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1431 - Shaos Feindin

1431 - Shaos Feindin

Titel: 1431 - Shaos Feindin
Autoren: Jason Dark
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einen Entschluss gefasst und setzte ihn augenblicklich in die Tat um. Sie wollte den Anfang machen, zielte schräg in die Höhe und schickte den Pfeil auf die Reise.
    Man konnte sie als eine perfekte Schützin bezeichnen. Diese Ziele waren zudem so groß, dass sie sie nicht verfehlen konnte.
    Der Pfeil jagte hinein!
    Nichts klirrte, nichts zerbrach, und Shao fragte sich, ob sie tatsächlich einen Erfolg errungen hatte.
    Die Raute war geblieben. Aber die Gestalt nicht. Sie war überall verschwunden, was Shao auch nicht gefallen konnte. Den nächsten Pfeil hatte sie längst wieder aufgelegt. Die Armbrust war gespannt.
    Sie blieb kampfbereit, denn sie wollte nicht an eine Flucht ihrer Feindin glauben.
    Und sie behielt Recht damit.
    Plötzlich war sie da!
    Nicht mehr nur in den Rauten der Decke zu erkennen, jetzt stand sie vor ihr, allerdings nicht so nah, als dass sie sich hätten berühren können. Beide hielten sie ihre Waffen schussbereit.
    Shao war klar, dass es zwischen ihr und Nagita zum ersten und auch zum letzten Duell kommen würde…
    ***
    In dieser Lage blieb sie völlig ruhig und abgeklärt. Das Gleiche betraf auch ihre Feindin, die sich ebenfalls gelassen gab. Und es war irgendwie erschreckend, wie sehr sich die beiden glichen. Nur trug Nagita keine Halbmaske vor ihrem Gesicht.
    Es begann das große Belauern. Keine wollte den Anfang machen.
    Sie starrten sich in die Augen. Sie versuchten, ob irgendetwas in ihnen auf eine Reaktion der anderen hindeutete. Aber da war nichts.
    Mit den Armbrüsten bedrohten sie sich gegenseitig. Die Pfeile waren gleich schnell, doch keine wollte den Anfang machen. So ging das Belauern weiter.
    Nagita unterbrach das Schweigen schließlich. Mit leiser, aber sehr betonter Stimme sagte sie: »Ich werde dir deine Stellung rauben. Nicht du wirst die Letzte in der Ahnenreihe der Sonnengöttin sein, sondern ich, ich ganz allein. Und indem ich deinen Platz einnehme, habe ich auch meinen Geliebten gerächt.«
    »Shimada?«
    »Wer sonst? Ich habe nicht vergessen, wer an seiner Vernichtung beteiligt war, und ich habe lange genug gewartet, bis endlich der Tag der Rache da war und ich dich töten kann.«
    »Mit der Armbrust. Warum mit der Waffe, die ich benutze?«
    Nagita lachte. »Weil ich genau so werden wollte wie du. Nicht allein vom Aussehen her, sondern auch mit der Waffe, mit der ich mich wehre und auch töte. Die Sonnengöttin soll das Gefühl haben, dass ich du bin.«
    »Das wird sie niemals akzeptieren.«
    »Sie muss es, wenn du tot bist!«, zischte Nagita hasserfüllt. »Und das wirst du bald sein!«
    Shao hatte sich konzentriert und gut aufgepasst. Nach dieser letzten Antwort wusste sie genau, dass Nagita nicht mehr lange warten würde. Sie hatte ihre Welt aufgebaut, ähnlich der des Shimada, und sie musste zeigen, dass sie es wert war, sie zu führen.
    Der Pfeil raste auf Shao zu!
    Da Nagita die Waffe recht tief gehalten hatte, hätte er Shao in Bauchhöhe durchbohrt, doch sie bewies, dass sie nicht so leicht zu überlisten war. Sie hatte sich lange genug auf den Angriff einstellen können.
    Blitzschnell huschte sie nach rechts. Noch während dieser Bewegung schnellte auch ihr Pfeil von der Sehne ab. Es war jetzt die beste Gelegenheit, denn Nagita musste ihre Armbrust spannen und einen zweiten Pfeil auflegen.
    Shao hörte noch das Sirren, als die Sehne zurückschnellte, dann jagte das Geschoss auf Nagita zu.
    Ein Kopftreffer hatte es werden sollen, aber Nagita duckte sich rechtzeitig genug, und so huschte das tödliche Geschoss über ihren Kopf hinweg. Das bekam Shao aus dem linken Augenwinkel mit.
    Sie musste einsehen, dass sie sich nun im Nachteil befand, denn jetzt musste sie ihre Armbrust spannen und den nächsten Pfeil auflegen.
    Auf keinen Fall durfte sie das im Stehen tun. Sie durfte kein starres Ziel bilden und lief deshalb mit kurzen, schnellen Schritten zur Seite.
    Sie hatte die Sehne schon wieder gespannt. Der Pfeil schien aus dem Köcher hervor in ihre Hand zu fliegen, so schnell war sie. Sie legte ihn auf, drehte sich um – und sah, dass es zu spät war.
    Nagita hatte ihren Pfeil bereits auf die Reise geschickt, und Shao konnte ihm nicht mehr ausweichen.
    Zum Glück hatte Nagita tiefer gehalten. So wuchtete er in Shaos linken Oberschenkel und nicht in die Brust oder in den Kopf. Es war ein Schlag, den sie nicht mehr ausgleichen konnte. Der plötzliche Schmerz war da. Zugleich knickte ihr das linke Bein weg und Shao landete auf der Seite.
    Nagita erlebte ihren
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