzig Meter weit, dann liefe ihm jemand über den Weg."
    „Ich meine, wir sollten uns über Daarshol nicht allzulange den Kopf zerbrechen", sagte Perry Rhodan. „Sein Verhalten erscheint uns ungewöhnlich, aber seine Mentalität ist anders als unsere. Satos Bedenken erscheinen aus menschlicher Sicht logisch. Aber Daarshol ist kein Mensch. Wenden wir uns lieber wichtigeren Dingen zu."
    Sato Ambush neigte den Kopf. „Wie du sagst, Perry", verabschiedete er sich, und am Ton seiner Stimme erkannte man, daß ihn Rhodans Abfuhr ärgerte.
     
    *
     
    Sein Ärger war nicht von langer Dauer.
    Er hatte im Lauf eines an Erlebnissen reichen Daseins gelernt, Unannehmlichkeiten sowenig Beachtung wie möglich zu schenken.
    Dessenungeachtet hielt er Perry Rhodans Entscheidung für falsch. Der Fall Daarshol beunruhigte ihn, und er suchte in den Tiefen seines Bewußtseins nach dem Grund seiner Sorge.
    Begonnen hatte es mit dem Koordinationsselektor, der sich plötzlich so verhalten hatte, als sei er aktiviert worden.
    Er hatte es als Halluzination abgetan, als Einbildung, die von den überreizten Nerven produziert wurde. Jetzt dagegen war er seiner Sache nicht mehr sicher.
    Kurz danach hatte er Daarshol aufgesucht, und der Cantaro war so unfreundlich und unversöhnlich wie eh und je gewesen. Er hatte eine Bandage am linken Oberarm getragen. Eine Bandage!
    Sato Ambush stand steif vor Schreck, als ihm die Erleuchtung kam. Daarshol hatte einen Eingriff an sich vorgenommen! Der größte Teil seiner Körpersubstanz war organischer Natur. Wenn er einen Einschnitt machte, begann er zu bluten wie ein Mensch. Daarshol war Fachmann erster Güte, was den syntronischen Teil seines Innenlebens anging. Er kannte die Funktion jeder Komponente bis ins letzte Detail. Er war bei der Gefangennahme auf Gobi nicht verletzt worden, und auch bei dem Kampf gegen Icho Tolot hatte er sich keinen ernst zu nehmenden Schaden zugezogen. Warum also würde er sich selbst operieren wollen?
    Ein Donnerschlag hallte durch die Nacht.
    Sato Ambush zuckte zusammen. Er besaß viele Fähigkeiten, derentwegen er von seinen Mitmenschen bewundert wurde.
    Aber die Kraft, ein nahes Gewitter mit stoischer Ruhe über sich ergehen zu lassen, gehörte nicht dazu.
    Er glaubte zu wissen, was Daarshol unternommen hatte. Der Cantaro suchte nach einer Möglichkeit, den Verlust des Koordinationsselektors wettzumachen. Es gab andere Syntronteile in seinem Körper, die er so zusammenschalten konnte, daß sie die Funktionen des Selektors übernahmen.
    Er hatte nicht zu experimentieren brauchen.
    Es war ihm aufgrund der Detailkenntnis seiner syntronischen Körperkomponente klar gewesen, wie er die Schaltung vorzunehmen hatte. Ein einziger Einschnitt war ausreichend gewesen.
    Hatte er mit der Operation Erfolg gehabt?
    Sato Ambush zweifelte nicht daran. Das eigenartige Verhalten des Koordinationsselektors, den er vorhin unter dem Holographen untersucht hatte, gewann mit einemmal neue Bedeutung. Daarshol hatte die neue Schaltung getestet. Dabei waren Signale zustande gekommen, auf die der Selektor ansprach. So mußte es sein!
    Die Entfernung von Ambushs Haus bis zu dem Gebäude, in dem der Cantaro untergebracht war, betrug nur wenig mehr als 100 Meter. Syntronische Signale waren, da die Module grundsätzlich in Mikrobauweise hergestellt wurden, von geringer Intensität; eine große Reichweite wurde nicht verlangt. Auf der anderen Seite war der Koordinationsselektor ein überaus empfindliches Gerät. Es hatte die Impulse empfangen, und seine Internlogik war zu dem Schluß gekommen, daß es aktiviert werden solle.
    Ambush zögerte. Was sollte er jetzt unternehmen? Perry Rhodan wollte er nicht ein zweites Mal ansprechen. Es lag ihm nichts daran, ausgelacht zu werden.
    Daarshol hatte auf die Frage nach der Wunde an seinem Arm empfindlich reagiert. War er argwöhnisch geworden?
    Vermutete er, daß der Pararealist seine Absicht erkannt hatte? In diesem Fall war keine Zeit zu verlieren. Wenn der Cantaro seine volle Bewegungsfreiheit wiedererlangt hatte, würde
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