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Ins offene Messer

Ins offene Messer

Titel: Ins offene Messer
Autoren: John Baker
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Zu diesem Buch
     
    Sam Turner hat die Qual der Wahl. Entweder er investiert 90 Pence in einen Esperanto-Kurs, oder er kehrt in einer Männergruppe sein Innerstes nach außen. Und weil das Treffen der Anonymen Alkoholiker erst wieder nächsten Montag stattfindet, flieht der Bob Dylan-Fan aus seiner winterlich kalten Behausung direkt in den wärmenden Kreis seiner Brüder im Geiste. Aber der Seelenstriptease erscheint ihm zu monoton, deshalb nimmt er die Identität eines Privatdetektivs an. Was zur Folge hat, daß er am nächsten Tag den klassischen Observations-Auftrag erhält: der buddhistische Komponist Terry verdächtigt seine Frau Jane der Untreue. Da Sam gerade nichts besseres zu tun hat, nimmt er den Fall für lukrative 40 Pfund pro Tag an. Doch dann wird der argwöhnische Gatte mit einem mächtig spitzen Special Forces-Bowie massakriert. Auf einem Blatt Papier steht die Botschaft: «Terry Deacon hat den Tod verdient», und ausgerechnet Sam Turner stolpert über die Leiche seines Auftraggebers. Um den blutrünstigen Killer zu überführen, gründet er zusammen mit der pensionierten Englischlehrerin Celia, dem Straßenkid Geordie und der arbeitslosen Snooker-Koryphäe Gus Englands exzentrischste Detektei.
     
    Die Söhne Sherlock Hohnes’ sind endlich erwachsen geworden. Nach Dekaden höchst austauschbarer Kriminalromane hat sich im Mutterland des Fußballs eine zeitgemäße Krimilandschaft herausgebildet. Victor Headley erreichte mit ethnischen Gangsta-Novels Kultstatus, die unter den Titeln «Exzess» (Nr. 3172), «Yardie» (Nr. 3159) und «Yush!» (Nr. 3197) erschienen sind. Vor kurzem wurde der literarischen Szene um Nick Hornby («Fever Pitch») oder Irvine Welsh («Trainspotting») von der taz bestätigt: «Zeitgeist is coming home». Und ähnlich wie Britpop, Steak mit Pfefferminzsauce und Paul Gascoigne attackiert auch die neue britische Krimiszene das amerikanische Monopol der Geschmacksbildung.
     
    «Eine wirkliche Entdeckung.»
    Birmingham Post
     

John Baker
     
    Ins offene Messer
     
    Deutsch von Jürgen Bürger

     
     
     
     

     

rororo thriller
    Herausgegeben von Bernd Jost
     
     
     
     
     
    Deutsche Erstausgabe
    Veröffentlicht im Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH,
    Reinbek bei Hamburg, Juni 1997
    Copyright © 1997 by Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg
    Die Originalausgabe erschien 1995 unter dem Titel «Poet in the Gutter» bei Victor Gollancz, London
    Copyright © John Baker 1995
    Redaktion Peter Hetzel
    Umschlaggestaltung Walter Hellmann
    (Umschlagillustration: Hendrik Dorgathen)
    Satz Berthold Garamond Stempel (Sinix PageOne)
    bei Dörlemann Satz, Lemförde
    Druck und Bindung Clausen & Bosse, Leck
    Printed in Germany
    1290-ISBN 499 43259 5
     

 
    John Baker, 1942 in Hull geboren, verdiente seinen Lebensunterhalt als Sozialarbeiter, Lkw-Fahrer, Milchmann und in der Computerindustrie. Er lebt mit seiner Frau und fünf Kindern in York, dort ist auch sein Debüt «Ins offene Messer» angesiedelt, das vom Times Literary Supplement als «ein hinreißendes und lustiges Märchen, in dem alle Drachen erschlagen werden und die guten Jungs gewinnen» bezeichnet wurde.
     

Heard the song of a poet who died in the gutter
    Bob Dylan
     



Kapitel 1
     
    Da war dieser Freak in der Männergruppe. Also, mein Gott, sie waren alle Freaks, Sam Turner eingeschlossen, aber da war dieser eine, der auffiel. Er hieß Terry Deacon, und er fiel deshalb unter den anderen auf, weil er keinen Ohrring trug. Er war gerade erst vierzig geworden. In der Zeit, als alle Typen, die jünger waren als er, einfach loszogen und es machen ließen, hatte er sich gefragt, ob es zu weibisch war. Dann, einige Jahre später, als er den Dampfer verpaßt hatte, da dachte er, daß er wirklich auch gern einen Ohrring hätte, doch wenn er es jetzt machen ließ, würden die Leute doch denken, er wolle nur jünger wirken. Ein sensibler Typ, genau das war Deacon. Außerdem war er reich. Und damit fiel er auf.
    Jedenfalls war er es, dem Sam Turner von Hemingway und dem ersten wirklichen Satz erzählte, der Sam wieder zum Lesen gebracht hatte. Und nach Hemingway las er Chandler, und beide wurden seine toten Lieblingsautoren. Sein noch lebender Lieblingsautor war Elmore Leonard. Er interessierte sich nur für erstklassiges Zeug.
    Sam ging in die Männergruppe, weil es Winter war und eiskalt in der Wohnung, und weil er vom Alk runter war, und weil wieder mal eine Ehe den Bach runtergegangen war. Es gibt da dieses Haus,
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