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1433 - Blockadebrecher

Titel: 1433 - Blockadebrecher
Autoren: Unbekannt
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wenigen Minuten 67 Prozent Lichtgeschwindigkeit.
    Es gab jetzt keinen Zweifel mehr: Der Chronopuls-Wall hatte dort, wo das Gerät sich bewegte, ein Loch.
    Sato Ambushs Augen leuchteten. „Sonden zwei und drei ab", sagte er und betätigte zwei Sensorflächen.
    Eine weitere Bildfläche entstand. Sie blieb zunächst leer. Die beiden Sonden bewegten sich mit minimalen Überlichtfaktoren. Mit ihrer Rückkehr ins 4-D-Kontinuum war erst nach einer bzw. nach fünf Minuten zu rechnen.
    Die Zeit tickte entsetzlich langsam dahin.
    Reginald Bull fuhr sich mit der Hand über die Stirn, weil sich Schweiß gebildet hatte.
    Roi Danton holte tief Luft und entließ sie wieder aus geöffnetem Mund; das hörte sich an wie ein langer, tiefer Seufzer. Perry Rhodans Blick hatte sich an der Anzeige der Digitaluhr festgesogen. 38, 39, 40... Er hatte die Hände zu Fäusten geballt, und jeder seiner Gedanken war ein Stoßgebet: Laß es gelingen...!
    Da - ein heller Lichtklecks inmitten der bisher leeren Fläche! Sato Ambush sprang auf und stieß einen gellenden Schrei aus, ein Wort in der Sprache seiner Ahnen.
    Niemand wußte, was es bedeutete.
    Niemand hatte den kleinen Mann je in solcher Erregung gesehen.
    Von neuem wollte Beifall aufkommen.
    Wiederum wehrte Ambush ab. „Wartet noch vier Minuten!" rief er den Begeisterten zu. „Die erste Hypersonde ist durch. Geduldet euch, bis auch die zweite wieder auftaucht, dann mögt ihr jubeln."
    Die zweite Warteperiode war weitaus leichter zu ertragen als die erste. Die ersten beiden Versuche waren erfolgreich gewesen. Es gab keinen Grund zu glauben, der dritte könne fehlschlagen. Mit heiterer Gelassenheit verfolgten die Männer an der Kommandokonsole und die Männer und Frauen an ihren Arbeitsplätzen den Ablauf der Zeit. In Perry Rhodans Bewußtsein präzisierten sich die Pläne für den ersten Vorstoß in die Milchstraße. 4.57... 4.58... 4.59... 5.00!
    Wie eine feurige Blume sproß die zweite Hypersonde auf der Bildfläche. Und etwas Seltsames geschah: Eine Sekunde lang war es im Rund des Kontrollraums totenstill.
    Der menschliche Verstand brauchte Zeit, um zu begreifen, daß soeben etwas Ungeheuerliches geschehen war. Das Genie Geoffry Waringers hatte eine Bresche in die Wahnsinnsbarriere geschlagen, die seit 650 Jahren von jedermann für undurchdringlich gehalten wurde. Der Weg in die Milchstraße stand offen!
    Der Jubel, der dann ausbrach, war frenetisch. Männer und Frauen sprangen auf und fielen einander in die Arme.
    Irgendwo hatte einer eine Alarmsirene in Betrieb gesetzt, die den Lärm mit ihrem schrillen Heulen untermalte. Lalande Mishkom vollführte einen Freudentanz, der die überflüssigen Pfunde zum Schwabbeln brachte. Über Interkom wurde die Freudenbotschaft in sämtliche Räume des Schiffes verbreitet, und für die nächste halbe Stunde glich die CIMAR-RON einem Tollhaus.
    Sato Ambush hatte seinen Sessel in eine Ecke geschoben und die Augen geschlossen. Ein Ausdruck nirwanischen Glücks lag auf seinem Gesicht. Wer aber genau hinsah, der bemerkte, daß sich unter den Lidern zwei Tränen hervorgestohlen hatten.
    Der Pararealist weinte vor Freude.
     
    *
     
    Er hörte ihr Triumphgeschrei. Es ließ ihn kalt. Er hatte gewußt, daß es ihnen gelingen würde, den Chronopuls-Wall zu öffnen; schließlich war er selbst an der Fertigstellung des Pulswandlers beteiligt gewesen.
    Er hatte versagt. Sein Plan, der ihm bei seinen Oberen Lob und Ruhm eingebracht hätte, war kläglich mißlungen. Er hatte sich verrechnet. Anstatt Lob und Ruhm würde er Tadel und Spott ernten.
    Seine Idee war gewesen, nicht nur ein Raumschiff zu erbeuten, nicht nur mit der Kenntnis der Koordinaten des Freihändler-Stützpunkts in die Milchstraße zurückzukehren, sondern auch gleich den einzigen Gegner mitzubringen, den die Cantaro ernsthaft zu fürchten hatten: Perry Rhodan.
    Die Waffe, die sie gegen ihn eingesetzt hatten, war teuflisch. Er hatte gespürt, wie ihm die Kraft aus dem Leib gesogen wurde.
    Wer hätte jemals gedacht, daß der lächerliche Karaponide soviel technisches Wissen besaß? Zuerst, als er den Kommandoraum der BLUEJAY betrat, hatte er geglaubt, er sei in ein stationäres Feld geraten, das man zum Schutz des Schiffes angelegt habe und das er von der Konsole aus desaktivieren könne. Erst im letzten Augenblick hatte er hinter dem offenen Seitenschott den Karaponiden bemerkt, der mit der gläsernen Teufelswaffe auf ihn zielte. Sein letzter Gedanke war gewesen: Perry Rhodan muß sterben. Aber
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